2. Mick

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Mick

Was zur Hölle? Ich wollte nur mit Grani aus dem Krankenhaus nach meinem kleinen Sturz vom Bullen flüchten und jetzt sitzt mein lieblings Freund Mr. Richkid neben mir auf der Ladefläche des alten Pickups. Er ist nur mitgekommen um mich zu nerven und meinen Hass ihn gegenüber nurnoch zu steigern.

Wenigstens kann ich dabei zusehen wie sein überempfindlicher Körper bei jedem Schlagloch und dem wilden gekurve von Grani immer mehr an Schmerzen dazu gewinnt, sein sonst makelloses Lächeln erlischt in seiner vom Schmerz verzogenen Mimik.

Der soll sich mal nicht so anstellen von den paar Schlaglöchern bekommt man doch noch keine Rückenschmerzen, ich sitze hier mit ner fetten Gehirnerschütterung und halte mich besser als der Schönling.

Zuhause angekommen nehme ich kommentar los meine Sachen und verziehe mich in mein Zimmer, nur schnell umziehen und dann ab raus an die Arbeit. Aber anscheinend kann Conner mich nichtmal in meinem eigenen Zimmer in Ruhe lassen. Wie angwurzelt steht er vor mir als ich mich umdrehe, sein starrer Blick liegt auf meinen freien Oberkörper, was zur Hölle stimmt nicht mit dem?

Mit knirschenden Zähnen spreche ich ihn an. "Was glotzt du so? Noch nie einen nackten Mann gesehen?" Natürlich hat er das, was eine Frage und sein starren ist wohl eher meinen dutzenden Narben gewidmet als meiner selbst, er dachte wahrscheinlich die wären nur für den Dreh geschminkt worden und gehören zu meiner Schauspielrolle, aber nein sie sind echt, aus Fleisch und Blut wie der Rest meines Körpers. Und jede erzählt ihre eigene Geschichte, meistens handelt sie von mir und einem Bullen der mir nach dem Leben trachtet. Ohne ihn weiter zu beachten ziehe ich mir ein Polo und eine meiner alten Jeans an.

Seine Antwort kommt langsam, aber nicht weniger scharf und gehässig als sonst. "Doch schon, nur noch nie einen so hässlichen."
Hässlich also?

Im vorbeigehen Sorge ich dafür das ich stets das letzte Wort behandelt, "Aha, also ich finde ich muss mich hierfür nicht schämen." auffällig ziehe ich mein Shirt hoch, was mein leicht definiertes Sixpack zum Vorschein bringt und Strecke ihm die Zunge heraus, der kann mich mal.

Nach einem anstrengenden Arbeitstag draußen, möchte ich nurnoch etwas von Grani's köstlichen Essen essen und dann direkt ins Bett.

Die Haustür rein erwartet mich der himmlische Duft von frisch gebackene Keksen, zielstrebig suche ich den Teller mit den Keksen in der Küche auf. Gerade als ich mir einen nehmen möchte, schlägt ein Holz Kochlöffel auf meine Finger, aus Effekt rasselt meine Stimme etwas unhöflich durch meine Kehle. "Eyyy, Grani!"
Doch mein missmutiger Blick ist nicht meiner lieben Oma gewidmet sondern den Vollidioten neben ihr, der ist ja immernoch da, was will der denn noch?

Die liebenswerte Stimme meiner Oma Prädikat mir mal wieder die Anstandsregeln, die ich am liebsten missachten würde und diesem Spinner um den Hals fallen möchte, der mich dumm und gehässig angrinst, bei gott ich würde ihm dieses dämliche lächeln aus der Visage prügeln.

Offenbar entgeht es meiner lieben Oma nicht das ich mehr als gehässige Gedanken diesem brünetten Schönling widme, mahnend erfasst ihr Blick mich.
"Kümmer dich um deinen Gast, zeig ihm unsere Ranch und danach bekommst du Kekse."

Da ich bedauerlicherweise für ihre Keksen so ziemlich alles tun würde, zeige ich Conner widerwillig die Ranch. Meine Stimme so wie meine Motivation ist sehr monoton und man merkt mir deutlich an das ich darauf garkeine lust habe. Als wir allerdings in den Pferd Ställen angekommen sind und vor Bell's Boxe stehen rede ich mit jeder mir vorhanden Euphorie über meine geliebte Fuchs Stute.
Jedesmal wenn ich diesem Pferd in die Treuen, großen, dunklen Augen schaue könnte ich sie voller Liebe am liebsten Tod knuddeln.

Wirklich nix und niemand beeindruckt mich so schnell, aber dieses Pferd ist etwas ganz Besonderes für mich. Wenn ich über sie rede vergesse ich sogar kurzzeitig meinen Hass auf Conner und versuche ihn zu erklären wie wundervoll dieses Pferd ist.

Conner hingegen lässt sich nicht im geringsten für mein lieblings Pferd begeistern, was wiederum mein Hass ihm gegenüber ins unermässliche wachsen lässt. Wie kann man diese süße Plüsch Nase mit den große Knopfaugen nicht süß finden?

Grani hat nach der Rückkehr von unserem kleinen Rundgang, schon das Gäste Zimmer hergerichtet, das trifft bei mir auf alles andere als Begeisterung. Ich habe wirklich gehofft das er heute noch Abreist, denn ich muss morgen hoch in die Berge fahren und Grani weiß das sie daran nicht im geringsten etwas ändern kann. Ich fahre morgen da hoch und Endweder hat sich dieser ungeladene Gast bis dahin verpisst oder bleibt hier bei Grani, doch ich muss zu den Jungs hoch und ihnen helfen.

Für den restlichen Abend sperre ich mich in mein Zimmer ein, natürlich nehme ich den ganzen Teller Kekse mit in, was auch sonst. Den Mund voller köstlicher Kekse rufe ich Viki an. "Heyyy Vik und wie ist die Lage oben bei euch?"

"Gut, aber wir vermissen dich und brauchen dich hier oben, ohne dich läuft nix. Wie war es im Krankenhaus, alles okay bei dir?"
An ihere zärtlichen leicht blassen von Müdigkeit geprägten Stimme kann ich förmlich ihr strahlendes Lächeln auf den Lippen heraus hören.

"Ich komme morgen zu euch hoch. Was das Krankenhaus angeht ist alles prima gewesen, abgesehen von einem ungebetenen Gast. Ich hab dir doch schonmal von diesem Richkid am Drehset erzählt oder?"

Ein lautes verständliches "Jaa" dringt durch mein Handy.
"Jap, dieser Spasti Conner ist mich besuchen gekommen, frag mich nicht warum er sowas tut und jetzt schläft er heute Nacht hier. Der soll zurück in seinen Luxus Schlitten steigen der sich Auto Schimpft und mich in ruhe lassen." Ich kann mich kaum zügeln und würde am liebe rüber ins Gäste Zimmer gehen und den Spinner aus dem Fenster schmeißen.

"Alles gut Micki morgen bis du ihn ja los und kannst dich den lieben langen Tag hier oben austoben. Ich freu mich darauf dich wieder zu sehen, ich hab dich wirklich vermisst, sehr sogar. Schon komisch das wir beiden so lange getrennt waren."

Da ist sie, Viki's vertraute und beruhigende Stimme, ihre Worte hatten schon immer eine besänftigen Wirkung auf mich. Egal wie aufgedreht, verärgert, wütend oder verzweifelt ich war, sie hat es immer geschafft mich zu beruhigen. Wir haben uns seid Monaten nicht mehr gesehen, es wird wirklich komisch sein sie wieder zu sehen.

Auf ihre Vollpfosten Brüder, die nebenbei meine besten Freunde sind, bin ich ab und zu mal während der Drehzeit auf der Farm gestoßen wenn ich mal kurz her konnte. Doch seitdem Viki zur Uni geht und ich mich dieser dummen Idee des Serien drehs angenommen haben, haben wir uns unheimlich auseinandergelebt und trotzdem fühle ich mich ihr immer verbunden.

"Nacht Micki, schlaf gut." Zärtlich ertönt ihre Stimme. "Ja gute Nacht Vik." Kaum verlässt der letzte Buchstaben meine Kehle legt sie auf. Manchmal wünschte ich ich könnte die Zeit zurück drehen und zum Stehen bringen, Ich, Viki, die zwei Vollpfosten Zwillingsbrüder, und die weite unserer Ländereien. Aber dem ist nicht so, wir leben alle ein Teil unseres eigenen Lebens weiter und lediglich wenn die Saisonzeit beginnt fühlt es sich an wie früher.

Morgen ist es soweit, morgen sind wir ausnahmsweise alle zusammen.

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Uiiii neuer Charakter. 👀
Was haltet ihr von Viki?🫶🏼

Mal ganz nebenbei, wer würde Mick helfen Conner aus dem Fenster zu schmeißen? 😵

BULL RiderWhere stories live. Discover now