2. Kapitel

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POV Katsuki

Die Person im Türrahmen zum Hinterzimmer war ein ziemlich dumm aus der Wäsche blickender Todoroki. Nicht mehr und nicht weniger.

Einen Moment lang starrten wir uns noch ungläubig und irritiert an, bevor er mit einem blinzeln den Blick abwendete und sich kurz räusperte, dann sprach er an meine Eltern gewandt: „ Also, wir öffnen normalerweise eigentlich erst in einer halben Stunde, aber…“, sein Blick gleitet zu einem der Fenster und bevor er weiter spricht wieder zu uns zurück, „Ich kann sie nicht ohne schlechtes Gewissen draußen warten lassen, während gerade ein Schneesturm aufkommt. Nehmen  sie doch an dem Vierertisch dort drüben am Fenster platz. Ich schalte nur eben die Lichterketten an, bevor ich ihre Bestellungen aufnehme.“. Nicht in der Lage irgendetwas zu sagen, da ich den Rotweißhaarigen noch nie so viel auf einmal habe reden hören, folge ich ungewöhnlich still meinen Eltern, die sich bedanken und zu dem Tisch gehen.

Todoroki verschwindet wieder in dem Raum, aus dem er eben gekommen war. Ich ziehe meinen Wintermantel und Schal aus, welche ich über meinen Stuhl hänge.

War diese Person dahinten wirklich ein und derselbe Idiot, den ich kannte?

Er nahm, wie er gesagt hatte, einen Moment später unsere Bestellungen auf und bereitete sie hinter der Theke vor. Ich beobachtete ihn dabei, wie er die beiden Cappuccino für meine Eltern per Hand zubereitete und ebenso meinen Iced Americano. Und während ich mir die Frage stellte, seit wann er sowas konnte, fielen ihm ein paar Haarstränen ins Gesicht, was ihn nicht weiter zu stören schien. Sein Mund war leicht geöffnet und seine heterochromischen Augen waren völlig auf  seine Arbeit fokussiert. Auf einmal regte sich in mir der Wunsch, dass seine Augen auch mich so in seinen Fokus nehmen sollten.

Durch einen nicht gerade liebevollen Ellenbogenstoß meiner Mutter geradewegs in meine Rippen, wurde ich wieder in die Realität zurück befördert und realisierte was ich da gerade gedacht hatte. Mehr als verwirrt, schüttelte ich kurz meinen Kopf, um wieder klarer denken zu können und blickte dann genervt zu der alten Hexe neben mir. „Was?“, fragte ich sie für meine Verhältnisse ruhig, trotzdem war der mehr als genervte Unterton nicht zu überhören.

Daraufhin bekam ich einen leichten Klaps auf den Hinterkopf . „So redet man nicht mit seiner Mutter!“, rief sie aufgebracht. Im gleichen Moment schlich sich aber ein neugieriges Grinsen auf ihre Gesichtszüge und neckend fragte sie: „Hübscher Junge, oder? Kennt ihr euch?“ Entgeistert starrte ich sie einen Moment an, bevor ich bemüht leise antwortete: „Er ist ein Klassenkamerad und ganz sicher habe ich mich nicht in diesen Vollpfosten da verguckt!“„Ja, ja, wer’s glaubt", säuselte sie daraufhin nur. An meinen Vater gewandt meinte meine Mutter von Hexe: „Ich hoffe unser künftiger Schwiegersohn macht uns hier einen guten Kaffee.“ Mein Vater stimmte nur leicht nickend zu und ich hoffte einfach nur, dass Todoroki uns nicht hörte und weiterhin in diesen dämlichen Kaffee vertieft war.

Außerdem würde ich seinen Kaffee nur für mich beanspruchen, wenn er mein Freund wäre.

Verflucht seien meine Gedanken. Was war nur los mit mir?

Ein paar weitere Minuten später servierte uns Todoroki zuerst den Kaffee, wobei er sich etwas über mich beugen musste um meiner Mutter, die am Fenster saß, ihren  Kaffee zu reichen. Dabei streifte er mit seinem Arm meine Schulter und ich merkte wie sich meine Wangen leicht erhitzten, weswegen ich konzentriert meine Hände anschaute, welche in meinem Schoß lagen. Das Essen folgte auch nur wenig später. Diesmal nahm ich es ihm jedoch ab, um weitere Berührungen zu vermeiden, obwohl ich nicht leugnen kann, dass die davor mir nicht gefallen hatte. Und das verwirrte mich und machte mich wütend zugleich. Ich wusste nicht was diese Reaktionen meines Körper auf einmal sollten, geschweige denn von meinen Gedanken. Das ich schwul bin, war kein Geheimnis und meine Eltern hatten, wie man vielleicht auch schon gemerkt hat, kein Problem damit.

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