||5||

44 1 0
                                    



Die Person hielt mir seine Hand vor dem Mund, weil ich Jimins Namen immer wieder rief. Langsam öffnete ich meine Augen. Ich sah nur alles verschwommen, doch ihn erkannte ich schon von Kilometern Entfernung. Jimin war es der da vor mir stand. Sofort hörte ich auf zu schreien. Obwohl ich so geschockt war und vor Angst fast gestorben wäre, war ich so froh ihn vor mir stehen zu haben.
Aber als meine Sicht immer klarer und klarer wurde erkannte ich, dass Jimins Augen sich ebenfalls mit Tränen füllten. Mit dieser neuen Situation wusste ich nicht umzugehen.
Langsam nahm er dann seine Hand von meinem Mund weg als er merkte, dass ich nicht mehr schrie. Ich stürzte mich sofort auf ihn und umarmte ihn. Es war mir egal, ob er das in dem Moment wollte. Er jedoch blieb stumpf stehen.
„Wieso folgst du mir?" Er klang etwas genervt. Sofort löste ich die einseitige Umarmung und machte einen Schritt nach hinten. Ich hatte auf seine Frage keine Antwort.
„Wieso bist du wieder zurück zur Schule gekommen? Du solltest das nicht sehen." Diese Frage wollte ich nicht beantworten. Ich wollte nicht, dass er sauer auf Jungkook ist. Er wusste sicher nicht was er anderes machen sollte und außerdem bin ich auf einer Seite auch etwas froh, dass er mich wiedergeholt hat. Sonst würde ich jetzt nicht hier mit Jimin stehen. Ich zuckte einfach mit den
Schultern in der Hoffnung seine Frage auseichend beantwortet zu haben.
Er legte eine Hand an meine Wange und strich mir mit seinem Daumen die Tränen vom Gesicht. Dich beobachtete ihn dabei und sah wie ihm selbst dabei eine Träne entfleuchte. Darauf hin nahm ich ein Taschentuch aus meiner Tasche und wischte damit über sein
Gesicht um die Träne zu trocknen. Danach gab ich ihn einen Kuss auf diese Stelle.
„Ich liebe dich." Sagte ich ihn ohne ihn direkt ins Gesicht zu sehen. Ich wollte seine Reaktion nicht sehen. Er setzte zum reden an, doch dann hörte ich Schritte, die auf uns zukamen. Ich drehte meinen Kopf in die Richtung woher diese Schritte kamen. Er tat es mir wenige Sekunden später nach und erblickte genauso wie ich, dass Jin sich auf uns zu bewegte. Laut seufzte Jimin und ging aus der Gasse und Verschwand. Jin und ich sahen ihn noch ein wenig hinterher, bis wir ihn nicht mehr sahen. Dann stellte er sich vor mich.
Ich lehnte an der Wand und sah immer noch in die Richtung in die Jimin verschwand.
„Alles in Ordnung Yumi?" Leichte Besorgnis war aus seiner Stimme herauszuhören obwohl er sonst relativ wenig Emotionen zeigte.
Er wirkte eher immer ganz cool. Ich nickte auf seine Frage.
„Alles ok." Er muss gesehen haben, dass ich geweint hatte.
„Was machst du denn in dieser Gegend hier? Hier kenn ich mich ja nicht mal wirklich aus." Jetzt klang er auch wieder wie sonst.
„Hab mich verlaufen. Kannst du mich nach Hause bringen? Meine Mutter und mein Bruder machen sich bestimmt schon Sorgen um mich." Nun sah ich ihn an und merkte, dass er mich schon die ganze Zeit angeguckt haben muss.
„Klar, wo wohnst du denn?" Ich nannte ihm meine Adresse. Sofort wusste er wo es ist ohne lange darüber nachdenken zu müssen.
Er klopfte mir leicht auf die Schulter und ging dann in nicht gerade langsamen Schritten los. Ich folgte ihm und ging neben ihm her.
Nachdem wir eine gute halbe Stunde gingen und uns anschwiegen, wusste ich wieder wo wir waren.
„Du brauchst mich nicht weiter bringen. Ab hier weiß ich wie ich nach Hause komme." Er grinste ein wenig. Dies empfand ich für komisch, doch ich machte mir keine weiteren Gedanken darüber.
„Ist schon ok. Es ist schon dunkel und ich will dich nicht alleine nach Hause gehen lassen." Sagte er ohne seinen Blick von dem Weg zu wenden. „Ich kann auf mich aufpassen." Ich war schließlich kein kleines Kind mehr und nahm die Aussage von Jin mehr oder weniger als
Beleidigung, Dies schien er zu merken und schmunzelte darauf hin.
„Trotzdem." Jetzt klang er aber schon ernster als zuvor. Ich hätte mich nicht wehren können. Egal was ich noch dazu gesagt hätte, er wollte mich anscheinend unter jeder Bedingung nach Hause bringen.
Es dauerte auch nicht lange, als wir vor meiner Haustür ankamen.
„Ich hoffe du kriegst nicht zu viel Ärger." Er drückte sein Bedauern aus. Dann verabschiedeten wir uns und ich ging in die Wohnung.
Meine Mutter wartete schon ungeduldig in der Küche. Ihr war die Erleichterung ins Gesicht geschrieben als sie mich in der Tür stehen sah.
„Wo bist du gewesen?" Sie versuchte ruhig zu klingen. Sie war nicht die Art von Mutter, die ihren Kindern Hausarrest geben sobald sie was verbrochen haben. Im Gegenteil, sie machte sich immer übergroße Sorgen, doch sie vertraute mir in jeder Hinsicht.
„Ich habe mich verlaufen. Ein Freund hat mich gefunden und nach Hause gebracht." Gab ich zu und setzte mich auch an den
Küchentisch.
„Sag nicht dein Akku vom Handy war wieder leer." Sie seufzte leicht. Ich sah nur verlegen auf die Tischplatte. Sie kannte mich einfach zu gut.
„Sei in Zukunft etwas vorsichtiger in solchen Sachen." Sie machte eine kurze Pause und rührte in ihrer Teetasse herum bevor sie weiterredete.
„Wir sind morgen bei den Nachbarn zum Kaffee eingeladen. David kommt auch mit." Das war der Name meines 15 jährigen Bruders.
„Ich möchte nicht mitkommen." Ich würde wohl das ganze Wochenende in meinem Zimmer sitzen und Trübsal blasen. Was anderes wollte ich auch gar nicht.
„Bitte komm mit. Es sind schließlich auch deine Nachbarn. Außerdem musste ich mir heute wegen dir Sorgen machen." Sie wusste wie sie mich umstimmen konnte und mir ein schlechtes Gewissen machte. Leicht genervt nickte ich und ging in mein Zimmer.

