Teil 1 - Begegnung mit einem Unbekannten oder doch nicht?

965 34 3
                                    

" Tschüss Abby, pass auf dich auf und meld dich mal!" " ... und Abby komm aus dir raus und zeig wer du bist!" Abby, das war ich und letzters riefen meine Eltern mir noch nach, als ich in den Zug stieg. Da saß ich nun auf dem Weg noch Dortmund ins Internat. Ich Abigail Luisa Carlsson, 15 Jahre alt und eine Woche bevor die 10. Klasse los ging in einem Zug ganz allein. Meine Eltern waren der Meinung ich bin zu schüchtern und müsste mehr aus mir raus kommen und deswegen soll ich jetzt auf ein Internet gehen, was auch noch ein reines Mädcheninternat ist. Da ist Zickenkrieg ja vorprogramiert. Ich komme aus der Nähe von Kiel und auf meinem alten Gymnasium, bzw. in meiner alten Klasse bin ich überhaupt nicht mehr klar gekommen, ein weiterer Grund für einen Schulwechsel. Aber meine Eltern mussten ja unbedingt ein Mädcheninternat in Dortmund aussuchen. Wenn ich mich nicht wohl fühle, darf ich immer wieder zurück, aber ob ich das dann noch will, ist die andere Frage. Gerade erklang die "Deutschebahn-Stimme" und kündigte mein Bahnhof an. Ich ging zur Tür und als der Zug hielt stieg ich, so gut ich konnte mit meinem großen Koffer und meiner fetten Reisetasche, aus. Zunächst musste ich mich erstmal orientieren. Ich hatte kein Plan wo ich hin musste. Ich hatte nur eine Wegbeschreibung von meinem Vater. Ich machte mich auf den Weg. Nachdem ich gefühlt dreimal im Kreis gelaufen war, hatte ich überhaupt keine Lust mehr und setzte mich frustriert auf eine Bank. Ich bemerkte das es, trotz Ende August, ziemlich frisch geworden war. Ich schaute mich um, aber es war niemand da, den ich nach dem " Dortmunder Mädcheninternat" , sehr einfallsreicher Name, hätte fragen können. Doch! Da kam ein junger Mann die Straße entlang. Ich vermutete das er jung war, denn er hatte einen Pullover und eine schwarze Strickjacke an, dessen Kapuze er sich tief ins Gesicht gezogen hatte. Eigentlich wollte ich den Mann nicht fragen, da dies gar nicht mein Ding war und dann erstrecht nicht so einen, aber was soll. Das war meine einzige Chance zum Internat zu kommen, denn außer ihm war hier sonst niemand. Also nahm ich all meinen Mut zusammen und als er an mir vorbei kam, sprach ich ihn an. " Entschuldigung, ich hab mal eine Frage..." Doch er ging langsam an mir vorbei. Ich rief noch verzweifelt: " Ich wollte doch nur wissen wie ich zum Dortmunder Mädcheninternat komme!" Ich hätte eigentlich nicht schreien müssen, denn er war erst ein paar Meter von mir entfernt. Plötzlich stoppte er, drehte sich um und kam direkt auf mich zu. "Entschludigung.. ich ähh ich.", stotterte ich. " Entschludigung das ich einfach an dir vorbei gegangen bin. Ich dachte du wolltest ein Autogra.., ach vergiss es."  Er stand mir etwas gesengtem Kopf vor mir, damit ich ihm nicht ins Geschicht gucken konnte. " Also.. " Jetzt blickte er hoch und ich konnte ihm ins Gesicht gucken. Irgendwoher kam er mir bekannt vor. Er riss mich aus meinen Gedanken. " Hallo, hörst du mir zu? " " Ähh ja. " " Okay du musst die Straße runter laufen, dann nach rechts in eine kleine Nebenstraße einbiegen und dann gleich die erste links und dann müsstest du davor stehen. So weit ich weiß." " Dankeschön." Ich stand immer noch angewurzelt da und überlegte woher ich diesen Typen kannte. " Ist dir kalt?", fragte er. " Ja ein bisschen." Jetzt zog er seine Jacke aus und dann den Pullover unter dem er noch ein Shirt trug, reichte mir den Pullover und zog die Jacke wieder an mit Kapuze. "Aber wir kennen uns doch gar nicht, da kann ich nicht einfach deinen Pullover nehmen." " Gerne, kannst du behalten. Man sieht sich." " Aber.." So schnell wie er aufgetaucht war, war er auch wieder weg. Ich stand total verdattert mit dem Pullover da. Ich zog ihn schließlich an und folgte seiner Wegbescheibung.   

No WayWhere stories live. Discover now