1. Kapitel: Wie ich Charly traf

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Nun, ich kann wirklich nicht behaupten das ich Mathe verstehe, aber heute ist so ein Tag an dem alles klappt. Ich habe die Frage des Mathelehrers richtig beantwortet, bekam eine gute Note in Englisch zurück und da die Musiklehrerin krank ist haben wir eine Lektion früher als sonst Schulschluss.
«Willst du?» Amy hat zur Feier des Tages eine Packung Chips geöffnet und hält sie mir hin. Natürlich nehme ich mir sofort welche. Ich meine, es sind Chips. Wie soll man da nein sagen?
Gemütlich schlendern wir die Strasse bis zur Bushaltestelle. Wir haben die Hausaufgaben schon in den Lektionen erledigt und die nächste Prüfung ist erst in einer Woche. Also was bitte soll uns unseren Nachmittag vermiesen?
Vielleicht ein gestresster Typ, der seinen Kaffee auf mich schüttet? Nein, heute nicht. Ein schlecht gelaunter Busfahrer, der so fährt, dass einem komplett schlecht wird? Nein, heute nicht.
Heute ist ein Hund. Wir laufen gerade um eine Ecke, als ich über einen herangerasten Hund stolpere. Meine Hände sind aufgeschürft und mein Knie brennt wie Feuer.
Der Hund hechelt und leckt mir über die schmerzenden Hände. Irgendwie ist er ja ganz süss. Aber welcher Idiot lässt seinen Hund nicht an der Leine? Schon kommt dieser Idiot angerannt und zerrt den schwarz-weissen Hund zur Seite.
«Es tut mir sehr leid, Mädchen. Faolan ist aus dem Auto raus gesprungen, bevor ich ihn zurückhalten konnte. Bist du schwer verletzt?» Ich schüttle den Kopf und stehe hastig auf.
«Nein, nein. Alles gut. Ist nur aufgeschürft. Das verheilt wieder.»
Der Mann nickt. Der Hund, Faolan, reisst sich erneut von seinem Herrchen los und leckt wieder an meiner Hand. Ich muss lächeln und auch Amys Mundwinkel verziehen sich ganz leicht.
«Er scheint dich zu mögen.», grinst der Fremde. Ich nicke erneut und streichle Faolan über den Kopf.
«Darf ich dir einen Job anbieten? Ich bräuchte dringend jemand der mit Faolan klarkommt und auf ihn aufpassen könnte, während ich für die Arbeit verreisen muss. Wärst du daran interessiert?»
Ich schaue ihn überrascht an. Ich habe schon öfters über einen Nebenjob nachgedacht, um ein bisschen Geld zu verdienen und Schwupps, hier ist ein Angebot. Ein wirklich beinahe perfekter Tag.
«Nun, ähm. Ja, wieso auch nicht. Ich müsste das einfach mit meinen Eltern absprechen, aber ich denke nicht, dass die etwas dagegen hätte. Wie heissen sie eigentlich?»
«Mein Name ist McLeod. Charly McLeod. Wie heisst du?» Ich nenne ihm meinen Namen, während er etwas aus seiner Jackentasche holt.
«Hier, das ist meine Karte. Ruf mich doch einfach an, sobald du mit deinen Eltern darüber gesprochen hast, Amy» Ich nicke, nehme die Karte und streichle noch ein letztes Mal über Faolans Kopf.
«Auf Wiedersehen Mr. McLeod»
Er pfeift einmal und Faolan springt hechelnd um Mr. McLeod herum, während sie weggehen. Ich und Amy sehen uns ein bisschen sprachlos an und ich zische laut durch die Zähne. Mein Knie brennt noch immer und meine Hände bluten zwar nicht mehr, tun aber höllisch weh.
Mr. McLeods Karte stecke ich in die unbenutzten Taschen meiner Jeans

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⏰ Letzte Aktualisierung: May 12, 2023 ⏰

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Amy JacksonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt