Daheim

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Lory
Julien stieg aus, öffnete mir die Wagentür und verbeugte sich vor mir als wir in der Auffahrt meines Vaters schliesslich zum stehen kamen .Er hielt das wohl für romantisch, was es wohl auch gewesen wäre , wenn mich statt seines  schiefen Grinsens Zach Efron ,durch das Fenster angelächelt hätte....
Wunschdenken.
Schon als ich zur Tür herüber Schritt,wusste ich das mich dahinter nichts als einen wütenden Dämon Vater erwarten würde der nur allzu erpicht darauf wäre mir jedes  Haar einzeln aus zu reissen .
《 Du musst mich nicht bis rein begleiten 》, sagte ich zu Julien um ihn los zu werden .
《 Schon okay Babe ich hab keine Angst vor deinem Alten 》, flüsterte er mir zu .
Dies war einer dieser Momente in denen ich mich nur allzu gern für irgendeine wichtige Sache geopfert hätte......Egal für was .
《 Ja du bist schrecklich männlich danke dafür aber dieses ganze Testosteron können wir hier Grad gar nicht gebrauchen . Wenn du schon unbedingt mit rein kommen willst,dann benimm dich doch bitte ausnahmsweise wie ein zivilisierter Mensch und nicht wie ein auf der Strecke gebliebener Pavian Arsch , ja ?》
Da stand er und glubschte mich ratlos an .
《 Was ? 》
Tief Luft holen .Was erwarte ich denn von ihm ich kann sein Ameisen Hirn doch nicht überfordern.
《 Weisst du was ? Komm rein, ich stell dich meinem Dad vor ... 》
Ein bisschen verwirrt und überfordert trottete er mir hinterher .
Ich steckte den Schlüssel ins Schloss und öffnete die Tür .

《 Nein ! Ich werde an der Messe teilnehmen ! Muss ich es ihnen denn auch noch buchstabieren ?! Ich werde da sein . 》
Mein Vater ging aufgewühlt und schweißgebadet den Flur auf und ab und schrie während dessen in sein Telefon . Als er mich sah, hellte sich seine Miene auf und sein Gesicht ,welches vor lauter Sorgenfalten einem Gebirge gleich kam, entspannte sich .
《 Hey Dad .... Ich bin daheim 》, flüsterte ich ihm ins Ohr und küsste ihn auf die Wange . Er tat es mir gleich,doch drehte sich gleich daraufhin weg und widmete sich wieder seinem Kollegen, der auf der anderen Seite des Kontinets wohl grade die Krise bekam . Ich wollte schon gehen ,doch er hielt mich fest .
《 Ich muss Schluss machen alles weitere klären wir vor Ort ich nehm den Flieger um Acht Uhr . Ja übermorgen ! 》,sagte er bestimmt in seinem Aperat und legte auf .
《 Lory! Ich hab dich an die 20 mal angerufen was ist los warum gehst du nicht an dein Handy ?!》
《 Ich war aus mit den Mädels Dad.... Mein Handy war aus ,aber ich bin gekommen sobald ich es gesehen hab ..... es kommt nicht wieder vor, versprochen 》
Er atmete tief ein und seufzte . Er war wohl bereit mir eine lang andauernde Predigt zu halten, doch erst dann erblickte er Julien der immer noch gelangweilt im Eingangsbereich stand .
《 Aus welcher Ecke hast du den Deppen denn raus gekramt  .》,murrte er und beäugte Julien mit einem skeptischen Blick .
《 Oh Hey Mister D. ! Schicke Bude ham sie da.....》,rief Julien herüber und wollte schon zu uns rüber gehen als mein Vater ihn aufhielt  .
《 Wer auch immer du bist du läufst in die falsche Richtung.  Da vorne ist die Tür .Beim rausgehen bitte hinter dir die Tür schliessen ! Danke . 》
Verdutzt und Hilfe suchend schaute Julien zu mir rüber.
Ich zuckte nur mit den Schultern und dankte meinem Dad insgeheim dafür den Vollidioten weggeschickt zu haben.  Bedröppelt drehte Julien sich um und ging zur Tür . Beim rausgehen warf er meinem Vater einen abfälligen Blick zu und verließ schnaufend das Haus .
Ich atmete auf .
《 Wirklich Lory ? 》,fragte mich mein Vater und starrte mich mit hochgezo- genen Augenbrauen an .
《 Vergiss es 》,seufzte ich in der Hoffnung er würde nicht auf beschützenden Vater machen .
Um dem Thema zu entweichen verließ ich das Zimmer und warf mich erschöpft auf die Couch .
《 Was war denn jetzt so wichtig dass ich eigens dafür nach Hause kommen musste.....》,fragte ich ihn als er sich neben mir nieder ließ. 
《 Gut das du fragst . Lory ich werde in den nächsten 2 Monaten nicht Zuhause sein 》
Überrascht setzte ich mich auf .
《 Ich bin wegen eines Business Trips in New York und werde mich von dort aus um die anliegenden Geschäfte kümmern  》
《 Alsooo.... Bin ich hier alleine ? 》,hakte ich nach 《 Oder nimmst du mich mit ?! 》, quikte ich aufgeregt .
《 Ich glaube du hast mir nicht zugehört . Ein Business Trip . Da hast du nichts zu suchen . Ausserdem hast du Schule, wie stellst du dir das vor ?! 》
Enttäuscht lehnte ich mich zurück .
《 Also lässt du mich in den nächsten 2 Monaten hier alleine wohnen ?》
《 Wohl kaum . Wer weiss ob ich dann jemals wieder hierher zurückkehren könnte ..... Ein alter Freund wird hier mit dir wohnen . Ihr kennt euch aus Kinderzeiten und ich vertraue ihm soweit, um  hier auf dich Acht zu geben . Er ist aufgrund seiner Arbeit sowieso in der Stadt und hat schon nach einer Unterkunft gefragt .Bitte nimm Rücksicht wenn- 》
《 Warte was ?!》unterbrach ich ihn hektisch .
《 Du hast mir einen Babysitter besorgt dein Ernst Dad ?! Ich bin 18 und keine 6 mehr  . 》
《 Er hat damals wunderbar auf dich aufgepasst und das wird er heute wohl auch noch können . Vielleicht erinnerst du dich an ihn . Sein Name ist Easton und er  ist 4 Jahre älter als du .》
《 Dad ! Ich bin doch kein Problemkind ich komm Problem los alleine klar!!!》《 Lory , Easton wird in 2 Tagen hier einziehen . Morgen kommt er zum Abendessen also Hör auf zu quengeln ! Basta .》,sagte er und drehte sich um . Ich warf ihm noch ein Kissen hinterher , was ihn aber um mehr als nur ein paar Meter verfehlte .
Na toll . 2 Monate mit einem Typen der sich früher darum gekümmert hat ,dass ich auch brav meine Hausaufgaben machte . Easton.
Keine Ahnung wer das war.  Spätestens morgen Abend werd ich's herausfinden .....

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