Es war bereits dämmerig als ich die Fenster öffnete um etwas frische Luft in mein Schlafzimmer zu bekommen. Dabei hörte ich die plätschernden Geräusche, die der Regen verursachte. so ließ ich das Zimmer unbeaufsichtigt um im neben liegenden Badezimmer mir die Zähne zu putzen, bis ich ein rumpsen vernahm...
Augenblicklich ließ ich die Zahnbürste in das Waschbecken fallen und eilte ins Schlafzimmer. Eine zitternde Gestalt saß dort auf meinem Bett, die mich panisch anschaute. Der Mensch trug nur ein OP Hemd und war vom Regen gänzlich durchgeweicht. Ich sah sofort, dass von diesem Menschen keine Gefahr ausging. Schließlich hatte ich aus Langeweile Psychologie und so studiert. Arbeiten brauchte ich nie. Ich stammte Aus einer sehr reichen Familie. Und da meine Familie verstorben war, besaß ich so viel Geld, dass ich gar nicht wüsste, wie ich das Jemals ausgeben soll...
Langsam kniete ich mich zu dem Menschen hin. "Entschuldigung," wimmerte er verzweifelt. "Ist Okay. Dir war bestimmt kalt. Wie heißt den denn? " fragte ich nach. "Marlon," flüsterte er zurück. Ich schaute ihn mir genauer an. Er trug ein Armband mit der Addresse der Psychiatrie dieser Stadt. Also ist er von dort ausgebrochen. Aber warum? "Ich hole dir mal warme Kleidung, Okay?" hakte ich nach. Er nickte bloß. So lief ich Zum Schrank und holte etwas für ihn heraus. Währendessen Rührte er sich keinen Zentimeter. ich kam zu ihm zurück und wollte das OP Hemd ihm ausziehen, als er panisch es festhielt. "Marlon. Ich muss dir das Hemd ausziehen. Es ist naß. Du erkältest dich nur," meinte ich behutsam. Verzweifelt fing er an zu weinen. "Was hast du denn?" Fragte ich nach. "Du wirst mich haßen und verstoßen und als Verrückt erklären. wie all die anderen auch," weinte er bitterlich und hielt sich die Hände vor das Gesicht. Ich öffnete das Hemd und zog es vorsichtig nach vorne. Auf seinem Oberkörper waren grauenhafte Narben. Krumm und schief schien jemand daran herum operiert zu haben. Die eine Brustwarze von Marlon war überhaupt nicht mehr existent. Ein Laie musste am Werk gewesen sein. Und nun wusste ich warum er in der Psychiatrie war. In diesem Land hast du es schon als Homosexueller schwer. Aber als Transgender wurdest du sofort als verrückt erklärt und in die Klapse gesteckt. "Wer hat das denn gemacht?" Fragte ich und fuhr die Narben nach. "Ich," wimmerte Marlon. Auf der einen Seite war ich geschockt... auf der anderen Seite... es hätte kein Arzt sein können. Solche Eingriffe sind höchst illegal. "Das war bestimmt sehr schmerzhaft," überlegte ich. "Ja, aber ich wurde dabei entdeckt und in den Not op gebracht. Dann hatte ich weniger Schmerzen," gestand er:" Bringst du mich wieder zurück?" "Naja. Du wirst bestimmt gesucht... aber erstmal nicht. Ich muss überlegen was ich am besten mache. Erstmal dich warm anziehen," antwortete ich ihm : "Du bleibst auf jedenfall fürs erste bei mir. Du Siehst Ziemlich Verängstigt aus..." "Danke," hauchte Marlon erleichtert. "Schon gut," lächelte ich und trocknete die Ziemlich schief geschnittenen Haare von meinem Gegenüber ehe er warme Kleidung angezogen bekam. "Hast du hunger?" Fragte ich. Er nickte aufgeregt. Ich zog ihn in die Küche und gab ihm den Rest von meinen Abendbrot. Morgen würde ich ihm etwas richtiges machen. Heute Abend war ich zu müde dazu. "Marlon... ich ähm... ich habe nur ein Doppelbett. Würde es dir etwas Ausmachen, wenn wir das Best teilen?" Fragte ich leicht unsicher während er das Essen verschlang als wenn er seit Tagen nichts hatte. "Nein. Stört mich nicht. Du bist nett zu mir," erklärte er. "Ist gut. Dann gehen wir gleich schlafen. Ich bin sehr müde. Ich habe mit so spätem Besuch nicht gerechnet...," meinte ich. "Ich bin auch müde," bestätigte er schläfrig. "Gut. Dann komm," meinte ich. Er stand auf und folgte mir problemlos zurück bis zum Schlafzimmer.

Neben mir schlief Marlon nun seelenruhig. Er vertraute mir. Er fühlte sich in meiner Gegenwart sicher und geborgen. Für mich ist es das schönste was ein Mensch mir geben kann. sein Vertrauen...

My love is wearing a straitjacket?Where stories live. Discover now