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MINHO

Ich lag auf meinem Bett, starrte die Decke an. Hatte bereits meine Mutter abgewiesen, welche sofort bemerkt hatte, dass etwas nicht in Ordnung war. Aber vielleicht lag es auch einfach an meinem verheulten Anblick. Plötzlich klingelte mein Handy. Ich warf einen Blick drauf und erschrak, als ich sah, wer mich da anrief.

Jisung.

Zögerlich ging ich ran, ignorierte meine schnell schlagendes Herz. „Ja?" fragte ich, versuchte meine Stimme fest klingen zu lassen, doch scheiterte kläglich. „Was war das heute Mittag in der Schule? Wer war dieser Junge?" Er klang besorgt, lies mich schwach lächeln. „Ist egal" murmelte ich, genoss den Gedanken, dass er sich Sorgen um mich machte, viel zu sehr.

„Nein ist es nicht, Minho. Du hast geweint, man hat dir angesehen wie überfordert und verletzt du warst. Ich ertrage es nicht, zu wissen, dass es dir schlecht geht und ich nur rum sitze und nichts tun kann" regte er sich auf und ich musste schmunzeln. Wie habe ich ihn nur verdient? „Das war mein Ex" murmelte ich.

Stille.

„Was ist zwischen euch vorgefallen?" bohrte er nach, doch ich versuchte aus zu weichen. „Müssen wir das am Telefon besprechen?"
fragte ich, in der Hoffnung er würde nachgeben und ich könne weiter meinen Gedanken nach hängen. Doch ich hatte mich zu früh gefreut.

„Ich komme zu dir" sagte er bestimmt. „Jisung, dass musst du nicht" versuchte ich ihn zu überzeugen, doch vergebens. Keine 20 Minuten später stand er, samt Eis, bei mir auf der Matte. Seufzend lies ich ihn rein.

„Wer ist das?" fragte meine Mutter, welche gerade aus der Küche kam. „Mom, das ist Jisung. Jisung, das ist meine Mom" stellte ich die beiden vor und sie reichten sich die Hand. Daraufhin zog mich der jüngere in meine Zimmer, drückte mich aufs Bett, gab mir Eis und einen Löffel, setzte sich mir gegenüber und sah mich auffordernd an. Ich nahm einen Löffel voll mit Macadamia Nuss Eis in den Mund und begann zu reden.

„Ich habe dir erzählt, dass ich mit 15 unter Depressionen litt. Zu dieser Zeit war ich mit dem Jungen zusammen, Wonho. Er war mein ein und alles, mein Safe Place. Bei ihm konnte ich sein, wie ich bin. Bei ihm konnte ich mich ausheulen, Nervenzusammenbrüche erleiden und all so einen scheiß. Er war immer für mich da, hat mich in den Arm genommen und mir gesagt, dass alles gut wird und dass er für immer bei mir sein würde. Zu einer bestimmten Zeit, ging es mir noch schlimmer als eh schon. Ich war bereit, mir das Leben zu nehmen. Ich sah keinen anderen Ausweg, war blind vor Schmerz. Zu dieser Zeit brauchte ich Wonho am meisten, doch er war nicht da. Er war wie verschollen, er war auch nicht zu erreichen, sein Zuhause stand leer, auch seine Eltern waren unerreichbar. Keine Nachricht, kein Anruf, nichts. Er war einfach weg. Ein paar Wochen später hatte ich ihn wieder gesehen. Mit einem anderen Typen, wild rum knutschend. Ich bin zusammen gebrochen, wollte mir noch am selben tag das Leben nehmen, doch Chan war bei mir zuhause und konnte mich davon abhalten. Wonho versuchte sich zu erklären, sich zu entschuldigen. Doch ich hatte ihn nicht angehört. Ich konnte es einfach nicht. Es tat zu sehr weh. Dank Chan, Changbin und Hyunjin kam ich da wieder raus, dank ihnen geht es mir besser. Wonho jetzt wieder zusehen reist alte Wunden wieder auf, welche bereits verheilt und kaum mehr erkennbar waren. Verdammt, Jisung, ich habe ihn geliebt!"

Während ich redete fing ich an zu weinen. Jisung nahm mich in den Arm, ich klammerte mich an ihn, suchte halt. Alles kam wieder hoch, die Gedanken, der Schmerz. Unbeholfen schluchzte ich auf. Der kleinere strich über meinen Rücken und flüsterte mir unsinnige, beruhigende Worte ins Ohr. Er hielt mich so lange fest, bis ich mich wieder gefangen hatte und mich von ihm löste.

„Tut mir leid" nuschelt ich, sah in mein Eis. „Muss es nicht, es ist okay Minho. Alles muss mal raus. Du kannst jederzeit zu mir kommen wenn es dir schlecht geht, klar?" durchdringen sah er mich an, ich nickte. „Na komm, wir machen es uns jetzt gemütlich und schauen einen Film" sagte der schwarzhaarige.

Er machte einen Film an, währenden ich mich in seine Arme kuschelte. Er gab mir das Gefühl von Geborgenheit. Von zuhause.

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Cuties :>

Bye :p

𝐜𝐢𝐠𝐚𝐫𝐞𝐭𝐭𝐞𝐬 ᵐⁱⁿˢᵘⁿᵍWhere stories live. Discover now