Mein Babysitter

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Lory
Ich hatte so gut wie gar nicht geschlafen und jetzt stand ich hier mitten in der Küche und sollte kochen ?
Ich kann nicht kochen ....
Jedenfalls nicht richtig....
Meine Mutter hatte mir als ich klein war nur ein einziges Rezept gezeigt , welches ich auswendig lernen sollte, um es ihr dann wenn sie alt und krank war jeden Tag zu kochen.

,,Eine alte Dame sollte doch ihr Lieblingsgericht essen dürfen , findest du nicht Lou ? ,,

Meine Mutter nannte mich immer nur Lou . Sie hielt nie was von dem Namen  Lorian,  aber mein Vater bestand darauf mich nach meinem Urgroßvater zu benennen .
Von meiner Mutter blieb mir nicht viel, lediglich mein Name ...
Mein Vater sagt immer ich hätte großes Glück mit meinem Aussehen gehabt .
Das ich die Tochter meiner Mutter bin würde wohl nie jemand erraten . Nicht die kleinste Ähnlichkeit sei zu erkennen.
Trotzdem erwische ich mich dabei wie ich wenn ich vorm Spiegel stehe darüber nachdenke das perfekte Ebenbild meiner Mutter zu sein . Denn im Gegenteil zu meinem Vater , hielt ich Victoria Donnavon schon immer für eine seltene aber graziöse Schönheit .

《 Dad? Ich weiss du wolltest dass ich für unseren ,,Ehrengast,, etwas koche aber das kannst du dir abschminken . Ich kanns nicht 》

《 Schon okay Lory ich hohl was vom Chinesen ich muss sowieso noch eben schnell ins Büro 》
,nuschelte mein Dad mir im Vorbeigehen zu und verließ hastig das Haus .

Überrascht ging ich nach oben und schaute angespannt auf die Uhr es war jetzt schon Viertel nach sechs ...
Um halb sieben hatte Easton sich angekündigt .
Wenn mein Vater nicht rechtzeitig wieder daheim war musste ich ihn hier wohl allein empfangen .
Oh Gott ich will gar nicht daran denken.......
Am besten geh ich in mein Zimmer oder in den Garten um ganz aus versehen die Türklingel zu überhören .
Aber das würde mein Vater mir wohl nicht abnehmen .
Er ist sicherlich kein dummer Mann , obwohl meine Mutter steht's etwas anderes behauptet hatte .
All diese Erinnerungen an meine Mutter machten mich rührselig . Ich sehnte mich nach ihr ...
Ich sehnte mich nach einer Umarmung , einem Lächeln....
Ich habe mir nie mehr gewünscht . Jemand der mich hält , der mich stützt und jemanden der mich bedingungslos liebt .
Bedingungslose Liebe kennt keiner mehr . Unsere Generation weiß wahrscheinlich noch nicht mal was es bedeutet wenn keine Bedingungen und kein Zweifel an dich gestellt wird .
Ich ging hinauf ins zweite Stockwerk und musste an all die alten Fotos denken die oben in einer Schachtel auf dem Dachboden verwahrt blieben.
Ich zog an der Leine um die Luke zu öffnen .
Ich war schon lang nicht mehr dort oben gewesen . Als kleines Kind hatte ich dort oft Stunden lang gesessen nur um mir die Fotos an zu sehen , doch dann irgendwann blieb die Luke zu .
Mein Vater meinte wenn ich weiter Leben will ,darf ich nicht stehen bleiben ,sondern muss weitergehen, ohne zurück zu blicken .
Irgendwas klemmt wohl , dachte ich mir als ich schon regelrecht an dem kurzen Seil hing .
All das ziehen und zerren brachte wohl nichts .
Schliesslich fasste ich meine gesammte Kraft zusammen und riss an dem Seil. 
Zu spät erkannte ich meinen Fehler .
Die Klappe der Luke knallte herunter und bevor ich zurück springen konnte rasselte sie schwere Metallleiter hinab und traf mich an der Schulter.

Ich wollte aufschreihen doch mir blieb die Luft weg .
Ein sengender Schmerz stach mir ins Fleisch .
Schwindel überkam mich .
Ich nahm nichts anderes mehr wahr als diesen durchdringenden Schmerz und ein grelles lautes Geräusch welches in meinem Kopf wie ein Alarm umher hallte .
Wie ein immer lauter werdendes Pfeifen .
Mein Kopf pochte .
Ich fasste mir an den Kopf . Etwas warmes nasses lief mir an der Schläfe hinab. Es rann mir den Hals entlang und tropfte auf den Boden . Das machte es nicht besser ....
Der Schwindel wurde stärker und mein Puls hallte laut in meinem Kopf wieder .
Meine Beine wurden schwach ... ich konnte noch nie Blut sehen und jetzt , wo mein Blut schon beinahe im Strom mein Top hinab rann , fühlte ich mich wie ein Schlachtschwein in  seiner letzten Sekunde . Ich wollte mich am Gelände abstützen , doch ich nahm alles verschwommen war .
Der Schmerz wurde nur noch schlimmer und der Schwindel zwang mich auf die Knie. Unsanft viel ich zu Boden , mein Kopf prallte auf das harte Parkett und ich verlor mein Bewusstsein ....

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⏰ Last updated: Jan 21 ⏰

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