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𝘄𝗲 𝘄𝗲𝗿𝗲 𝗯𝗼𝘁𝗵 𝘆𝗼𝘂𝗻𝗴
 𝘄𝗵𝗲𝗻 𝗶 𝗳𝗶𝗿𝘀𝘁 𝘀𝗮𝘄 𝘆𝗼𝘂

~ 𝘁𝗮𝘆𝗹𝗼𝗿 𝘀𝘄𝗶𝗳𝘁

☆☆☆

Leon, beeil dich!", schrie ich, während ich ungeduldig im Flur wartete. „Wir sind schon viel zu spät!" „Jaja, ich komm ja schon!", motzte Leon zurück und kam, seine Schultasche in der Hand, die Treppe hinunter gepoltert.

Wir beide riefen noch schnell ein 'Tschüss, bis heute Mittag' zu unserem Vater in die Küche, bevor wir so schnell wir könnten das Haus verließen und mit unseren Fahrrädern zur Schule fuhren. Marlon hatte bereits zehn Minuten zuvor das Haus verlassen, da er nicht wegen unserer Trödelei zu spät kommen wollte.

Völlig außer Atem erreichen wir schließlich unser Klassenzimmer. Schnell klopfte ich an und wir warteten, dass unsere Lehrerin und die Tür öffnen würde. „Entschuldigung für die Verspätung", brachte ich schnell heraus, als unsere Lehrerin Frau Rabe uns schließlich die Tür öffnete. „Malia und Leon! Heute ist der erste Schultag und ihr seid schon zu spät!", sagte sie streng. Schüchtern sah ich auf den Boden, während Leon die Sache völlig kalt ließ.

Wenn man mich auf dem Fußballplatz oder sonst wo beobachtete mochte man das vielleicht nicht von mir denken, aber in der Schule war ich eine sehr schüchterne und zurückhaltende Person. Ich hasste es vor der Klasse zu reden und ich konnte es nicht ausstehen, wenn ein Lehrer mit mir schimpfte oder sauer auf mich war.

„Na gut, dann setzt euch mal auf eure Plätze", holte mich Frau Rabe aus meinen Gedanken. Schnell huschten Leon und ich ins Zimmer und setzten uns auf unsere gewohnten Plätze in der vorletzten Reihe.

Erst jetzt viel mir der fremde Junge auf, der vorne am Pult stand und Leon und mich interessiert musterte. Er hatte braun gebrannte Haut und schwarze Haare, die ihm wirr in die Stirn fielen. Für einen Moment trafen sich unsere Blicke und ich lächelte ihn leicht an, was er erwiderte.

„Also, wieder zu dir", zog die Lehrerin nun die Aufmerksamkeit wieder auf sich und den neuen Schüler. „Würdest du dich bitte vorstellen?" „Ja, also ich heiße Deniz, ich bin 12 Jahre alt und bin vor einem Monat mit meinen Eltern nach Grünwald gezogen", stellte er sich mit einem türkischen klingenden Akzent vor. Abwartend sah er unsere Lehrerin an, welche ihm zunickte. „Du kannst dich dort hinten zu Leon und Malia setzen", sagte sie dann und zweigte auf den freien Platz neben Leon.

Deniz nickte nur und kam zu uns nach hinten. „Hey", begrüßte er uns. „Hi", sagten Leon und ich gleichzeitig. „Wir sind Malia und Leon, wie du vielleicht schon mitbekommen hast", stellte Leon uns vor. „He, ich kann mich selber vorstellen", flüsterte ich, während ich Leon einen Schlag in die Seite verpasste. Deniz beobachtete uns nur und lachte dabei.

Die ersten beiden Stunden zogen sich wie Kaugummi,da wir hauptsächlich organisatorisches wie unseren Stundenplan besprachen, was extrem langweilig war. Als es zur Pause klingelte, sprang ich deshalb sofort auf und verließ das Klassenzimmer.

Ich lief zu dem gewöhnlichen Treffpunkt unserer Mannschaft, da wir alle in unterschiedlichen Klassen waren. In meiner Klasse waren außer Leon noch Markus und Juli, doch sie hatte ich heute noch garnicht beachtet. „Na, schlechte Laune?", begrüßte mich meine beste Freundin Vanessa und umarmte mich. Leider war sie in meiner Parallelklasse, weshalb wir nur uns eigentlich nur in den Pausen sahen. Genervt verdrehte ich die Augen. „Leon ist so nervig... sei froh, dass du keine Geschwister hast", antwortete ich ihr und ließ mich unter die alte Eiche in den Schatten fallen. Vanessa setzte sich neben mich und es dauerte auch nicht lange, bis sich die anderen Kerle zu uns gesellten.

Auch Leon kam schließlich, doch er war nicht alleine. Deniz lief etwas unsicher neben ihm her. „Hey Leute!", begrüßte Leon uns. „Das ist Deniz, er ist neu in unserer Klasse." Die anderen begrüßten ihn freundlich und er und Leon setzten sich zu uns.

„Spielst du auch Fußball?", fragte Joschka Deniz direkt, worüber ich schmunzeln musste. Deniz jedoch nickte nur stumm. „Cool, und welche Position?", mischte ich mich nun ein. „Meistens spiele ich im Mittelfeld aber ich kann auch in der Abwehr spielen", beantwortete er meine Frage und erneut trafen sich unsere Blicke.

„Wenn du willst kannst du heute Nachmittag ja mal zum Training kommen", schlug Leon Deniz vor. „Gerne", antwortete dieser. In diesem Moment ertönte der Gong, was bedeutete, dass der Unterricht nun weitergehen würde. Zu meinem Unglück hatten wir nun Mathe, was absolut nicht zu meinen starken Fächern gehörte... im Gegenteil.

Zwar wurde auch in dieser Stunde vorerst nur Organisatorisches geklärt, jedoch kamen wir um ein paar Aufgaben nicht herum. Nach einer weiteren Stunde Biologie hatten wir dann glücklicherweise auch schon Schulschluss. Zusammen mit Leon, Markus, Juli und Deniz verließ ich das Schulhaus und bei den Fahrradständern warteten wir auf die anderen.

Nachdem diese auch endlich da waren, verabredeten wir uns für 15 Uhr im Teufelstopf, bevor wir alle nach Hause fuhren.

DWK - Schicksal || DenizWo Geschichten leben. Entdecke jetzt