Unerwünschte Gäste

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Am späten Abend verlässt Yuri sein Zimmer in Richtung Kantine und bemerkte, dass am Ende des Ganges ein Licht brannte. „Du bist noch wach?", traf er Noelle dort an. „Ich bekomme kein Auge zu. Aber dasselbe kann ich Dich auch fragen." „Ich wollte mir ein Glas Wasser holen", es herrschte eine Stille zwischen beiden.

„Das mit Deinem Knie ..." „Halb so wild", unterbrach Noelle ihn. „Es ist nur eine Schwellung, ein paar Tage leichteres Training und es sollte wieder gehen. Wenn sich jemand entschuldigen sollte, dann bin das wohl ich. Ich wusste genau, was Dir in letzter Zeit widerfahren ist. Es war unangebracht, mit Deinen Emotionen zu spielen." „Schon gut. Lass uns nicht weiter darüber reden", beendete Yuri das Thema.

„Noelle ... darf ich Dich etwas fragen?" „Hm? Nur zu." „Warum bist Du eigentlich hier?" „Ich hatte keine Wahl", sprach Noelle emotionsgeladen, während sie auf den Boden schaute und ihre geballten Fäuste auf ihren Oberschenkeln legte. „Sie haben mir alles weggenommen. Mein Vater arbeitete für das Regime. Er war Wissenschaftler und entwickelte Waffen und andere militärischen Technologien. Eines Tages fand er heraus, was wirklich zwischen der Regierung und der Präsidentin vor sich ging. Er wollte schnellstens austreten, was aber nicht so einfach war, da er viele Staatsgeheimnisse kannte. Mein Vater verhielt sich eigenartig, sodass sie Verdacht schöpften.

Aus Angst, dass er mit uns flüchten könnte, sind sie in unser Haus gekommen und haben mich mit genommen. Mein Vater erzählte mir, dass es sich dabei nur um Trainingsmethoden handelt. Zu dieser Zeit wusste ich nicht, dass sie schon gut wie Tod waren. Es vergingen Tage, dann Wochen, die ich dort verbracht habe. Nach ungefähr einem halben Jahr wurde ich vom Sergeant aus dieser Einrichtung befreit. Ich kannte ihn bisher nur als einen normalen Soldaten. Später hatte er mich über alles aufgeklärt. Es kam heraus, dass mein Vater Nicolas über alles informiert hatte."

„Dann kamen die anderen hinzu, richtig?", Yuri hörte weiterhin neugierig zu. „Es kamen viele andere hinzu. Die meisten waren Rebellen der Föderation oder andere Ex – Soldaten. Für mich ist er wie eine Vaterfigur, verstehst Du?" „Nicolas ist wirklich unglaublich", mitten im Gespräch bemerkte Noelle einen lauten Knall im hinteren Bereich der Villa.

„Hast Du das auch gehört?" „Gehört? Was Gehört? Noelle! Warte, wo willst Du hin?", die zwei machten sich auf den Weg zum hinteren Bereich des Quartiers. Noelle schnappte sich ein großes Küchenmesser. „Da vorne Yuri ... Schau." „Was zum? Woher kommt auf ein Mal dieses große Loch?", er bewegte sich langsam in Richtung der Wand. Plötzlich kam ein Speer aus der Dunkelheit hervor und durchbohrte Yuri's Brust. „Yuri!", Noelle ging in Deckung.

„Entschuldige, dass ich so hereinplatze", sprach Yosuke. Er stütze seinen Fuß auf Yuri's Oberkörper ab und zog seinen Speer gewaltsam aus seiner Brust. „Einer weniger", Yosuke wich Noelle aus und stieß sie mit einem kräftigen Tritt zur Seite. Ohne sich etwas anmerken zu lassen, stand sie wieder auf den Beinen und näherte sich Yosuke erneut. Sie täuschte ihn geschickt mit einem Angriff auf Halshöhe und rammte das Küchenmesser in seinen Oberschenkel. Dieses Ablenkungsmanöver nutzten Noelle und Yuri zur Flucht.

„Verstehe. Das ist also der Bengel mit dem Amulett", Yosuke zog das Messer aus seinem Bein und koordinierte die Soldaten in die Gänge. „Eto? Ich bin drin. Mir ist der Junge mit dem Amulett über den Weg gelaufen. Überlass ihn ruhig mir", gab er per Funk weiter. „Ihr wisst, was zu tun ist." „Verstanden General", Noelle und Yuri entfernten sich immer weiter von den Eindringlingen.

„Los komm. Wir müssen schnellstens in die Waffenkammer." „A-Aber was ist mit den andere? Wir müssen sie, doch warnen." „Dafür bleibt keine Zeit. Die anderen müssten den Lärm schon bemerkt haben. Hoffe ich zumindest. Vorerst sind wir auf uns allein gestellt", meldete sich Noelle zu Wort. „Wir waren all die Jahre sicher an diesem Ort. Wie konnten sie uns finden? Ich werde nicht zu lassen, dass sie unser Zuhause zerstören", Noelle wiederholte dies in Gedanken.

The Fallen AngelWo Geschichten leben. Entdecke jetzt