Kaptel 14

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-Betrunken und ehrlich, jung und gefährlich. Lass uns so leben als wären wir unsterblich!-

-Farid Bang

„Nein Digga. Wir können nicht jedes Mal etwas klauen!" „Boar Digga, du bist sooo langweilig. Wo ist denn der Spaß dabei?" „Ich hab kein Bock, dass Bullen mich nach Hause bringen! Mein Vater würde mich weg fetzen!" „Ja ja. Dann machen wir es halt ohne dich!" „Was macht wer ohne wen?", mischt Celine sich in Lukas und Sanchez Gespräch ein. „Wir wollen etwas vom Supermarkt klauen. Weil keiner hat Geld" ich verdrehe die Augen. Die können doch nicht jedes Mal etwas klauen. Irgendwann sind die richtig gefickt. Dann kriegen die vielleicht, wenn die Glück haben, nur nh Anzeige. „Aber Lukas, der Angsthase will das nicht machen" „Ja digga. Konsequenzen" unterbricht Lukas Sanchez „Aber sonst haben wir nichts zum Trinken!" „Wir müssen ja auch nicht immer trinken" mische ich mich Schluss endlich ein. „Macht aber sonst kein Spaß. Ist doch langweilig ohne" antwortet Julius. Und erneut verdrehe ich die Augen. Aber irgendwo hat er ja recht. Seit dem Vorfall hab ich auch mehr Alk getrunken als davor. Aber die Jungs sind schlimmer als ich. „Leyla, hast du nicht etwas Geld dabei?", fragt Gino mich hoffnungsvoll. Ich zucke mit den Schultern und schaue in meiner Tasche nach. „Ja, aber nicht genug für Alk. Nur für ein paar Snacks" „Gut dann machen wir es so. Julius, Leyla und ich gehen zum Supermarkt und ihr anderen drei bleibt hier und wartet" Wir sind alle damit einverstanden und ich stehe auf und gehe zur Tür mit Julius und Sanchez. „Ich klaue aber nicht nh" „Musst du auch nicht" „Genau, kannst ja die Snacks holen und so tun als würdest du uns nicht kennen" unterbricht Julius Sanchez. Damit bin ich zu Frieden und belasse es so. 

Unten angekommen, machen wir uns auf den Weg zum Supermarkt. Ich bleibe stehen als die beiden in die Richtung gehen wollen, die sehr ruhig und abgelegen ist. Alleine schon, wen ich dort hinsehe, fühle ich mich unwohl. Sanchez ist, der erste, der bemerkt, dass ich stehen geblieben bin. „Leyla, kommst du? Oder willst du dort stehen bleiben?" „Können wir nicht an der Hauptstraße lang gehen? Bitte" Bitte ich die Jungs „Warum? Hast schiss oder was?" Ich gucke Julius einfach an und dann auf den Boden. Ich hasse es zuzugeben, dass ich Angst hab. Aber ja, so ist es. Ich hab Angst. Angst davor, dass Alex auftaucht. „Leyla? Alles gut?" fragt Sanchez mich besorgt. Sanchez ist gefühlvoller als Julius, daher merkt er, dass irgendetwas nicht stimmt. „Können wir einfach an der Hauptstraße lang gehen", sage ich und vermeide Augenkontakt mit den beiden. „Ist das wegen Alex?", fragt Julius. Ich nicke kaum merklich. „Alex ist doch gar nicht hier" Julius checkt so was nie. „Trotzdem. Ich fühl mich einfach unwohl. Dort" „Wenn das so ist. Dann gehen wir an der Hauptstraße lang" Ich lächel Sanchez nur dankbar an. „Boar ne. Der Weg ist doch viel länger" „Und. Leyla fühlt sich dort unwohl. Also gehen wir an der Straße entlang" verteidigt Sanchez mich. Hätte niemals gedacht das ich mich mit Sanchez so gut mal verstehe. Julius gibt sich geschlagen und wir machen uns auf den Weg. 

Den kompletten Weg zum Supermarkt laufe ich zwischen Julius und Sanchez. Ich hab mich nicht einmal zwischen die beiden quetschen müssen. Ist von den beiden aus passiert. Hab mich dadurch aber auch etwas sicherer gefühlt. Zu wissen, falls er auftaucht, dass Julius und Sanchez mich beschützen. 

Wir kommen beim Supermarkt an und dort trennen sich unsere Wege. Ich gehe zu den Snacks und die Jungs zum Alk. Ich hoffe einfach, die lassen sich nicht erwischen. Ich suche ein paar Chips und andere Süßigkeiten zusammen und will zur Kasse gehen. Die Schlange ist relativ lang und man würde schwer durch kommen, wenn man es eilig hat. Also versuche ich unauffällig einen Weg freizumachen, wo die beiden durch können. Ich sehe zu Julius, der in dem Moment auch zur mir schaut und signalisiere ihm, dass ich ein weg für die beiden frei gemacht habe. Er nickt und zeigt es Sanchez. Ich stelle mich unauffällig an die Schlange an und warte, bis ich dran bin. Ich bin nicht so ein Fan von klauen, aber wen meine Freunde keinen anderen Ausweg sehen, sollen die auch nicht erwischt werden. Also muss ich wohl oder übel helfen. Aber so lange ich nicht erwischt werde, ist es mir recht. Endlich bin ich dran. Hat echt lange gedauert. Gerade als die Kassiererin die letzte Sache über das Band scannt, rennen Julius und Sanchez raus und ein Mitarbeiter hinterher. Anscheinend wurden die beiden erwischt. Na ein Glück hab ich den beiden den weg frei gemacht. 

