Kapitel 1

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Der Bus fuhr los. Es war Montagmorgen und ich hatte noch einen der letzten Plätze für mich ergattert. Es war viel los. Klar. Jeder musste zur Arbeit. Ich umklammerte meine Handtasche und legte meinen Kopf an die Fensterscheibe. Ich beobachtete die vorbeifahrende Umgebung und versank in meinen Gedanken. Das letzte halbe Jahr hatte sich so vieles in meinem Leben geändert. Es war immer noch so surreal.

Ein paar Monate zuvor

«Ich mach Mittag» sagte ich an meinen Arbeitskollegen gerichtet. «Alles klar, ich mach noch schnell was fertig.» Ich kramte mein Smartphone und mein Geldbeutel aus der Tasche. In der Mensa holte ich mir ein Sandwich und setzte mich draussen auf die Terrasse. Ich brauchte Ablenkung. Mein Chef trieb mich in den Wahnsinn. Ich scrollte auf meinem Handy hin und her. Instagram, Facebook und TikTok hatte ich nicht oder nicht mehr. Einzig und allein Twitter war mein bester Freund. Es war meine Komfortzone für alles rund um Formel 1. Ich war grosser Fan und verfolgte den Sport schon über Jahre. Um immer up to date zu bleiben und die lustigsten Memes nicht zu verpassen, hatte ich mir Twitter installiert. Dort folgte ich aber nur Fahrern, Teams und einigen wenigen F1-Meme-Seiten. Ich öffnete Twitter und scrollte durch die News. Ferrari hatte eine neue Partnerschaft mit irgendeinem Unternehmen angekündigt, Esteban hatte ein Foto von sich und seiner Freundin gepostet und der offizielle Formel 1 Account postete immer noch die besten Überholmanöver vom vergangenen Rennwochenende. Ich gähnte. Zuoberst fand ich einen Tweet von Alfa Romeo Stake F1:

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Darunter ein Link zu einer Webseite. Es war schon immer so ein kleiner versteckter Traum von mir, irgendwo in der Formel 1 zu arbeiten. Dieser Sport faszinierte mich so sehr. Aber gleichzeitig war mir klar, wie unrealistisch dieser Wunsch war. Trotzdem blieb es ein Kindheitstraum. Und heute war ich besonders genervt von meiner Arbeitsstelle. Wir hatten einen neuen Chef erhalten vor ein paar Wochen und fast niemand kam mit ihm zurecht. Immer mehr Leute kündigten. Und auch ich wusste nicht, wie lange ich das noch aushalten würde.

Gedankenversunken klickte ich auf den Link. Nicht, dass ich mir etwas erhoffte, aber ich wollte auf dem Laufenden sein. Man weiss ja nie. Es öffnete sich eine Internetseite mit dem Logo des F1 Teams. Ich scrollte durch die Jobanzeigen. «Mechaniker/in», «Finanzbuchhalter/in» und «Logistiker/in» las ich. Nicht mein Bereich. Plötzlich stoppte ich das Scrollen. «Praktikant/in PR-Management». Interessant. Ich las die Beschreibung durch. Es wurde keine spezielle Ausbildung gefordert und war auf ein Jahr beschränkt. Ich studierte das Inserat und machte einen Screenshot. Vielleicht konnte ich es ja mal versuchen? Die Wahrscheinlichkeit war schwindend gering, aber was hatte ich zu verlieren? Mehr als eine Absage, konnte ich nicht erhalten. Ich beschloss mir das Inserat später nochmals anzuschauen und genoss meine restliche Mittagspause mit Amelie, die sich zu mir gesellt hatte.

Finding love (Lando Norris x y/n)Where stories live. Discover now