Teil 30 - "Ich glaube wir sind hier falsch!"

324 18 1
                                    

Das Spiel began. Es lief gut für Dortmund und ich freute mich riesig, als Subotic in der 9. Minute das 1:0 erzielte. Die erste Halbzeit ging ansonsten ohne große Strapazen weiter, zwar hatte Hertha auch einige Chancen, aber die parierte Mitch gut. In der Halbzeitpause unterhielt ich mich weiterhin mit meinem Bruder. "Wie siehts bei dir eigentlich mit einem Freund aus?", wollte er plötzlich wissen. Ich starrte ihn entgeistert an. "Ich gehe auf ein Mädcheninternat, wie soll ich da Jungs kennenlernen?", konterte ich. "Jaja, ist ja gut. Du bist ja jetzt auf einem Teil-Sportinternat, welchen Sport hast du denn gewählt?" "Fußball!" "Cool, hattet ihr schon ein Spiel? Und stimmt das, dass euch jede Woche einmal ein paar Jungs hier von Dortmund trainieren?", wollte er wissen. "Als erstens nein, wir müssen uns ja erstmal als Team zusammen finden und 2. Ja, weil unsere Betreuerin ist die Cousine von Mats Hummels ist und auch unsere Trainerin und so lange wir noch in der Anfangsphase sind helfen uns die Jungs!" "Das freut mich für dich!", sagte er und widmete sich wieder mit seiner Aufmerksamkeit ganz dem Spielfeld, da die Halbzeitpause vorbei war und es weiter ging. In der 49. Minute hatte Erik den Ball und entdeckte eine Lücke, er nutze die Chance und erzielte sein 1. Saisontor. Er wusste wohl nicht so recht wo er hin laufen sollte, entschied sich aber zu den Block zu laufen, indem wir saßen, zeigte ein Herz und sah in meine Richtung. Wir saßen in der 10. Reihe. Ich drehte mich um, um sehen wer gemeint war. War das Zufall oder sollte das an mich gehen? Diese Frage blieb das restlich Spiel über in meinem Kopf hängen. Das Spiel ging 2:0 aus und wir gingen. Im Fahrstuhl angekommen drückte meine Mutter einfach einen Knopf, da wir nicht mehr wussten von wo wir gekommen waren. Wir stiegen aus und ich sagte: "Ich glaube wir sind hier falsch!" Mein Bruder legte einen Arm um mich und wir gingen durch eine Tür. Danach war ein großes Schild zusehen auf dem stand: Playerslougue. "Ich sag ja wir sind hier falsch!", wieder holte ich mich. Wir wollten gerade wieder umdrehen, als sich die Tür öffnete und Erik dort raus kam. Er sah hoch und starrte mich mit offenem Mund und einem traurigen Blick an, dann machte er auf dem Absatz kernt und ging wieder durch die Tür. Auch wir machten uns auf die Suche nach dem Ausgang. Ich fand es komisch, dass Erik nicht Hallo gesagt hatte, immerhin hätten wir meinen Eltern sagen können, dass wir uns vom Internatstraining kannten. Als wir draußen waren machten wir uns zu Fuß auf den Weg zum Internat. Mein Vater fragte: "War das nicht gerade Erik Durm?" "Ja, war er." "Er hat dich so angesehen, also ich euch kennt.", fügte mein Bruder hinzu. "Ja wir kennen uns auch von Fußballtraining." "Und warum hat er dich nicht begrüßt?", wollte meine Mutter wissen. "Weil er manchmal komisch ist." Das genügte ihnen wohl als Antwort und der restlich Weg zum Internat verlief schweigend.

No WayWo Geschichten leben. Entdecke jetzt