Mediocris: Die Akademie für Feen

32. Kapitel (Chris)

Als eine Träne ihr Auge verließ, konnte ich nicht anders: Ich wischte sie vorsichtig weg und nahm sie in den Arm. Sie schluchzte und weinte und ich konnte nichts tun, außer sie zu halten. Oh, was würde ich geben, um ihr ein Lächeln auf den Lippen zu schenken. Beruhigend strich ich über ihre Schulter.

„Psst, alles wird gut. Ich kann mir vorstellen, dass momentan alles zu viel für dich ist, Ich werde immer für dich da sein, wenn du mich brauchst", sagte ich leise.

Sie legte ihren Kopf an meine Schulter und stotterte: „D..d..danke. Es tut mir leid, dass ich dein Hemd vollgeheut habe, aber ich musste gerade aus irgendeinem Grund an meine ehemalige beste Freundin Melanie denken, die adoptiert wurde und ich sie danach nie wieder gesehen habe. Das ist jetzt sechs Jahre her."

Ich schwieg betroffen. Wie schrecklich, so seine beste Freundin zu verlieren. Auch ich verlor meinen besten Freund und nur weil ich eine Fee war. Ich strich ihr beruhigend über den Rücken.

„Ich weiß, wie du dich fühlst. Ich hatte auch mal einen besten Freund. Ich kannte Pascal seit meinem zweiten Lebensjahr, aber er war ein Mensch und Feen dürfen nun mal nicht mit Menschen befreundet sein. Pascal war mein Nachbar, wir lebten damals noch unter Menschen und wir haben uns in unserem Garten kennengelernt, als ich dort kurz alleine zum Spielen saß.
Meine Eltern haben uns gesehen und haben weitere Treffen mit Pascal untersagt. Ich, als zweijähriges Kind habe das nicht so mitbekommen, aber als wir sieben Jahre alt waren, haben wir uns heimlich getroffen und diese Tradition fortgeführt, bis wir 14 Jahre alt waren und ich erfahren habe, dass ich eine Fee bin und auf diese Akademie gehen soll.

Ich hielt es für das Beste, den Kontakt mit Pascal abzubrechen, was mir sehr schwer fiel, aber wenn andere Feen erfahren hätten, dass ich mit einem Menschen befreundet bin, hätten sie ihn umgebracht, um die Feen-Welt zu schützen, weil alle denken Menschen wären böse, dafür sind es nicht alle, die so sind", erzählte ich und sah zu ihr.