47. Kapitel

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"Was soll das? Dieser Typ hat dich das letzte Mal eiskalt abserviert.", murrte sie wütend und baute sich vor mir auf. "Sami du bist nicht meine Mutter.", motzte ich zurück und sah sie finster an. "Na und?! Ich mache mir Sorgen um dich Maus!", meinte sie mit Nachdruck und sah mich traurig an, "Ich will nicht, dass du dich selbst damit zerstörst." Ich verdrehte die Augen: "Als ob. Man Samira, ich hab' dir auch niemals gesagt, dass du nicht mit Oliver zusammen passt!" "Was?!", sie sah mich wütend an. "Ja, ich mag ihn nicht, verdammt!" Langsam kamen mir die Tränen, doch Sami starrte mich immernoch wütend an. "Das mit Oliver und mir geht dich doch gar nichts an!", blaffte sie, woraufhin ich in mir zusammen sackte, den Boden anstarrte und die Tränen versuchte wegzuwischen. "Mal ehrlich, wenn es mich nichts angeht, was Oliver und dich betrifft, dann gehen Taddl und ich euch auch nichts an." Sie seufzte genervt: "Ich will dich nur vor deinem Unglück bewahren. Ich will nicht, dass du wieder traurig bist." Ich zuckte die Schultern. "Dann ist es eben so. Ich kann doch nicht ewig allein bleiben." "Deshalb nimmst du den Erstbesten?", fragte sie ungläubig. "Er ist nicht der Erstbeste!", blaffte ich frustriert. "Ok. Trotzdem ist er nicht der Richtige." "Sami, lass gut sein ja? Ich will nicht streiten und auch nicht darüber diskutieren." Sie nickte versöhnlich. "Ok. Du musst selber wissen, was du tust. Ich wünsche dir viel Glück in dieser Beziehung." Daraufhin umarmte sie mich freundschaftlich und ich lächelte sie an. Wir traten aus dem Zimmer heraus. Im Wohnzimmer saßen die Jungs gemeinsam auf dem Sofa und unterhielten sich über YouTube. Samira setzte sich neben Oliver, doch damit war das Sofa voll. Ich seufzte, ignorierte Taddls ausgestreckte Arme und betrat mein eigenes Zimmer. Taddl folgte mir, woraufhin Sami und Oliver sich gegenseitig die Zunge in den Hals stecken mussten, immerhin waren sie jetzt ungestört. "Was ist los?", fragte Taddl und setzte sich auf mein Bett. "Nix. Ich wollte nur nicht neben den beiden Turteltauben da draußen eingezwängt sein. Ist nicht so meins.", grinste ich und ließ mich neben ihn fallen. Mein Kopf stieß hinten an der Bettkante an, woraufhin ein stechender Schmerz mich durchfuhr. "Autsch.", entfuhr es mir, Taddl sah mich sofort geschockt an. "Was hast du nun schon wieder angestellt?" Ich musste bei seinem Anblick lachen und setzte mich wieder auf. "Hab' mir den Kopf gestoßen." Er zog mich an sich und pustete seinen Atem auf meinen Scheitel, dummerweise war das nicht die verletzte Stelle, weshalb ich ihn lachend von mir drückte. "Weißt du auf was ich jetzt voll Bock hätte?", fragte ich meinen Freund grinsend und zog die Augenbrauen hoch. "Nein?", unsicher beäugte er mich. "Mario Kart!", rief ich fröhlich aus. Im nächsten Moment vernahm ich draußen Stimmen, Samira rief uns zu, dass sie gehen würden und kurz darauf fiel auch schon die Wohnungstür ins Schloss. Inzwischen hatte ich bereits die Wii angeschalten und die CD eingelegt. Ich fühlte mich, wie ein kleines Kind, hatte dieses Spiel von Anfang an geliebt und spielte es trotz meiner 18 Jahre immernoch liebend gerne. Auch Taddl feierte dieses Game, so erzählte er mir z.B., dass er es ziemlich oft mit Ardy gezockt hatte, bis Super Smash Bros. letztendlich raus kam. Er ist wie Peter Pan, kann gar nicht erwachsen werden, auch wenn er ziemlich oft "Stirb!" schrie und andauernd mit Beleidigungen um sich warf, wobei "Du Misset." noch die freundlichste Variante war, benahm er sich während des Spielens ziemlich kleinkindhaft. Ich musste schmunzeln, als er Endsieger wurde, aufsprang und tanzend im Kreis herum hopste. Danach zog er mich hoch und drückte völlig unerwartet seine Lippen auf meine. "Ich glaube, ich sollte demnächst immer Kondome in der Hosentasche haben, wenn ich mit dir unterwegs bin.", meinte er lächelnd, als er sich von mir löste. Ich wurde rot. "Wieso?" "Weil du heiß bist und ich glaube irgendwann hab' ich echt 'ne Dauerlatte.", grinste er, wobei seine blauen Augen so unglaublich schön zu Strahlen begannen. Ich musste einfach anfangen zu lachen, es ging gar nicht anders, so komisch klang dieser Satz in meinen Ohren.
Wir lagen fast eine Stunde in meinem Bett, ich mal wieder mit dem Kopf auf seiner Brust, seinem Herzschlag lauschend, Taddl strich immer wieder durch meine Haare, denen man mittlerweile ihre ehemalige Naturfarbe auch schon wieder ansah. "Weißt du eigentlich, wie sehr ich deine Haare liebe?", fragte er grinsend. Ich hob meinen Kopf ein wenig, um ihn ansehen zu können. "Wieso? Die sind nichts besonderes.", meinte ich abweisend und begann wieder einmal Kreise auf sein T-Shirt zu zeichnen. "Sie sind weich und lang.", erklärte er ernst. Ich wusste nicht, was es genau bedeutete, doch er hatte gesagt, dass er meine Haare 'liebt'. Es konnte natürlich sein, dass ich es mir einbildete, aber langsam arbeiten wir uns an das 'Ich liebe dich' heran. Ich würde mich niemals trauen es einfach auszusprechen, da konnte die Stimmung noch so romantisch sein, von mir kommt es nicht, dazu war ich wahrscheinlich doch zu verklemmt. Frustrierende Vorstellung jetzt noch darüber nachdenken zu müssen, dass ich verklemmt bin. "Hey...was ist denn los?", riss Taddl mich aus meinen selbsthassenden Gedanken. "Nichts...", ich verstummte und kuschelte mich ein wenig enger an ihn heran, "Versprichst du mir was?" Ich spürte, wie er nickte. "Mach mich nicht kaputt okey?", ich flüsterte es nur so leise, dass er es kaum verstehen konnte. "Nie wieder, versprochen.", er drückte mir einen Kuss auf den Scheitel, ich hob meinen Kopf, robbte nach oben und drückte meine Lippen auf die Seinen. Als wir uns wieder voneinander lösten, blieben unsere Blicke weiterhin an dem jeweiligen haften. "Ich weiß nicht, ob es noch zu früh ist, das zu sagen, aber...", ich hielt die Luft an, wartete gespannt darauf, was jetzt kommen würde, "ich glaube, ich liebe dich." Ein leichtes, etwas unsicher wirkendes Lächeln umspielte seine wundervollen Lippen. Ohne zu antworten, drückte ich meine Lippen fest auf seine, der Kuss wurde intensiver, verlangender. In diesem Moment wurde mir klar, dass ich diesen Jungen tatsächlich liebte. Ich liebe ihn.

Fame // Taddl (Reupload) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt