Das Schicksal steht auf unserer Seite... oder doch nicht?!

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Ruhig saß ich im Zug.

"Nur weil die deutsche Bahn wieder mal Scheiße ist, haben wir den Flug verpasst" regte Ardy sich auf. Wir hatten so einen Fernseher im Abteil, wo Sat1 lief, würg.

"Eine Sondermeldung. Der Flug KF12345 (Fragt mich micht) nach Kalifornien hatte auf dem Hinflug einen Motorschaden und ist abgestürzt. Bislang..."

Wir tauschten geschockte und erleichterte Blicke. "Das war unser Flug oder?" fragte ich, worauf die Jungs nickten. "Ich steige nie wieder in ein Flugzeug" meinte Ardy und zupfte an seinem Buckethat. "Schön, dass wir uns auch mal einig sind, Bruderherz" sagte ich und schaute aus dem Fenster.

Ich bekam einen Anruf.

F: Ja?

Le: Oh Gott, du lebst! Lorenz! Sie lebt noch!

F: Lena, Wir sind nicht drin gewesen. Die deutsche Bahn hat uns das Leben gerettet. Wir sind gerade auf dem Weg heim und wir werden nicht fliegen

Le: *Tut tut tut*

Ok, Lena hat einen Herzinfakt.

"Franzi, wenn wir da drin gewesen wären, wären wir jetzt tot, das ist dir klar, oder?" Stumm nickte ich und kuschelte mich an Taddl's Arm. "Das Schicksal steht auf unserer Seite" seufzte ich und musterte Taddl's Cap.

"So interessant?" lachte Ardy und ich kam wieder zurück in die Realität. "Für mich schon" sagte ich und zupfte an meinen Armbändern, die ich in den letzten Jahren gemacht hatte.

Plötzlich hörten wir Schreie, wir flogen durch die Luft und mir wurde komplett schwarz vor Augen.

Ich spürte etwas. Etwas nasses, Tränen? Ja, jemand weinte... aber warum? Ich versuchte meine Augen zu öffnen, doch nichts. Kein Körpergefühl, ich hatte keine Macht über meinen Körper.

"Warum hat es dich getroffen? Warum nicht mich?" Was war passiert?

Ich startete einen neuen Versuch und es klappte sogar! Ich ballte meine Hand zu einer Faust und öffnete meine Augen.

"Franzi! Du bist wach!" Ardy, mein Bruder, umarmte mich. Er hatte einen Verband um den Kopf, einen Gips um den rechten Arm und einen Gips um den linken Fuß.

Ich hatte einen Verband um den Kopf, meine Beine spürte ich nicht richtig. Auch die waren beide eingegipst.

Ich blickte mich um, Taddl lag in einem Bett neben meinem, er schlief. Nein, er lag im Koma.

Mir stiegen die Tränen in die Augen und ich wurde von Ardy fest in den Arm genommen. "Shhh, ganz ruhig" flüsterte er und küsste mich auf den Scheitel.

Es klopfte.

"Gott Franzi!" Lena und Lorenz stürzten auf mich zu und umarmten mich. "Wie geht's dir und dem Baby?" fragte Lena. "Dem Baby geht's soweit gut" sagte Ardy. "Und mir geht's richtig beschissen. So viel zu 'Das Schicksal steht auf unserer Seite'"

Er ist mein Bruder (Taddl/Ardy FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt