Kapitel 2

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Nachdem das gefährliche Medium der Nacht besiegt worden war und abgeschlachtet am Boden lag, versammelten sich die Dorfbewohner bei Hakon, um seinen Sieg zu feiern. Doch ihre Freude währte nicht lange, denn am Horizont erschien eine Gruppe von Reitern, die das Banner des mächtigen Zauberer Ordens trugen. Die Reiter kamen näher, und Meko erkannte sofort ihre Absichten. Der Orden musste auf seinem Sieg gelauert haben. Meko hatte sich vor Jahren von ihnen losgesagt, um ein einfaches Leben als Wirtsmann in seinem Dorf zu führen, aber der Orden hatte andere Pläne für ihn. Die Ritter des Ordens stiegen von ihren Pferden und näherten sich Meko mit einer kühlen Entschlossenheit. Ihr Anführer, ein mächtiger Zauberer mit dunklen Roben und einem finsteren Blick, trat vor.
"Meister Meko", sagte er mit einer eisigen Stimme. Sein Atem nebelte dauerhaft. "Wie wir sehen und wie wir es erwartet haben, habt ihr das Medium besiegt. Wir benötigen eure Kräfte dringend, um eine aufkommende Bedrohung zu bekämpfen."
Meko schüttelte den Kopf und erklärte: "Ich habe den Orden verlassen, um ein ruhiges Leben zu führen. Ich werde nicht zurückkehren."
Der Anführer des Ordens lachte kalt. "Ihr habt keine Wahl, Meister Meko. Wir sind hier, um sicherzustellen, dass Sie sich Ihrem Schicksal nicht entziehen können. "Mit einem Wink seiner Hand sandte der Anführer des Ordens eine magische Barriere aus, die Meko umschloss und ihn gefangen nahm. Trotz all seiner Kräfte konnte Meko sich nicht gegen die mächtige Magie wehren. Er wurde wütend und schickte seine Emotionen in seine Hände und es bildeten sich langsam goldene Fäuste. Mekos Körper umschloss dieselbe Magie und die Barrieren um ihn bildeten langsam Risse aus. Der Anführer wurde kreidebleich und hob die Arme und faltete die Hände. Sie bildeten mit dem Zeigefinger ein spitzes Dreieck. Eine Eisdecke legte sich über Meko und er war bewegungsunfähig.
Die Dorfbewohner sahen besorgt zu, konnten jedoch nichts tun, um Meko zu helfen, da sie den mächtigen Zauberern des Ordens nichts entgegenzusetzen hatten. Hakon trat heran und schliff mit der Axt über das Eis und es schmolz dahin.
Der Magier fuhr ihn an und legte die Fingerspitzen in seine Richtung.
Plötzlich flog eine kleine goldene Kugel in das Gesicht des Magiers und er stürzte zu Boden. Eine Hand von Meko war frei und zeigte dem Magier den Mittelfinger. Der Magier stand wutentbrannt und mit blutender Nase auf. Wolken zogen auf und es begann aus dem nichts zu regnen. Der Magier sagt leise „niemand hält mich zum Narren. Oh ihr Geister der Elemente, ich rufe euch aus dem Regen! Lasst Eis fallen und zerschmettert meine Feinde!"
Hakon streckte seine Hände aus um vor Meko sein magisches Schild aufzurufen. Jedoch packte ihn Meko am Arm und zog sich an ihm aus dem Eis heraus.
„Danke dir Hakon." Sprach Meko und ballte die Fäuste. Die sonst Goldenen Fäuste die Meko sonst zeigte waren Blut rot. Der Regen verdampfte beim Kontakt. Dann wurde der Himmel dunkler. Ein Schatten, der auf sie zuflog, wurde immer größer. Ein gigantischer Eisblock flog auf sie zu. Der kalte Magier lachte wahnsinnig und schrie „WAS WILLST DU NUN TUN DU NARR?!"
Meko machte eine Wurfbewegung. Als ob er einen Stein warf. Die Fäuste rasten auf den Eisblock zu. Meko klatschte in die Hände und das Eis zerbärste in Tausend Teile und verdampften. Dann richtete Meko die Hände auf den Magier und sie umschlossen ihn. Meko schnaubte vor Wut. Seine Augen blitzten vor Zorn und der Magier schrie vor schmerz auf. Hakon dreht sich zu Meko und haut ihm mit der flachen Hand ins Gesicht. „Komm wieder runter!" Brüllt Hakon. Meko realisierte und die Fäuste lösten sich auf. Der Magier stand da, die Kleidung halb abgefackelt und seine Arme waren an manchen Stellen leicht verbrannt. Nach diesem Kampf kauerten beide Magier am Boden. Sie waren völlig am Ende. Hakon und Sasatin setzten sich und Meko auf ein Pferd und beschlossen dem Orden zu folgen. Wer weiß wer noch alles ein starker Magier war. Noch so ein Kampf konnte keiner gebrauchen.

Wir ritten insgesamt zu Zehnt. Hakon gab seinenSoldaten den Befehl das Dorf zu schützen, bis sie zurück sind. Sasatin hoffte einfach still und leise das seine Schmiede noch steht, wenn er wieder kommt. Meko schwappte auf dem Pferd erschöpft hin und her während Sasatin ihn fest im Sattel hielt. „Geht's wieder?" fragt Sasatin mit sorgenvollem Gesicht. Meko versuchte sich aufzusetzen, nur um wieder sich in die andere Richtung zu neigen und sich über die Linke Schulter des Pferdes übergab.
„Ging mir nie besser." Meint Meko trocken und setzt sich aufrecht. „Wie lange reiten wir schon?"
„Ungefähr einen halben Tag. Die Mittagssonne neigt sich schon. Hast du eineAhnung was uns erwartet?"
Meko erwidert leise: „ehrlich gesagt, ich will lieber das wir fliehen. Dieser Orden, dieser Palast, egal was für gute Dinge du gehört hast über sie, sie sind im Kern verfault und böse. Was man ihnen verwehrt, nehmen sie sich gewaltsam. Egal ob Geißeln, Foltern oder Töten. Der Orden hinterließ immer eine blutigeSpur. Du hast es gerade selbst erlebt. Ich will dort aus gutem Grund nicht mehr hin."
Sasatins Gesichtsausdruck wurde nun noch besorgter. Er selbst war nie im Orden,hat sich aber von Meko ein paar kleine Sprüche beibringen lassen. Und nun sagt ihm selbst Meko das er Angst davor hat. „Also nutzen wir die erste Gelegenheitund fliehen?" Fragte der Schmied. „Ja." Antwortete Meko. „Ich habe auch schon eine Idee, aber ich will Hakon wissen lassen, was ich vorhabe. Ich schulde ihm ja noch was." Sasatin schaute rüber zu Hakon. Der Kommandant schaute stur nachvorne und ging gar nicht erst darauf ein. Vielleicht ist er ja gar nicht auf unserer Seite, denkt Sasatin. Was auch Sinn ergeben würde, aber warum hat er sich dann in den Kampf eingemischt? Meko sah auch verwundert zu Hakon, der immer noch stur geradeaus schaut. Meko hatte ein flaues Gefühl im Magen. „Mein Instinkt sagt mir, das Hakon nicht wirklich auf unserer Seite ist. Wir machen das ohne Ihn."
„Ok. Antwortete Sasatin. „Und was hast du vor? Einfach ein Monster beschwören und im Eifer des Gefechts verschwinden?"
„Sag, seit wann kannst du Gedanken lesen?" Fragte Meko grinsend.
„Seitdem ich festgestellt hab, dass du und mein Amboss eine Gemeinsamkeit haben."
„Und die wäre?"
„Ihr seid beide, sehr, stumpf."
Meko grinste Sasatin an und nuschelte sarkastisch vor sich hin: „naaaw ich hab doch schon immer gewusst das du mich liebst. Er vergleicht mich ja schon mit seinem geliebten Amboss."
„Was hast du gesagt Meko?"
„Nichts nichts. Ich fang dann mal an also mach dich bereit dem Pferd die Sporen zu geben.
Ein Monster absichtlich zu beschwören ist gar nicht so einfach. Den meisten Novizen passiert das nebenbei. Denn mit jeden Mal, wenn jemand Magie anwendet, greift er in eine Zwischenwelt um dort sich das Gewünschte Ergebnis herauszuholen. Das Tor, das sich dabei öffnet, wird dabei gerne von Monstern missbraucht und sie versuchen hindurchzuschlüpfen. Je besser der Magier, desto kleiner oder komplexer das Tor zur Zwischenwelt. Und wenn man geistig schwach ist, kann es passieren das sich kein Tor bildet, sondern ein unkontrollierbarer Riss. Und das wäre einer Apokalypse gleich zu setzten. Meko konzentrierte sich und faltete die Hände. Er musste nun genau überlegen wie groß er das Tor machen möchte und welches Monster er hindurch lassen möchte. Sein Geist griff in die Zwischenwelt und schob ein Tor auf. Eins das Doppelt sogroß war wie er selbst. Es war sehr dunkel aber ein Geruch erreichte ihn. Ein Geruch von Nadelbäumen und nassen Laub. Und ein anderer Geruch. Verwesung und ein Gestank wie ein alter Sumpf. Meko öffnete Panisch die Augen. Er hatte einen Fehler gemacht. Einen Gewaltigen. Er hatte auf sowas wie einen Golem gesetzt und daher die Natur und Erde um sich mit einfließen lassen. Aber das hat etwas ganz anderes angelockt. Meko ließ das Tor zufallen und keuchte laut auf. Sasatin bemerkte das etwas nicht stimmte und hielt das Pferd an. Hakon und der Orden genauso. Hakon lenkt sein Pferd zu Meko und fragt: „Was hast du getan?" Meko schaut ihn mit bleichem Gesicht an und sagt flüsternd: „Lauf um dein Gott verdammtes Leben." Sasatin ließ sich das nicht zweimal sagen und gab ihrem Pferd die Sporen und galoppierte los, ab vom Weg in den Wald. Dann hörte man es. Ein Lautes Brüllen und Pferde, die vor Angst aufschrien. Ein Waldschrat stand den Magiern gegenüber. Eine Kreatur aus Wald und Tierknochen. Seinem Kopf zierten mächtige Elchgeweihe. Von ihnen ran Blut herab, als wenn sie gerade erst dem Tier entrissen wurden. Es breitete seine knochigen Arme auseinander. Sogleich schwangen Wurzeln herab und gruben sich in die Erde. Einiger Magier hobenschützend die Hände hoch, für eine magische Barriere. Aber dort, wo sie sich schützen wollten, griff der Waldschrat nicht an. Die ranken brachen aus dem Boden unter ihnen aus und durchbohrten die ersten 3 Pferde samt Reiter. Der Boden erzitterte unter der stärke der Ranken, die ohne mühe die Erde beiseiteschoben. Meko und Sasatin blickten nicht mehr zurück. Der Schmied trieb das Pferd bis zum äußersten während über Mekos blassen Gesicht Tränen flossen. Tränen der Angst über das Übel das er diesem Land gerade beschert hatte. „REIß DICH ZUSAMMEN!" brüllte Sasatin Meko an. „Wir müssen vorwärtskommen, aber das Pferd hält das nicht länger aus. Hast du noch ein Spruch auf Lager?"
Meko war sichtlich verzweifelt, jedoch begriff er. Das Pferd stand kurz vor dem Zusammenbruch. Er nahm seine letzte geistige Kraft und verknüpfte sich mit dem Pferd. Er verdrängte das Pferd aus seinem eigenen Platz und hielt dieses Separat in seinem Körper. So übernahm er die Muskeln und das Skelett und galoppierte aus eigner Kraft. Weiter in den Wald. Immer weiter bis die Sonne unter gegangen war und sie nichts mehr sehen konnten. Ab da beschlossen Sasatin und Meko zu rasten. Meko rutschte vom Pferd und brach so gleich mit diesem zusammen. Das letzte, was Meko sah, war Sasatin der ihn versuchte ordentlich hinzulegen.

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⏰ Last updated: Mar 27 ⏰

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