-Prolog-

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Kennt ihr diese Geschichten, in denen sich die Gefühle, die Sicht auf das Leben und die Liebe eines Menschen von jetzt auf gleich ändern, weil sie - natürlich - völlig unerwartet diese EINE Person kennenlernen? Ich hielt das immer für unrealistisch und übertrieben. Solche Geschichten gibt es nur als Romane zu kaufen. Oder bei Netflix als Low-Budget Film - der aber trotzdem geschaut wird. Obwohl man nicht daran glaubt. Warum auch sonst heißen sie Geschichten? Sie sind gut, um mal von der Realität Abstand zu gewinnen, einmal ein wenig zu träumen, wie schön alles sein könnte. Doch hinter diesem rosaroten Filter schaut es anders aus. Die Realität sieht anders aus. Wir haben keine Musik in unserem Leben, die jeden Moment perfekt inszeniert oder einen Ich-Erzähler, der alles klar und deutlich zu Papier bringt. Denn die Gedanken sind manchmal verschwommen, nicht greifbar, die Realität ernüchternd, sobald der Abspann des Films auch wieder losgeht oder der Autor mit seiner Dankesrede schwingt. Aber ich bin nicht hier, um mich zu beschweren. Ich mag das so. Ich bin zufrieden.

Zu einer Person so schnell Vertrauen fassen zu können, die einem gerade übern Weg läuft, die einem so schnell viel bedeuten kann? Lächerlich und vor allem gefährlich. In neunzig Prozent der Fälle der Geschichten im realen Leben endet sie in einem Sexualdelikt. Ich sag's nur.

Mein Zukunfts-Ich lacht mich auf der anderen Seite schon aus, denn zu einem späteren Zeitpunkt würde ich merken, wie gewaltig ich mich irren werde, aber hier und jetzt weiß ich natürlich nicht, was - oder Wer - mir in den Weg grätscht.

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Tainted LoveWhere stories live. Discover now