𝐊𝐚𝐩𝐢𝐭𝐞𝐥 𝟑

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Will wankte aus dem Bett und schlüpfte in seine Kleidung. Die Nacht war schrecklich gewesen. Von Schlaf konnte man nicht reden, er war eher hin – und hergewälzt, um endlich Ruhe zu finden. Doch leider hatte das alles nichts geholfen. Die blöden Gedanken waren bis zur Morgenstunde geblieben.

Gähnend lief er an die frische Luft. Der Wind würde ihm jetzt wirklich guttun. Die Morgenluft war kühl und Will sog sie tief in seine Lungen ein. Die See war erstaunlich still und friedlich. Das Leben als Pirat war einfach. Einfach aber grossartig.

Wäre die Liebe doch auch so einfach, dachte Will und seufzte tief. Er legte sich an den rauen Boden. Zu dieser Stunde würde wohl noch niemand an Deck kommen.

Der Wind strich ihm um die Ohren und er schloss zum hundertsten Mal seine Augen. Diesmal wollte er nicht einschlafen. Er wollte vergessen. Er wollte das Gefühl, das ihn von Elizabeth weglenkte, vergessen.

Zu diesem Zeitpunkt wusste Will noch nicht, dass er sich ein unmögliches Ziel gesetzt hatte. Er fiel in eine Art Tagtraum.

Vögel zwitscherten. Die Apfelblüten würden sich in wenigen Tagen öffnen. Ich sass auf einer Bank unter jenem Apfelbaum, der mir am prächtigsten erschien. Neben mir sass Elizabeth. Ihre Haut war grau und runzlig, und jedes Mal wenn ich sie berühren wollte, griff ich in Leere. Ihr Blick war abgrundtief hasserfüllt und er flösste mir fast Angst ein. Ich wollte nur ihren Duft einatmen, als ich einen starken Rumgeruch wahrnahm.

«Was...?» Der Rumgeruch kam von Jack, der Will so nahe war, dass seine Nase die seine fast berührte.

«Verdammt Jack, was soll das?», fauchte Will und riss sich von dem Captain los, der ihn ganz genau inspiziert und dabei am Arm gehalten hatte.

«Heeey! Ganz ruhig, Turner. Wo ist denn dein Turteltäubchen? Wurden ihr deine Augen zu süss? Oder dein Körper zu heiss?»

Der Jüngere wollte gerade weglaufen, doch Jacks Aussage liess ihn stutzen. Klar, der Captain hatte getrunken, doch geflirtet hatte er deswegen noch nie. Zumindest nicht mit Will.

«Jack, sag mir einfach, was du willst, okay?» Will drehte sich zu Jack um. Der Blick war herausfordernd. Und die Augen des Captains funkelten feurig. Was zum Teufel war los?

«Oh, ich will nichts. Aber willst du nicht was?» Will traute seinen Ohren nicht. Was war bloss in Jack gefahren? So gleichgültig wie möglich antwortete er. Der Captain sollte bloss nicht denken, er wäre verunsichert.

«Oh ja, allerdings! Ich will wissen, wo die Reise hingeht!» Jack schmunzelte spöttisch.

«Nebensächlich. Gibt Wichtigeres, findest du nicht, Turner?» Will klappte der Mund auf und war erst einmal stumm. Bevor er etwas erwidern konnte, zeigte Jack augenverdrehend Richtung Bug.

«Dein Turteltäubchen», sagte er und widmete sich wieder seiner Rumflasche.

Der junge Turner drehte sich um und machte auf dem Absatz kehrt. Elizabeth schaute ihn erschrocken an.

«Will was...»

Ohne etwas zu sagen, rauschte er an der jungen Frau vorbei und verschwand in seinem Zimmer.

Pure Verwirrung machte sich in seinem Kopf breit. 

Stürmisch wie die See II Pirates of the CaribbeanWhere stories live. Discover now