Ich bezahle die Snacks und gehe raus und dabei kommt mir der Typ entgegen, der den beiden Jungs hinterhergerannt ist. Also wurden die nicht erwischt. Aber wo sind die beiden? Ich schaue nach links und rechts, aber niemand zu sehen. Es ist zum Glück noch hell, aber trotzdem bin ich noch nicht bereit alleine draußen zu sein. Ich bewege mich ein Stück geradeaus in der Hoffnung, dass ich die beiden sehe. 

Zum Glück hatte ich recht und da waren die beiden. Ich hatte noch eine Plastiktüte geholt, um die Snacks zu transportieren. Ich signalisiere den Jungs, dass die ihre Getränke mit hineinpacken können, was die beiden auch machen. Gemeinsam machen wir uns auf den Weg zurück. „Habt ihr auch das Gefühl, dass zwischen Lukas und Celine etwas läuft?", platzt es aus Sanchez heraus. Also von Celine weiß ich ja das sie auf ihn steht, aber bei Lukas weiß ich es nicht. „Meinst du?", stelle ich mich dumm. „Ja. Das sieht doch ein blinder schon aus der Ferne" „Wenn du meinst" gibt Julius gelangweilt zum Thema wieder. Julius ist einfach ein Fall für sich. „Ey dings. Ich hol noch eben etwas. Könnt schon mal vorgehen, komme nach" sagt Julius aus dem Nichts. Wir beide nicke nur und ab dann haben sich unsere Wege getrennt. 

Kurze Zeit später betreten Sanchez und ich den Block und fahren nach oben zum Dach. „Wir sind wieder daaaa", schreit Sanchez als wir die Tür öffnen. „Habt ihr alles dabei?" „Jap. Wir haben Vodka, Whisky, Tequila, Sprite, Cola, Rum und Red Bull für Celine" Celine trinkt nicht gerne und oft Alkohol deswegen hab ich, den beiden vorhin gesagt, die, sollen ihr, noch Red Bull mitbringen. „Für mich?", fragt sie. „Ja. Ich weiß ja das du nicht gerne Alk trinkst deswegen" „Süß von dir Leyla. Danke" ich nicke ihr nur entgegen und packe die Snacks aus und stelle sie vor uns auf den Boden. „Wo ist eigentlich Julius?", fragt Gino. Stimmt. Wo ist der? Der ist jetzt schon ziemlich lange weg. „Kein Plan. Der meinte, er will noch etwas holen. Frag mich nicht was" „Hat noch gesagt das er hinterherkommt" ergänze ich Sanchez, der mir zustimmend zu nickt. Wir unterhalten uns, wurden aber unterbrochen als die Tür aufgeht. 

„Da bin ich wieder", schreit eine bekannte Stimme zu uns.,, wo warst du so lange?" frage ich Julius. „Wo ich war? Ich hab uns Stoff geholt" erzählt er uns und hält die Tüte hoch. Er kommt auf uns zu und setzt sich zu uns. „Wer will zuerst?", fragt er. Ich melde mich zuerst, da ich auch schon gut einen sitzen hab. Normalerweise hätte ich mit klarem Verstand nichts genommen, aber ich wollte einfach meine Sinne etwas betäuben und das ganze mit Alex mal vergessen. Er gibt mir etwas und ich ziehe es durch die Nase. Erst nach ein paar Sekunden fühle ich, wie es beginnt zu wirken. Ich nehme meine Umgebung gar nicht mehr richtig war. Es fühlt sich alles so leicht an. Mein Kopf ist wie leer gefegt. Keine Gedanken. Endlich mal ruhe in meinem Kopf. 

Ich versuche, mich an den Gesprächen zu beteiligen. Aber teilweise kriege ich keinen ordentlichen Satz raus. „Ich glaube, Leyla hat genug für heute mit dem Koks", sagt Celine lachend. „Wieso? Ich hab doch gar nichts genommen" lüge ich sehr schlecht. Das bringt sie mehr zum Lachen. Nach 20 Minuten kommen meine Gedanken wieder. Ich will wieder etwas nehmen. Es war so schön, ohne meine Gedanken. Endlich ruhe. „Ey Julius! Gib mal noch was!" er macht Anstalten etwas herauszuholen. Im Inneren freue ich mich wie ein Kind das neues Spielzug bekommt. „Julius Nein! Du gibst ihr nichts!" Ich gucke Celine böse an. Warum verdirbt sie mir den Spaß! „Doch gib mal" „Nein Leyla! Das ist genug!" „Boar du bist nicht meine Mutter!" „Und?!" Ich hab kein Bock weiter mit ihr zu diskutieren, also setzte ich die Vodka Flasche an meinem Mund an und nehme einen ordentlichen Schluck. Wen ich nicht sniefen darf, dann Besauf ich mich halt. 

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