4 ¬ he barely takes you out, if he does, he's late

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Nachdem Wooyoung nach der Schule einen kurzen Abstecher nach Hause gemacht hatte, befand er sich nun auf dem Weg zu Hyunjin.

Gedankenverloren blickte er aus dem Busfenster und sah die Kleinstadt vorbei ziehen, in der er bisher eigentlich sein ganzes Leben verbracht hatte. Die Sonnenstrahlen reflektierten in der Scheibe und Wooyoung schob genervt die Ärmel seines schwarzen Hoodies nach oben. Natürlich hatte der Busfahrer die Heizung auf gefühlte 40 Grad aufgedreht und der 18jährige hatte erst 10 Minuten der insgesamt fast halbstündigen Fahrt hinter sich.

Manchmal war Wooyoung ein bisschen genervt davon, dass er ständig die ätzende Busfahrt auf sich nehmen musste, um Hyunjin zu sehen. Sein Freund war mit seinen 21 schließlich 3 Jahre älter als er und vor seiner Haustür parkte seit jeher ein schwarzer VW Polo, mit dem die Fahrt nicht mal eine viertel Stunde dauern würde.

Trotzdem trafen sie sich eigentlich fast ausschließlich bei dem Älteren, der in einer kleinen Dachgeschosswohnung lebte, weil Hyunjin es nicht ausstehen konnte, wenn sie ständig von Wooyoungs -in seinen Augen- nerviger Mutter umgeben waren.

Bei ihm zuhause hatten sie laut ihm wenigstens ihre Ruhe; auch wenn das nur die halbe Wahrheit war, weil sich seine Wohnung genau genommen im Dachgeschoss seines Elternhauses befand; doch laut Hyunjin wohnte er trotzdem quasi alleine, auch wenn seine Mum noch regelmäßig seine Wäsche wusch.

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Endlich öffneten sich die Bustüren vor Wooyoung und die kühle Luft schlug ihm entgegen, was ihm einen kleinen wohligen Seufzer entlockte; glücklich darüber, der warmen Hölle entkommen zu sein.

Nachdem er geklingelt hatte stieg er kurz darauf die Treppen zu Hyunjins Wohnung empor und trat durch die offen stehende Wohnungstür.

Im Flur musste er erst über einige achtlos in den Weg geworfene Sneaker steigen, ehe er sich seiner entledigen konnte, diese ordentlich auf eine Ablage stellte und anschließend ins Wohnzimmer trat, wo sein Freund auf der Couch hockte, seinen Laptop auf dem Schoß und Wooyoung nur einen kurzen Blick zuwerfend, ehe er seine schlanken Finger weiter über die klackernde Tastatur fliegen ließ.

„Hey.." Wooyoung lächelte ihn breit an und trat schnell an den Älteren heran, mit der Intention, sich neben ihn auf die Couch fallen zu lassen.

„Ey wenn du grad noch stehst, kannst du mir kurz was zu trinken bringen?"

Seufzend machte Wooyoung auf dem Absatz kehrt, um in die Küche zu gehen und eine Cola Dose aus dem sonst nahezu leeren Kühlschrank zu nehmen, bevor er zu Hyunjin zurück ging und sich diesmal tatsächlich neben ihm niederließ.

„Danke, Babe." Hyunjin nahm ihm die rote Dose ab und drückte dem Jüngeren einen schnellen Kuss auf die Lippen, was diesen wieder zufrieden stimmte und ihn dazu veranlasste, sich an die Schulter des Blonden zu lehnen und ebenfalls einen Blick auf den Bildschirm zu werfen.

Hyunjin zockte irgendein Computerspiel und dem Chat in der unteren Ecke konnte Wooyoung entnehmen, dass er wohl online zusammen mit seinen Freunden spielte. Seufzend lehnte er sich in den weichen Kissen zurück. Aus Erfahrung konnte er sagen, dass es dauern würde, bis der Ältere den Laptop endlich zur Seite legen und sich wirklich mit ihm beschäftigen würde.

Ein bisschen störte es Wooyoung schon, dass er den ganzen Weg auf sich nahm, nur um dem Älteren beim Zocken zuzusehen, aber er wusste, dass es unnötig war, deswegen jetzt einen Streit anzufangen. Und eigentlich war er auch schon zufrieden damit, einfach die Anwesenheit des Anderen zu spüren.

Eine Weile lang folgten seine Augen dem Geschehen auf dem kleinen Bildschirm neben sich, doch wenn Wooyoung ehrlich war, hatten ihn solche Spiele noch nie großartig interessiert. Und so schweifte sein Blick schnell ab und wanderte stattdessen durch den karg eingerichteten Raum.

just saying ¬ woosan (ateez)Where stories live. Discover now