Kapitel 7

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* überarbeitet *

Cage the Elephant - Cigarette Daydreams

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Cage the Elephant - Cigarette Daydreams

Alaïa

Nachdem ich meine Hausaufgaben fertig hatte, beschloss ich mir ein Sonnenbad zu gönnen und die letzten Tage noch einmal Revue passieren zu lassen. Christian hatte mir erzählt,   dass er und Santiago gesprochen haben, worüber genau konnte ich aber nicht aus ihm raus quetschen. Es muss aber gewirkt haben, denn der tätowierte Idiot ging mir aus dem weg. Ich finde seine Art wirklich scheisse und hoffe ich muss nicht mehr mit ihm reden, kommt eh nur mist bei raus. Auch wenn ich Ana nicht leiden kann, frage ich mich wie sie sich dabei fühlen muss. Wobei sie kein Stück besser ist als er. Warum ist man dann überhaupt ein Paar?

Auf einmal wurde es dunkel über mir, weshalb ich meine Augen einen Spalt öffne."Na Prinzessin.", Alejandro grinst mich kopfüber an."Na du.", ich setze mich auf und drehe mich in die Richtung meines großen Bruders. Er setzt sich auf das Ende meiner Liege, schiebt seine Sonnenbrille auf sein Haar."Wie gehts dir, kleine?" Ich tu es ihm nach und setze meine Sonnenbrille ebenfalls ab."Ich weiß nicht genau.", fange ich an. Soll ich ihm wirklich erzählen was mich bedrückt? Wieso beschäftigt mich das überhaupt? Wahrscheinlich weil ich dachte, dass wirklich ein Junge mal Interesse an mir hat."Schule is stressig, Klausurnphase.", konnte ich mich schnell retten. Sein verwirrter Blick wechselt zu einem Verständnisvollen, nochmal Glück gehabt."Aber eigentlich hattest du ja noch nie Probleme, oder?" Nein hatte ich eigentlich noch nie, hab ich aktuell doch auch nicht. Ich hasse es meine Brüder anzulügen, vorallem den ältesten."Wie ist das College?", lenke ich nun von mir ab, er wirkte so als hätte er darauf gewartet dass ich frage. Er erzählt mir was für schöne Mädchen in seinem Studentenwohnheim wohnen, dass das Mädchen mit welchem er die ganze Zeit geschlafen hat, nun mit einem seiner Kumpels schläft und er keine Interesse mehr an ihr hat. Verwirrt verziehe ich mein Gesicht. Also ist dass wirklich einfach ein gängiges Thema, welches einfach nur an mir vorbei ging.

Ich stelle eine Kanne mit gefilterten Wasser auf den Esstisch und setze mich dann, durch die Schichten meiner Eltern kommt es nicht oft vor, dass wir alle zusammen essen."So.", mein Vater stellt einen Topf mit Rindfleisch auf den Tisch, womit wir gleich unsere Birria Tacos füllen werden, hat sich Álvaro gewünscht."Guten Appetit.", wünschen wir uns gegenseitig und ich griff nach zwei Tacos und fing an sie zu füllen."Ah Alaïa, du wolltest uns doch noch von deinem neuen Freund erzählen.", und ich habe gehofft dass sie es vergessen hat. Nun waren alle Blicke auf mich gerichtet, sogar der von Alex.
„Ehm ja, also eigentlich ist er ein Freund von Cristian.", fing ich an. Was sage ich jetzt am besten? „Er heißt Santiago und geht in meinen Biokurs, Álvaro kennt ihn auch.", bei seinem Namen wurde die Miene von Alejandro ernster, er kennt ihn also auch."Du meinst den Santos?", irgendwie wurde die Stimmung im Raum unglaublich unangenehm."Ist er der Grund wieso du mich letztens in der Küche gefragt hast, wieso Männer Interesse Vorspielen und dann doch nur das eine wollen?", Álvaro zieht scharf die Luft ein, jetzt wurden auch die Mienen meiner Eltern ernster."Alaïa?", brummt mein Vater."Können wir dich jetzt nicht einmal mehr mit Cristian raus lassen?", ich weiß nicht was genau mich jetzt so sauer werden ließ. Die Tatsache das mein Bruder Sachen ausplaudert, die ich ihm im Vertrauen gefragt habe, das Álvaro seinen Mund hält oder dass mein Vater der Meinung ist, ich wäre überall in Gefahr."Könnt ihr mal aufhören!", rief ich aufgebracht."Alaïa.", meine Mama griff nach meiner Hand, welche ich jedoch weg zog."Ich bin es so satt, ihr tut immer so als würde ich sterben, nur weil ich einen Fuß alleine aus diesem Haus setze! Ich weiß das Papa eine Vergangenheit hat, die wir- nein die ICH gefühlt ausbaden muss. Hört auf mich wie ein Kind zu behandeln, ihr könnt mich sowieso nicht vor allem beschützen!", ich hab das Gefühl mir fällt die Decke auf den Kopf , weshalb ich mich erhebe, in meine Latschen schlüpfe und das Haus verlasse. Ich weiß das keiner mir nach kommen wird, weshalb ich nicht los renne. Ich glaube sie brauchen alle einen Moment um zu realisieren, was gerade passiert ist, ich kann mich nicht dran erinnern jemals so mit jemanden aus meiner Familie geredet zu haben. Und das auch noch vor Alex. Ein schlechtes Gewissen macht sich in mir breit, obwohl ich wusste dass ich recht habe. Nach einigen Straßen und Kreuzungen kam ich an einem Spielplatz an, wo ich mich auf eine der Schaukeln setze. Das Wetter war angenehm, nicht zu kalt und wir haben heute Nacht anscheinend einen klaren Himmel. Ich schließe für einen Moment meine Augen, als ich merke wie sie anfangen zu brennen und sich mit Tränen füllen. Alles kotzt mich gerade einfach nur an."Alaïa?", erschrocken zucke ich zusammen, bevor sich mein Kopf langsam nach hinten dreht."Hab ich doch richtig gesehen." Santiago, ausgerechnet er. Ich werde ihn wohl niemals los."Erschreck mich nicht so.", er nimmt neben mir auf der Schaukel Platz."Was treibst du hier? Vorallem alleine?", jetzt komm du mir nicht auch noch damit. Ich schwieg, er verstand dass ich anscheinend darüber nicht reden wollte, denn er fing an über etwas anderes interessantes zu sprechen."Ich hab mit Ana Schluss gemacht, also nicht dass wir zusammen waren. Aber du weißt schon.", wieso erzählt er mir das?"Um ehrlich zu sein, nein Santiago, ich weiß nicht.", ich schaue ihn nicht an, schaukle einfach weiter. Er gibt ein hörbares seufzen von sich."Ich habe Ana nie etwas vorgemacht, sie wusste immer was die Sache zwischen uns is und dass es nie darüber hinauslaufen wird. Alaïa ich bin fast 19 Jahre alt, soll ich für immer eine Jungfrau bleiben?", ich atme genervt aus."Nein, das is doch auch gar nicht mein Problem.""Was ist es denn dann?", ich spüre seinen Blick auf mir, er brennt sich in meine Schläfe."Das es Ana ist! Oder war. Ich verstehe einfach nicht wie du mit ihr schlafen konntest, sie ist so-so ekelhaft einfach.", gebe ich ehrlich zu, was mich selber erstaunt. Ich erhebe mich von der Schaukel, setze an zum gehen mit den Worten:"Aber du kannst mit jedem schlafen mit dem du willst, es hat mich nicht zu interessieren.", noch bevor ich einen Schritt nach vorne machen konnte, da packt er mich an der Hand und dreht mich rum zu sich."Ich verstehe deinen Punkt, Alaïa.", mein Herz schlägt mir bis in den Kopf, sein Blick war sehr durch dringlich. Ich hab es vermisst meinen Namen aus seinem Mund zu hören. „Ich möchte aber auch nicht mit Mädels schlafen, die sich dann Hoffnung machen. Selbst wenn ich meine Absichten von vornherein klarstelle.", soll ich das jetzt besser finden? Schlaf einfach nur noch mit mir. Ich wusste nicht was ich sagen soll, stattdessen war es dieses Mal mein Blick, der von seinen Augen zu seinen Lippen glitt. Warum hatte ich auf einmal diesen Drang ihn zu küssen? Und seit wann waren wir uns so nah? Ich spüre seinen warmen Atem auf meinen Lippen, den Geruch von einem holzigen Parfüm und Minze. Seine Absichten. Er hat keine ernsthaften Absichten. Langsam entferne ich mich von ihm, schaue Richtung Straße."Soll ich dich nach Hause bringen?" Zuhause ist grad wirklich der letzte Ort wo ich sein will."Nein, dahin möchte ich nicht." Er schaut auf seine Uhr, scheint kurz zu überlegen."Du kannst bei mir schlafen, aber du hast keine Schulsachen bei.", ich überlegte nicht einmal eine Sekunde und stimme zu, ein Block reicht mir."Na dann.", also machen wir uns auf dem Weg zu Santiago, der Santos wegen dem ich Streit mit meiner Familie haben. Er wohnt nicht weit, wenige Straßen weiter standen wir schon vor seiner Tür. Es ist ein kleines, gemütliches Haus. Nachdem ich meine Schuhe weggestellt hatte, stand ich etwas planlos im Flur herum."Mein Zimmer ist dort, bedien dich ruhig  am Schrank. Ich gehe kurz duschen.", ich folge also seinen Anweisungen, nahm mir eine Shorts und ein Shirt. Nach dem umziehen ließ ich meinen Blick durch sein Zimmer wandern. Es hingen viele Bilder an der wand, auf manchen erkenne ich seine kleine Schwester. Sie hat die gleichen blauen Augen wie er. Ich lasse mich auf sein großes Bett fallen, wie viele Mädchen hier wohl schon geschlafen haben? Eher mit wie vielen er es hier schon getrieben hat. Schnell verwerfe ich den Gedanken. Ich lasse mich nach hinten fallen und starre an die Decke, seit wann gehe ich einfach mit fremden nach Hause? Wobei so fremd ist er ja gar nicht, irgendwie kennen ihn alle schon super lange, außer ich. Ich wusste dass er existiert, aber so wirklich wahrgenommen habe ich ihn nicht. Vielleicht weil er erst jetzt super heiß ist? Wie oberflächlich von mir.
„Bequem?", seine tiefe Stimme reißt mich aus meinen Gedanken."Ist Okey.", er lässt sich neben mich nieder, stützt sein Kopf seitlich auf seine Hand, damit er mich anschauen kann. Mein Blick wandert zu seinen nackten Schultern und mir wird klar, der Junge hat kein Shirt an. Sofort schaue ich wieder an die Decke. Oh Gott.
„Oh Alaïa, du bist so unschuldig.", seine Stimme ist so rau auf einmal, seine Augen blitzen durchs Mondlicht förmlich auf. Mein Puls fängt an schneller zu schlagen, als seine Finger über meinen Arm streichen. Augenblicklich bildet sich eine Gänsehaut auf meiner Haut."Spiel nicht mit mir.", flüstere ich ihm zu."Würde ich niemals tun.", er streift eine Haarsträhne hinter mein Ohr."Ich kann nur meine Finger nicht von dir lassen, Alaïa.", er ist mir wieder so nah, aber ich will ihm noch näher sein.
„Wir sollten langsam schlafen.", haucht er, wie benebelt nicke ich nur, lasse mich von ihm zudecken. Was mache ich hier? Meine Eltern sind bestimmt so enttäuscht von mir, von meinen Brüdern will ich gar nicht erst anfangen."Gute Nacht Alaïa.""Gute Nacht, Santiago."

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