Goldmädchen

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AUFGEPASST! An alle Teilnehmenden beim Rainbow-Projekt: Lest das bitte erst, wenn ich es euch sage :) Ich hab mich auch ans Schreiben gemacht und habe jetzt für den Pride-Month ebenfalls ein Werk erstellt

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AUFGEPASST! An alle Teilnehmenden beim Rainbow-Projekt: Lest das bitte erst, wenn ich es euch sage :) Ich hab mich auch ans Schreiben gemacht und habe jetzt für den Pride-Month ebenfalls ein Werk erstellt.

An alle anderen; Viel Spass mit Gina und Lou :)

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„Jetzt sag schon Gina! Wie heisst dein Goldjunge? Wer ist es?" Der Satz brannte mir ein Loch in mein Herz. Wie ein Messerstich klang das Wort in meinem Kopf nach. Dein Goldjunge.

Ich versuchte krampfhaft meine Tränen zu unterdrücken. Ich durfte jetzt bestimmt nicht anfangen zu heulen. Meine Mutter hatte mich nur nach meinem Liebesleben gefragt.

Nein Gina, sie hat eigentlich behauptet, dass du hetero bist. Schweig endlich, versuchte ich meiner inneren Stimme zu sagen.

Nervös schaute ich auf die Uhr. Wann kam mein Vater endlich nach Hause? Ich konnte das hier bestimmt nicht ohne ihn durchziehen. Meine Finger verrenkten sich unter dem Tisch. Nassgeschwitz knetete ich sie heftig, nur damit ich irgendwas tat.

Ich spürte den Blick meiner Mutter auf mir, merkte, wie sie versuchte, die Antwort aus mir herauszubohren. 

„Ich... ähm..." Ich setzte an, brach aber wieder ab. Mein Bruder sass nur grinsend neben mir und ass seelenruhig seinen Teller leer. Zumindest er wusste Bescheid.

Wieso zum Teufel half er mir dann nicht?
Die Minuten verstrichen. Das unangenehme Kratzen der Gabel meines Bruders auf den Teller brannte sich in mein Ohr.

Es war fast so unangenehm wie die Stille, die über unseren Tisch gekrochen war. Ich wartete auf das erlösende Geräusch der Türklinke, meine Mutter starrte mich einfach nur an und mein Bruder nahm sich eine dritte Portion Auflauf.

Ich würde nicht mehr lange durchhalten und meine Mutter noch weniger. Sie wollte meine Antwort wissen. Und ich wollte nur, dass mein Vater endlich nach Hause kam.

Demonstrativ blinzelte sie, während sie sich, immer noch mich fixierend, eine Gabel voller Kartoffeln in den Mund schob. Verdammt, wieso konnte sie nicht einfach mal damit aufhören? Sie verunsicherte mich so krass, dass ich mir nicht mehr sicher war, es jetzt wirklich durchzuziehen.

Zu allem Übel kam jetzt noch Polly, unsere Katze und strich miauend um meine Beine. Sogar sie wollte es also wissen...
Oder sie wollte einfach nur ihr Mittagessen.

Als ich endlich meinen Vater hineinkommen sah, sprang meine Mutter auf.

„Ah, du kommst gerade rechtzeitig! Gina wollte uns gerade mitteilen, wer ihr Freund ist!" Ich sprang ebenfalls auf und versuchte den Gedanken, wie peinlich meine Mutter mal wieder war, zur Seite zu schieben.

Mein Vater hängte seelenruhig seine Jacke an den Hacken und schaute mich dann an.

„Du hast also einen Freund?"

Endlich hörte ich ein standhaftes „Nein!" aus meinem Mund kommen.

„Mama, Papa... Ich habe kein Freund! Ich habe eine Freundin, okay? Und wenn ihr das nicht akzeptiert, ist es euer Problem!"

Ich sah meine Eltern nicht an, sondern rannte geradewegs aus dem Haus. Ich konnte ihre Reaktion jetzt gerade nicht ertragen.

Zitternd nahm ich mein Handy aus der Jeanstasche heraus und wählte Lous Nummer. Kurze Zeit später hörte ich ihre Stimme, die mir tausend Schmetterlinge in den Bauch jagte.

„Gina, hast du es geschafft?" Ich klammerte das Handy an mein Ohr und schluchzte auf. Vor ihr konnte und wollte ich meine Tränen nicht verbergen.

„Ja...", flüsterte ich.

„Kannst du... Kannst du zu mir kommen?"
Ich wischte mir die Tränen weg und atmete einmal tief durch.

„Klar! Aber ist alles okay? Wie haben denn deine Eltern reagiert?" Es erstaunte mich immer wieder, wie gelassen Lou in solchen Momenten bleiben konnte.

„Ich weiss es doch nicht, Lou... Ich bin weggerannt! Ich habe Angst vor ihrer Reaktion!", schniefte ich und sofort hörte ich wieder die beruhigende Stimme meiner Freundin.

„Oh, meine kleine Maus, ich bin sofort bei dir! Ich liebe dich!" Sie legte auf und hinterliess mich mit einem Lächeln.

~

Als erstes sah ich ihre braunen Haare, die im Sonnenlicht glänzten, dann der federleichte Sommerrock, der eigentlich mir gehörte, und schliesslich das schönste Lächeln, das die Welt je gesehen hatte.

Lou rannte auf mich zu und schlang dann ihre Arme um mich. Ich erwiderte die drückende Umarmung und spürte erneute Tränen. Meine Freundin hob mein Kinn an und schaute mich aufmunternd an.

Sie verband unsere Lippen und liess ein Feuerwerk in mir entfachen, so, als wäre es unser erster Kuss. Ich spürte, wie die Sonne auf uns schien, wie wir immer mehr ineinander verschmolzen.

Als ich mich löste, zeigten unsere Blicke ein mattes Lächeln.

„Gina, ich weiss, dass es schwierig ist. Ich weiss, wie es sich anfühlt, wochenlang auf den Moment zu warten, sich wochenlang darüber Gedanken zu machen, wie es wohl ausgehen könnte. Ich weiss, wie es sich anfühlt, wenn man daran denkt, die eigenen Eltern könnten einen nicht akzeptieren. Und ich weiss verdammt noch mal, dass du die stärkste junge Frau bist, die ich jemals getroffen habe. Deshalb gehen wir jetzt zusammen da rein und du stellst mich ihnen vor. Und sie werden dich akzeptieren, sie werden mich mit willkommenen Armen begrüssen, weil sie dich lieben und nur das Beste für dich wollen! Also komm!"

Die Tränen quollen unaufhörlich aus meinen Augen. Doch dieses Mal versuchte ich sie weder zu unterdrücken, noch wegzuwischen. Ich nahm Lou einfach in den Arm und sog ihren vertrauten Duft ein.

„Danke mein Herz...", flüsterte ich. „Ich liebe dich." Sogar Lou schien den Tränen nahe, als sie mir antwortete.

„Und ich liebe dich, meine Süsse. Komm, wir ziehen das jetzt gemeinsam durch."

Ich nickte und liess mich von ihr zur Haustür ziehen und öffnete diese dann. Die Türklinge quitschte und wir liefen in die Küche.

Meine Eltern lächelten uns glücklich an, als ich Lous Hand nahm und ihr einen sommersüssen Kuss gab.

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Jup, das war's eigentlich schon :) Ich bin recht zufrieden (Und etwas eifersüchtig auf die schöne Beziehung der beiden) xD

Jup, das war's eigentlich schon :) Ich bin recht zufrieden (Und etwas eifersüchtig auf die schöne Beziehung der beiden) xD

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𝙇𝘼𝙑𝙀𝙉𝘿𝙀𝙇 - kurzgeschichtenWhere stories live. Discover now