Am nächsten Tag bekam ich viele Nachrichten von ein paar wenigen Freundinnen aus der Schule. Sie wollten, dass ich was mir ihnen mache. Eine schlug vor ins Kino zu gehen. Die andere wollte mit mir in die Stadt gehen und shoppen. Ich sagte allen ab und sagte ich hätte keine Zeit. Aber das hätte ich auch gesagt, wenn ich heute nicht zu unseren Nachbarn gehen müsste. Ich wollte am liebsten den ganzen Tag, nein, am besten das ganze Wochenende in meinem Zimmer sitzen. Vielleicht zwischendurch was für die
Schule machen.
Nach dem Mittagessen ging ich duschen und machte mich so langsam fertig. Ich schminkte mich dezent und zog mich etwas chic an.
Am Nachmittag gingen wir dann zusammen zu unseren Nachbarn und klingelten dann an der Tür. Eine Frau öffnete uns mit einem netten Lächeln die Tür und bat ns einzutreten. Dies taten wir auch und standen dann in dem riesigen Flur den großen Hauses. Ich sah auf den Boden. Bekanntlich hatte ich nicht grade die beste Laune gehabt. Wenn ein Name fiel, der uns vorgestellt wurde verbeugte ich mich ohne den Blick vom Boden zu heben.
„Und das ist unser Sohn Jin." Sagte sie. Erst verbeugte ich mich erneut, bevor ich hörte welchen Namen sie grade nannte. Als ich es realisierte hob ich schnell meinen Kopf und sah ihn tatsächlich vor uns stehen. Er schmunzelte als ich ihn ansah. Er musste sich wohl über mich amüsieren.
"J..Jin?"
„Hey Yumi." Sagte er leicht grinsend. Ich spürte den Blick meiner Mutter und David auf mir.
„Ihr kennt euch?" Fragten unsere Mütter gleichzeitig. Jin und ich nickten darauf gleichzeitig. Nachdem die ganze Begrüßung endlich ein Ende gefunden hat gingen wir in die Stube, wo der Kaffeetisch schon perfekt gedeckt war. Alle setzten sich auf ihre Plätze.
Unsere Mütter unterhielten sich wirklich gut.
„Kann ich nach oben gehen?" fragte Jin nach einiger Zeit seine Mutter, worauf sie freundlich nickte. Dies tat er dann auch ohne lange zu zögern. Dann wandte sie ihren Blick auf mich
„Du kannst gerne zu ihm gehen. Ihr kennt euch ja durch die Schule." Sagte sie freundlich. Ich schüttelte leicht den Kopf. Ich spürte im nächsten Moment wie meine Mutter mich mit dem Ellenbogen anstieß.
„O. okay." Ich stand auf und suchte Jins Zimmer. Ich fand es schnell. Es war im ersten Stock. Ich klopfte an seine Zimmer Tür.
„Ja bitte." Hörte ich seine Stimme sagen. Ich öffnete die Tür.
„Deine Mutter hat mich hergeschickt." Sagte ich und sah ihn an seinem Schreibtisch sitzen.
„Komm rein." Sagte er, ohne mich anzugucken. Ich kam herein und schloss die Tür hinter mir. Ich sah mich um und staunte nicht schlecht. Sein Zimmer war sehr ordentlich. Nirgendwo stand etwas herum, alles war auf seinem Platz. Die Farbe in der das Zimmer gestrichen war, ist schön und hell ist es auch. Ich ging dann zu seinem Bett und setzte mich. Es war sehr bequem. Jin schien noch etwas zuende machen zu wollen und drehte sich dann mit seinem Stuhl in meine Richtung.
„Deshalb hast du gestern darauf bestanden mich nach Hause zu bringen und musstest nicht lange nachdenken als ich dir meine Adresse gesagt habe." Stellte ich fest. Wieder hatte er das selbe Schmunzeln auf den Lippen wie gestern.
„Ja sicher, aber ich hätte dich auch so nach Hause gebracht. Ich lasse Mädchen nicht alleine herumlaufen wenn es dunkel ist." Sagte er von sich selbst überzeugt und setzte sich neben mich aufs Bett. Ich entdeckte eine nicht gerade kleine Wunde auf seinem Handrücken. Ich nahm seine Hand um die näher anzugucken.
„Was ist passiert?" fragte ich neugierig.
„Das ist passiert als ich gestern mein Zimmer umgestellt hab." Ich nickte verständnisvoll. In dem Moment klopfte es an der Tür.
Diese ging dann ohne eine Antwort sofort auf. Wir beide sahen zur Tür und sahen Jimin darin stehen. Er starrte auf unsere Hände und sah Jin dann böse an.
„Kameradenschwein!" brachte er wütend hervor und stampfte wütend davon nachdem er mich ebenfalls so sauer ansah. Sofort sprang ich auf um ihn zu folgen, doch Jin packte mich am Arm und hielt mich fest.

_______________________________________________________________________________________

[BTS/Jimin] Und was soll ich nun glauben..?Where stories live. Discover now