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„Ich verstehe das einfach nicht. Echt.", Arian seufzte und dreht sich mit beiden Handflächen über sein Gesicht. Wobei ihm seine Ärmel etwa nach unten rutschten.

„Was hast du da? Darf ich?", Damas griff nach Arians Handgelenk. Wartete noch das kurz angebundene und hörbar überraschte ‚Mhm' ab und betrachtete es mit zunehmendem Schock. Drehte es einige Sekunden langsam hin und her. Bevor sein fassungsloser Blick nach oben ruckte, wo er prompt auf den verunsicherten seines auserwählten Reiters traf. „Was-was ist denn?", schon wieder fing Arians Herz an zu rasen, als hätte er ein Wettrennen hinter sich. Doch anstatt zu antworten, richtete Damas stattdessen seinen Blick erneut auf die weißen, deutlich sichtbaren Linien auf Arians Haut und ließ seinen Daumenballen unbeschreiblich sanft darüber streichen.
Einen Moment lang herrschte Ruhe. Jeder in der Runde schien regelrecht die Luft anzuhalten. Was sekündlich für mehr Unruhe in Arians Inneren sorgte. Bis Damas' diskrete Stimme schließlich die Stille durchbrach: „Du hast vorhin erwähnt, dass du nicht wirklich etwas über diese Welt, oder den Krieg weißt. Darf ich denn wissen, was du weißt? - was hat man dir erzählt?"

Arian biss sich auf seine Lippe, unterdessen Damas zu Zion sah und ihn darum bat eine Karte zu organisieren. Der Drache und er würden eine Verbindung miteinander eingehen. - richtig! Und die anderen waren seine Freunde ... und Nela seine. Es war also völlig okay, wenn Sie darüber sprachen. Zumal es ja eh so gut wie nichts war, was man ihm anvertraut hatte.
Arian atmete tief durch, ließ seine Hand jedoch, wo sie war. Es fühlte sich schlichtweg alles andere als unangenehm an. „Eigentlich ist es echt nicht viel-. Ich bin drüben in der Parallelwelt aufgewachsen. Bei Leuten, die ich für meine Eltern gehalten habe. Bis vor wenigen Tagen war mir nicht einmal bewusst, dass diese Welt hier überhaupt existiert. Natürlich sind es meine Eltern.", Arian seufzte abermals. „- sie haben mich schließlich großgezogen. Doch im Laufe der Jahre hat sich in meinem Kopf der Gedanke eingenistet, aufgrund meines Aussehens und weil sie mich immer doch irgendwie ein wenig anders behandelt haben als meine Geschwister, dass ich adoptiert bin. Was sich als korrekt erwiesen hat, als Professor Crestfall mit einem Mal bei uns auftauchte. Er ist der Bruder meines Vaters. Also mein Onkel. Sozusagen. Er hat mir von der Akademie hier erzählt und mir die Möglichkeit gegeben, hierher zu kommen. In die Welt, aus der ich wohl stamme.
Er hat mir erklärt, dass hier einige Länder unter der Regierung eines Ministeriums stehen, andere wiederum er eines Königs, so wie Theax Strye. Oder eben gar niemandem. Außerdem von dem Krieg, in dem die Elben zwischen die Fronten gerieten. Professor Crestfall hat mich als Kleinkind gefunden, obwohl sie sich nicht gänzlich sicher waren, wie alt ich bin, und hat mich zu seinem Bruder gebracht. Er kam zu spät, um meinen Eltern zu helfen, und hat noch gehört, wie die Frau in deren Arm ich gelegen habe, mich Aranel nannte. Sie haben mich dann Arian genannt. Er hat mir außerdem die verschiedenen Magiearten erklärt und die Verbindungen, die wir mit den magischen Tieren eingehen können. Und was wie bezeichnet wird. Zudem ein wenig über euch Dracarian.
Nur ein paar Sätze - und dass euch eure Kraft, Größe und Intelligenz zu einer Gefahr macht. Was seid jeher wohl ein Streitpunkt ist. Das Gleiche um dass es eben mit Taylor halt auch ging.
Und Nela hat mir in der Pause etwas über die magischen Arten und die Magi erklärt. - und dass ich eben kein Magi sein kann."

Ristan schnaubte aufgebracht. „Klar ... mal ganz so nebenbei erwähnt, dass wir die Bedrohung sind. Das aber nicht wir die Elben angegriffen haben, hat er anscheinend aus Versehen vergessen zu erzählen."

„Was meinst du?", Arians Stirn runzelte sich, dann schweifte sein fragender Blick zurück zu Damas, der in diesem Moment die Karte vor sich und Arian ausbreitete.

„Scheiße verdammte!", Damas brummte. Kniff sich in seinen Nasenrücken und erwiderte Arians Blick hinterher für wenige Sekunden. Bevor er mit dem Zeigefinger seiner freien Hand auf den großen See links unten auf der Landkarte zeigte. „Das ist der Westersee. Über den sind wir heute Nachmittag geflogen.", dann wanderte sein Finger zu einer kleinen Insel und hernach weiter nach rechts zu dem Schriftzug ‚Elevatane'. „Hier ist die Evelon-Akademie und dass die Hafenstadt Elevatane. Das ganze, inklusive seiner winzigen Dörfer, liegt in Greym Thal. Eingefasst von dem Karalisgebirge und der Tarakasgebirgskette. Greym Thal untersteht zudem einem Ministerium.", dann wanderte sein Finger auf die andere Seite des Karalisgebirges. „Das Land hier heißt ‚Hestria'. Die Hauptstadt ist Ascus. Es wird von König Fragalin regiert, der sich zudem super mit dem Minister von hier versteht. Im übrigen Nathan Sellers." Dann streifte sein Finger ein gutes Stück nach oben und blieb auf einem großen Wald hängen, welcher wohl genau zwischen zwei weiteren größeren Städten lag. Clena und Estrana. „Das ist der Minor Oak. Oder wie man ihn jetzt nennt, ‚der tote Wald'. Vor sechzehn Jahren allerdings, nannte man ihn ‚den Wald der Elben'."

Dragon EyesWhere stories live. Discover now