II - A strange market

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Felix Pov

Ein Schrei ertönte und ich musste meine Augen wieder öffnen. Jetzt stand ich inmitten des Platzes und einer der Männer hatte begonnen meine Fuß- und Handgelenke an einen Pfahl zu fesseln. Ich sah mich genauer um und entdeckte weitere Wägen, die zu diesem Marktplatz fuhren. Die Gebäude hier waren dicht aneinandergebaut. Plötzlich erinnerte ich mich. Ich war hier einmal mit meiner Oma gewesen. Sie hatte mich als kleinen Jungen geliebt. Deshalb redete sie meinen Eltern ein mich einmal in die Stadt mitzunehmen. Das hier musste die Stadtmitte sein, da die Häuser so dicht gebaut waren. Dies alles erklärte jedoch nicht, wieso ich hier war. Einige Menschen, nur spärlich gekleidet, wurden aus großen Holzwägen gezogen und zusammen oder allein an Pfähle gekettet. Dann blickte ich zu einem Käfig, in welchen große Männer hineingetrieben wurden. Ihr Besitzer hatte einen langen Stock in der Hand, mit welchem er die Armen schlug, wenn sie ihm nicht gehorchten. In einer anderen Ecken waren Frauen und Kinder, die ebenfalls eingesperrt waren oder gewaltsam zu Gehorsam gezwungen wurden.

„Hey, Sklave!" Es war die Stimme meines Vaters, die mich aus meiner Ansicht auf die Umgebung riss. „Denke daran was wir dir beigebracht haben." knurrte er. Dann trat er zurück, drehte sich um und ging.

„Warum?" Obwohl mich meine Eltern nicht liebten, hatte ich eine gewisse Verbindung zu ihnen. „Nein."

„Ruhe!" Eine scharfe Stimme drang an mein Ohr. „Hier wird nicht rumgeschrien! Sei gefälligst ruhig!" Ein Mann war vor mich getreten. Er trug eine Peitsche in der Hand, welche er immer sanft hin und her wog, wenn ich mich auch nur einen Millimeter bewegte.

„Was-was mache ich hier?" Augenblicklich hörte ich ein zischendes Geräusch und kniff meine Augenlider zusammen, aber es passierte nichts. Vorsichtig öffnete ich ein Auge wieder, dann das andere. Der Mann war spurlos verschwunden. Ich drehte meinen Kopf, um nach ihm zu suchen, doch ich konnte ihn nirgends erspähen.

Nach einiger Zeit hatte sich der Markt mit Menschen gefüllt und langsam verstand ich, was ich hier sollte. Gerade kam eine Person, um den Sklaven neben mir zu begutachten. Danach gab er dessen Bewacher einige Münzen und nahm den Sklaven mit. Ich sollte also verkauft werden. Der Gedanke daran, dass mich jemand wildfremdes einfach mitnahm, war für mich wirklich schlimm. Panik befiel mich und ich versuchte mich von meinen Fesseln zu lösen. Doch vergeblich, ich hatte keinen Effekt auf die dicken Seile. Dafür aber trat der Mann von vorher zu mir und schwang seine Peitsche. Der erste Schlag traf meine Taille. Verzweifelt wimmerte ich auf und versuchte dennoch stillzuhalten, sodass er mich nicht noch einmal schlug.

„Und jetzt ruhe." Raunte er mir zu und ging weiter. Er war angsteinflößend, mit seiner blutroten Narbe auf dem Gesicht und dieser Peitsche. Noch ein Stück sah ich ihm nach, bis er in der Menschenmenge abtauchte.

„Ähh, hallo?" rief plötzlich ein Mann vor mir, er hat einige Leinen in der Hand und wartet offensichtlich auf irgendjemanden. Sofort stürmt einer der Verkäufer heran.

„Ja?"

„Ich möchte die bestellte Ware abholen, ich bin der der die Sklaven weiterverkauft." meinte er dann trocken und als wäre dies selbstverständlich.

„Oh, entschuldigen sie, ich bringe sie Ihnen." Der Verkäufer verbeugte sich und kam wenig später mit einer Meute Sklaven zurück.

„Und den da nehme ich auch noch mit." sagte der Mann und deutet auf mich. „Den kann man für einen stattlichen Preis verkaufen. Ein kleiner, schmaler und so fragiler Körper." In seiner Stimme schwebte ein unergründlicher Ton mit. Dann trat der Mann einen Schritt auf mich zu und ließ seine Hand meine Taille entlangfahren. Gequält wimmerte ich auf, da ich es hasste einfach so von Fremden berührt zu werden.

„Sei ruhig Schlampe!" fuhr der Mann mich an. Zwar hatte ich keine Ahnung was dieses Wort bedeutet, doch es klang nicht gut. Ich versuchte nicht zusammenzuzucken oder zu flehen, doch es gelang mir nicht gut. Mein Körper ließ sich nicht unter Kontrolle bringen und fiel einmal wieder der Panik zum Opfer. Darüber schien der Mann zwar nicht erfreut, doch er befehligt dem anderen, mich abzubinden und zu den anderen Sklaven zu bringen.

Diesmal saßen wir in einem verschlossenen Käfig auf Rädern, der von einigen Pferden gezogen wurde. Getuschel brach aus, sobald ich in den Wagen gebracht wurde.

„Wer bist du?" fragte schließlich ein kleiner Junge, der aber sofort von seiner Mutter zurückgezogen und geschützt wurde.

„Bitte verzeihen sie meinen Sohn." Schnell verbeugte ich mich und versuchte sie zu beruhigen.

„A-alles gut- ich-ich bin doch auch ein Sklave." meinte ich bitter und ließ mich neben ihr auf der harten Holzbank nieder. Plötzlich hörte man einen Peitschenknall und danach das Wiehern der Pferde. Der Käfig setzte sich in Bewegung und begann zu wackeln.

„Du-du bist auch ein Sklave?" Ungläubig blickte sie mich von der Seite an.

„Ja, bin ich." Erwiderte ich.

„Und was für einer? Warum bist du ein Sklave?" fragte ein anderer Mann, der sich zu uns gesellte.

„Ich weiß es nicht, ich weiß kaum etwas über alles. Meine Eltern haben mich heute einfach verkauft, da sie mich nicht behalten wollten."

„Es gibt Haussklaven, die sind für Hausarbeiten zuständig und andere die sind für Garten- oder Feldarbeiten bestimmt. Dann gibt es aber auch noch welche, die müssen ihrem Herren ihren Körper anbieten." erklärte die Frau mit dem Kind. Irritiert legte ich den Kopf schief.

„Naja, du kennst keine Sexsklaven?" Nicht verstehend schüttelte ich den Kopf.

„HALLO, Ruhe da hinten!" schrie der Mann, der uns mitgenommen hatte. Sofort senkten alle den Kopf und ich tat es ihnen gleich. Nun war der ganze Wagen still und man hörte nur noch das Klappern der Pferdehufe auf der gepflasterten Straße.

Bald stoppte das Gefährt und die Tür des Käfigs wurde aufgerissen.

„Du, du und du, herkommen!" befahl uns unser Käufer. Er hatte auf einige Sklaven weiter hinten gedeutet. Sie waren groß und hatten breite Schultern. Dann fiel sein Blick jedoch auf mich und er sah mich böse an.

„Du auch!" wies er mich dann an und ich richtete mich ebenfalls auf und trottete brav zu ihm. Wir alle wurden weg vom Wagen, zu einem großen Gebilde geführt. Es war unglaublich hoch, rund, groß und bestand fast nur aus gemauerten Bögen. Es hatte eine gelblich-weiße Färbung, doch was es war, konnte ich nicht deuten. Der Mann führte uns zu einem der großen Torbögen, in welchen ein Holztor eingemauert war. Dieses wurde erst geöffnet, nachdem wir genau davorstanden. Man konnte ein Knacken und dann das Rasseln von Ketten hören, mit welchen das Tor hinaufgezogen wurde. Der Eingang führte in einen langen, kreisrunden Flur, welcher mit Marmor belegt war. Ich wurde den Gang entlanggeschoben und wir kamen dabei an einem kleinen Fenster vorbei. Sofort blieb ich stehen und beäugte das Geschehen erschrocken.

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Saraghaeyo~

YoursWo Geschichten leben. Entdecke jetzt