Chapter 43

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Wincent

Die letzten Tage auf Bali waren sehr schön. Wir haben hier noch viel erlebt und gesehen. In ein paar Stunden fliegen wir wieder nach Deutschland. Ich packe gerade meine Sachen in den Koffer. Später wollen wir alle zusammen am Strand noch ein Bier genießen. Ich klappe meinen Koffer zu und gehe runter in die Lobby, wo schon Kevin, Mats und Konrad warten. Kurze Zeit später kommen Kayef, Fabian und Matthias in die Lobby und wir gehen mit sieben Bier an den Strand.

-später-

Um 15 Uhr kommt unser Taxi, wir laden unsere Koffer ein und schon geht es los. Am Flughafen gehen wir zum Check-in, geben unsere Koffer ab und warten dann aufs Boarding. Im Flugzeug sitze ich neben Konrad am Fenster. Ich nehme meine Airpods und starte meine Musik. Meine Augen fallen zu...

Fabian

Als wir gegen um eins in München landen, bemerke ich, wie müde ich eigentlich bin. Schlaftrunken holen wir alle unsere Koffer und nehmen uns ein Taxi. Die Fahrt verläuft ziemlich ruhig, bis auf einmal Wincents Handy klingelt. "Ja, hier ist Herr Weiß" "Was? Nein! Ich habe das Zimmer gebucht.", sagt er leicht gereizt. "Nein, das geht nicht! Toll und wo bitte soll ich heute Nacht schlafen?" Wütend legt er auf. Kevin, der neben ihm sitzt, fragt: "Was ist los?" "Ach,  es gab ein Problem mit der Buchung. Das Hotel ist überbucht und musste ausgerechnet mein Zimmer stornieren. Jetzt habe ich keinen Schlafplatz.", erklärt Wincent. "Bei mir kannst du leider nicht schlafen, wir haben keinen Platz.", sagt Kevin. "Du könntest mit in die WG", werfe ich zögerlich ein. Wincent blickt verwundert in mein Gesicht. "Ähm, okay. Wenn das für dich okay ist, dann gerne", sagt er.

An der WG angekommen, schließe ich auf und wir gehen rein. Wincent schaut sich um. Ich schiebe schnell meinen Koffer ins Zimmer. "Ich gehe duschen.", sage ich. "Ich wollte auch gerade gehen.", antwortet Wincent. "Na dann. Die Dusche ist ja groß genug.", sage ich und verkneife mir ein Lachen. Kurze Zeit später stehen wir zu zweit in der Dusche. Ich möchte über Wincent nach meinem Shampoo greifen, dabei streife ich seinen Arm. Ich blicke zu ihm hinauf, direkt in seine Augen. Er zieht mich ein Stück näher zu sich und blickt mir dabei ebenfalls in die Augen. Es fehlt nicht viel, ich müsste mich nur auf die Zehenspitzen stellen und dann würden sich unsere Lippen berühren. Plötzlich greift er hinter sich und hält mir mein Shampoo vor die Nase. Etwas perplex starre ich ihn an und nehme dann schweigend mein Shampoo an. Nachdem wir beide fertig sind mit duschen, steigen wir aus der Dusche und wickeln uns in unsere Handtücher. Schweigend ziehen wir unsere Pyjamas an und putzen Zähne. Danach gehe ich in mein Zimmer und sehe, dass mein Bettzeug nicht hier ist. Ach stimmt, da war ja was. Ich gehe zu Wincents Zimmer und öffne leise die Tür. Er steht verwirrt herum. "Ähm...hab was vergessen", sage ich verlegen und nehme mein Bettzeug. Ich will schon den Raum verlassen, als Wincent plötzlich fragt: "Wo willst du hin?" Ich bleibe stehen und gehe wie ferngesteuert zurück und lasse mich aufs Bett sinken. Wincent legt sich schweigend neben mich. "Gute Nacht", sagt er und dreht sich um. Ich bin verwirrt. "Nacht.", sage ich schüchtern und decke mich zu.

- Am nächsten Morgen-

Nach einem erholsamen Schlaf wache ich auf und schaue auf die Uhr. Ich erschrecke, da es schon kurz vor 10 ist. Leise stehe ich auf und gehe in die Küche. Als ich in den Kühlschrank schaue, fällt mir auf, dass ich heute noch einkaufen muss. Ich höre, dass Wincent wach ist, denn er kommt in die Küche. Ich möchte das Toast greifen, doch ich komme nicht ran. Wincent kommt zu mir und greift nach dem Toast. "Danke", sage ich.

Das Frühstück verläuft größtenteils schweigend. "Was wollen wir zu Mittag essen?", frage ich, "wir müssen noch einkaufen" "Ist mir egal. Ich wollte dann eh eine Runde laufen gehen, soll ich dann gleich den Einkauf übernehmen?" Ich zucke nur mit den Schultern. Wincent schnappt sich den Autoschlüssel und verlässt dann die Wohnung. Irgendwie ist die Stimmung zwischen uns angespannt. Wir reden nur das Nötigste und meiden Augenkontakt.

Wincent

Nachdem ich die Wohnung verlassen habe, setze ich mich ins Auto und fahre ca. 15 Minuten bis zu einem Park, wo ich heute joggen gehe. Ich genieße die frische Luft und denke über vieles nach. Im Supermarkt werde ich heute zum Glück nicht angesprochen. Als ich nach eineinhalb Stunden wieder in die WG komme, sitzt Fabian auf der Couch und zockt. Nachdem ich die Einkäufe aufgeräumt habe, setze ich mich zu Fabi auf die Couch, und schaue ihm zu. Jedoch schaue ich nicht auf den Bildschirm sondern auf ihn. Er pausiert das Spiel und schaut mir tief in die Augen. "Ist was?", fragt er. Ich schüttel langsam den Kopf und halte den Blickkontakt. Alles in mir beginnt zu kribbeln, mein Herzschlag beschleunigt sich. Ich rücke näher an ihn ran und gehe mit meinem Kopf nah an seinen. Sein Blick gleitet immer wieder zwischen meinen Augen und Lippen hin und her. Ich komme ihm noch näher doch Fabian drückt mich weg. "Wincent, wir können das nicht tun, wir haben uns beide sehr verletzt und ich will das nicht noch einmal durchmachen.", sagt Fabi und steht auf. " es wäre besser, wenn du dir wieder ein Hotel suchst. Ich habe dir zwar angeboten hier zu bleiben, aber es geht nicht. Ich liebe dich ja immer noch, ich brauche aber noch ein bisschen Zeit, um über meine Gefühle zu dir klar zu werden.", meint er. Ich antwortete traurig: " lass mich bitte wenigstens bis morgen noch hier schlafen, dann fahre ich zu meiner Familie."
Er scheint zu überlegen und sagt dann schließlich: "Okay. Mach das, ich bin dann eh bald wieder auf Tour." Erleichtert, dass ich die Nacht noch hier verbringen darf, gehe ich in mein Zimmer. Ich verstehe Fabian nicht, erst braucht er eine Pause von der Beziehung, dann fällt ihm nach mehr als einem Jahr ein, dass er doch wieder mit mir zusammen sein will, dann küssen wir uns, er bietet mir an, für eine Weile in der WG zu bleiben und jetzt das. Weiß er überhaupt, was er will? Zur Zeit regt er mich auf. Widerwillig schmeiße ich meine Sachen in den Koffer und rufe dann meine Schwester an. Sie nimmt den Anruf an: "Hey Wiwi, was geht?" "Hey, wie geht's dir?", frage ich. "Gut, aber ich vermisse dich.", sagt sie traurig. " bist du in der WG? ", fragt Shayenne aufgeregt, als sie den Hintergrund sieht. "Ja, aber...", setze ich an, doch Shayennes Freudeschrei unterbricht mich. "Habt ihr euch wieder vertragen?" "Hm. Naja, ist schwierig zu erklären. Aber anderes Thema, ich würde euch ab morgen mal besuchen kommen.", sage ich. " Cool, ist aber schon sehr spontan. Weiß Mama davon? Wie lange bleibst du?", fragt sie. "Shay, vergiss nicht zu atmen. Mama weiß noch nichts, sagst du es ihr?" "Ja, mache ich und wie lange bleibst du?" "Erstmal auf unbestimmte Zeit.", sage ich seufzend. "Wincent, was ist los?", meint sie plötzlich total ernst. "Hä, woher weißt du das denn jetzt schon wieder?", frage ich erstaunt. "Ich bin deine Schwester!" "Ist schwierig zu erklären, mache ich, wenn ich bei dir bin. " "Okay.", sagt sie. Wir quatschen noch eine ganze Weile, bis wir auflegen.

Nach dem Mittag mache ich nicht wirklich viel. Ich packe meine gewaschenen Sachen wieder in den Koffer und danach gehe ich noch ein wenig in den Münchner Innenstadt spazieren, um Fabi nicht den ganzen Tag sehen zu müssen.

Fabian

Ich habe keine Lust mehr auf zocken, also gehe ich in mein Zimmer und packe meinen Koffer, da ich bald wieder auf Tour bin. Der erste Stopp wird in Köln sein, den Tag danach spielen wir in Stuttgart. Natürlich spiele ich auch Konzerte in meiner Heimat. Nach dem Konzert in Wien haben wir zwei Off - Days. Die Tage werde ich mit meinen Großeltern verbringen. Vielleicht lenkt mich die Tour ein wenig ab. Von Wincent und dem ganzen anderen Sachen, die mich belasten. Ich weiß doch selbst nicht so ganz, was ich will. Einerseits liebe ich Wincent noch aber andererseits habe ich mich daran gewöhnt wieder allein zu wohnen, wobei ich manchmal abends im Bett sitze und an die gemeinsame Zeit mit ihm zurückdenke...

Wg Liebe (bxb)Where stories live. Discover now