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Wenn die Seelen weinen
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Die Nacht scheint gedankenlos. Wir Menschen bedenkenlos und der Tag so sorglos. Es sind einfache schwindeln, die wir glauben.

Wir lachen, weinen, meinen, es sei okay über andere zu lästern. Wir begehen Sünden, um dieses Diesseits überstehen zu können und meinen, es gehört zum Islam.

Wir lügen, verbreiten Gerüchte und lachen über andere. Wir verfallen an den Gedanken an den sorglosen Leben zu leben, ohne eine Strafe dafür zu bekommen.

Wir fantasieren Dinge, um uns gut zu fühlen, wir danken die falschen Leute und verurteilen die besseren.

Diese Welt scheint eine Umgebung von Frieden und Versöhnung zu stehen, doch in Wahrheit ist sie ein Test für uns Geschöpfe, um den richtigen Glauben zu finden.

Die Nacht so schwarz, das Mondlicht so hell, wir Menschen so tränenüberströmt. Ich lebe nachtsüber.

Diese vor Sünden geschaffene Welt treibt uns zu Unrecht und Übeltat, doch die Realität sieht anders aus. Wir begehen die Schandtat und geben die Schuld diese Welt.

Die trostlosen Seelen weinen sich die Augen aus und zweifeln an die sterblichen, die Fragen alles infrage und sind angesichts unsicher, was das Leben noch bringen mag.

Möge Allah uns allen die Augen öffnen.

Schweigsam sehe ich Alin an. Wir sitzen zu zweit auf dem Sofa, der Fernseher spielt einen Film auf Netflix ab und die Decke liegt auf meinem Schoß.

Die Tränen sind auf ihre Wangen getrocknet und ihre Augen sind geschlossen. Würde man nicht wissen, was sie vor noch ein paar Stunden durchgemacht hat, würde man denken, dass alles gut wäre.

Eine Illusion und Täuschung, um alles gut einreden zu können. Ich wende meine Augen von ihr ab und sehe zu der Uhr, der hier hängt.

Es ist Zeit, die Gebetswaschung zu verrichten. Ob Alin auch betet? Ich schreite zu ihr rüber und schüttel sanft ihre Schulter. „Betest du?", frage ich sie ganz nah am Kopf.

Sie sieht mich mit Schlitzaugen an und nickt. Erleichtert nicke ich.

Riskiere nicht die Jannah!

(—)(—)

Alin und ich liegen nebeneinander auf dem Bett, Tränen der Einsamkeit fallen mit aus den Augen.

Mein Herz schreit nach Herzenswärme und Verbundenheit, sie will etwas anderes fühlen als Verlassenheit. Doch diese Gefühle wurden nicht für mich geschaffen.

Ich höre Männerstimme in mich durchdringen. Tiefe raue stimmen, die mir unbekannt sind. Meine Seelenmelodie werden heruntergesetzt und in der gleiche Niveau von Vertonungen gesetzt.

Ich stehe auf und ziehe die Vorhänge auf. Der Himmel erscheint voller Pracht vor mir, Regentropfen fallen von oben zu uns Lebewesen runter, um uns etwas Zweisamkeit zu schenken.

Es sind keine Sterne zu sehen, der Mond steht einsam und verlassen vor uns gegenüber, um uns etwas Mondlicht zu schenken.

Ein Loch in unseren Herzen lasen uns Sachen wahrnehmen, die nicht existieren, damit dieses Loch endlich gefüllt ist.

Das Sonnenlicht ist wärmer als das Mondlicht, doch die Gefühle. Wenn man unter diesem Dämmerlicht steht, scheint die Wärme eine ganz andere Bedeutung zu haben.

Mitternachtsliebe Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt