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Der Mädels Nachmittag hat gestern sehr gut getan und mich mal auf andere Gedanken gebracht. Manchmal dachte ich einfach zu viel über meine Herkunft nach und darüber ob mich andere Leute dafür mögen oder eben nicht. Da war es mal ganz gut abzuschalten und einfach mal an nichts denken zu müssen, auch nicht daran wer überhaupt meine Mutter war. Wenn Harry wüsste woher diese ganzen Narben auf meinem Körper stammen, würde er sich dann immer noch um mich sorgen? Da war ich mir langsam nicht mehr so sicher und langsam war ich mir nicht mehr so sicher wer ich bin und wo mein Platz war. 

Wo ich hin gehörte. Mal wieder konnte ich die ganze Nacht nicht schlafen weil die Albträume von meiner Mutter jedes mal schlimmer wurden, also war ich mal wieder schon um sechs Uhr wach und das an einem Samstag wo alle schön ausschlafen konnten. Das blasse Gesicht wurde gewaschen und es wurde sich eine Dusche gegönnt. Nachdem ich fertig mit dem Duschen war stand ich noch eine Weile vor dem Spiegel um meinen Körper zu begutachten. Der sah echt schlimm aus mit den vernarbten Stellen die meine Mutter mir zugefügt hatte. Für die Meisten sah ich immer noch die Bilder im Auge wie sie es getan hat. Erst als ich merkte wie eine Träne über meine Wange floss, zog ich mich an und wischte sie mir weg. Heute war es entspannt mit Jogginghose und einem Hoodie der wie immer etwas zu groß für mich war. Aber es war bequem und so konnte niemand sehen was ich eben gesehen habe. 

Die Haare wurden gekämmt und als ich wieder zurück in den Schlafsaal kam, war es bereits acht Uhr früh. Die schliefen bestimmt noch weiter da es gestern noch lange wurde. Wir haben einfach über alles möglich gequatscht was wirklich schön war. Aber die waren bestimmt noch müde und wollten weiter schlafen, also stand ich auf und begab mich schon mal runter zum Frühstück wo auch schon Harry saß und sich einen Tee einschenkte. Das der morgens keinen Kaffee brauchte um wach zu werden. Überrascht schaute er auf als ich mich ihm gegenüber setzte "Konntest du auch nicht schlafen?" Wollte er dann wissen als er mich sah. Ich schüttelte einfach den Kopf und schenkte mir eine Tasse Kaffee ein "Seit wann bist du hier unten?" Wollte ich dann wissen "Schon eine ganze Weile. Ich hatte echt seltsame Träume und war gegen sechs Uhr wach" Sowies ich auch. Seltsam das wir beide dasselbe Leiden hatten und uns nicht helfen konnten weil wir nicht imselben Schlafsaal waren. 

"Ich auch, also beides! Ich hatte auch komische Träume und war schon um sechs wach" Er nickte und reichte mir ein Toast, welches ich dankend annahm "Wovon träumst du?" Wollte er dann neugierig wissen "Ich kann mich meistens nicht daran erinnern" Log ich. Ich konnte ja schlecht erzählen das die meisten Träume davon handelten wie meine Mutter ihn oder mich umbrachte "Aber jedes mal wache ich mit kaltem Schweiß auf" Er nickte "Und du? Wovon träumst du?" Das war ja dann doch echt spannend. Gerade wollte Harry antworten als ein verschlafener Ron sich einfach zu uns gesellte und sich sein Toast schmierte "Man, Junge wo warst du? Ich habe überall nach dir gesucht als ich aufgewacht bin aber dann hatte ich so einen Hunger das ich erstmal was essen muss" Harry und ich schauten uns an und fingen an los zu prusten. 

Ron war manchmal einfach zu komisch "Was denn? Das war voll nicht lustig. Stell dir vor dein bester Freund wird vermisst und du findest ihn beim Frühstück mit seiner besten Freundin. Voll der Horror für einen Samstag morgen" Wieder prusteten wir beide los "Alles klar Ron! Du bist einfach zu komisch" Wir lachten alle drauf als Hermine und Ginny dazu stießen um uns fragend anzusehen "Was ist denn mit denen?" Die Mädchen schauten sich an "Ich glaub wir sind im falschem Film" Wieder fingen die an zu lachen und gesellten sich einfach zu uns. Es war einerseits schön das jetzt alle da waren aber es war nicht schön keine Zweisamkeit mehr mit Harry zu haben. Er war irgendwie immer sanfter zu mir wenn wir alleine waren. So lernte ich noch ganz andere Seiten von ihm kennen. Das Frühstück war auch noch sehr schön und mit so vielen Unterhaltungen verbunden das man am liebsten gar nicht mehr aufstehen musste. 

Da heute ja Samstag war, konnten wir uns Zeit lassen was auch mal gut tat. Es bereitete mir immer Freude so einen schönen Start in den Tag zu haben und dann auch noch einen mit seinen besten Freunden. Zuhause hätte ich niemals so ein schönes Frühstück bekommen. Wenn man überhaupt was bekam dann war es eine scheibe Brot ohne alles und ein einfaches Glas Wasser "Ich muss mich für einen Moment entschuldigen" Irgendwie wurde mir das gerade einfach alles zu viel bei so vielen Gedanken. Fragend schaute Hermine mich an die sich sofort Sorgen machte wie immer eigentlich. Aber ich winkte mit der Hand ab das alles okay sei und stand dann einfach auf. Auch von Harry bekam ich fragende Blicke die ich extra nicht erwiederte. 

Ich konnte das alles einfach nicht mehr und es machte mich innerlich fertig das ich meine Freunde belügen musste. Mit schnellen Schritten machte ich mich auf den Weg in ein verlassenen Gang und setzte mich unter eine Treppe wo ich mich mit dem Rücken zur Treppe fallen ließ und meinen Kopf in die Knie legte. Ohne es auch nur zu wollen flossen Tränen über meine Wange. Es wurden immer mehr. Lag es daran dass mein schlechtes Gewissen mich plagte? Oder weil ich dauernd an mein schreckliches Zuhause denken musste wo ich bald hin musste? Ich wusste es selbst nicht aber auch mir wurde irgendwann alles zu viel und ich brauchte einfach mal Zeit für mich. 

War der Druck zu groß? Ich hatte keine Ahnung. Die Tränen tropften auf meine Jogginghose und im nächsten Moment fing ich an zu schluchzen. Ich war einfach überfordert in dieser Situation "Anthea?" Ich hatte nicht bemerkt das mir jemand hinterher gelaufen ist. 

Fight for you| Harry Potter FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt