𝟓.𝟒 | 𝐖𝐞𝐧𝐧 𝐊𝐞𝐭𝐭𝐞𝐧 𝐟𝐚𝐥𝐥𝐞𝐧

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Zarja wartete in einem der wenigen Zimmer, die Nevena Gästen zur Verfügung stellte – oder Personen, die in ihre Geschäfte verwickelt waren

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Zarja wartete in einem der wenigen Zimmer, die Nevena Gästen zur Verfügung stellte – oder Personen, die in ihre Geschäfte verwickelt waren. Aber das hinterfragte sie nicht weiter. Mit dieser Welt hatte sie abgeschlossen. Letztendlich war es ohnehin Jaromirs gewesen, nicht ihre eigene.

Sie wusch die Spuren der letzten Nacht von ihrem Körper, verschlang das Essen, das Nevena ihr brachte, kuschelte sich in weiche Decken und schlief bis unten die Geräusche der ersten Gäste hinaufdrangen und die Abendröte den Himmel in ein Inferno verwandelte.

Altingrad mochte die goldene Stadt heißen, aber letztlich traf das nicht zu, denn sie hatte viele Farben. Morgens erstrahlten die Dächer golden, in der blendenden Mittagssonne fast weiß und abends bronzen glühend.

Durch Zarjas Adern rauschte das schwindelerregende Gefühl von bevorstehendem Abenteuer. Ihre Blicke wanderten für einen Moment hinaus zum blutroten Himmel, der die Bedeutungsschwere dieses Abends zu verstehen schien. Heute würde Zarja Mrazova sterben.

Sie wandte sich zur Tür, verließ ihr Zimmer und schritt die Treppe zum Güldenen Bär hinab, in dem es um diese Zeit noch ruhiger war. Prüfend sah sie sich in den Räumlichkeiten um, konnte aber die gesuchte Person noch nicht entdecken. Wann war er auch schon jemals pünktlich?

Dennoch spürte sie auf ihrer Zunge den bitteren Beigeschmack eines anderen Gedankens, der ihr durch den Kopf schoss: Was, wenn er nicht kommen würde? Wenn Jaromir von ihren Plänen wusste und sie mit einem schlichten Befehl durchkreuzt hatte?

„Tee oder Aspravskaja?", fragte Nevena, als sich Zarja mit flauem Magen am Tresen niederließ.
„Aspravskaja."
Vielleicht war es nicht sonderlich weise, aber in diesem Moment brauchte sie irgendetwas, um den Knoten in ihrem Inneren zu lösen und ihren Kopf von den kreisenden Fragen und Sorgen zu befreien. Und tatsächlich – noch nie hatte sich das Brennen in ihrer Kehle so gut angefühlt. Die Angst töten konnte es nicht.

„Deine Verabredung ist noch nicht da?", fragte Nevena mit gerunzelter Stirn, darin schwang eine weitere, leisere Frage mit. Denn Zarja hatte ihr noch nicht erzählt, wen sie heute treffen wollte, jedoch auch jetzt keine Intention das zu ändern. Es würde ihr nicht gefallen ...
„Nein. Aber es ist noch früh."
Nevena bedachte sie mit einem kritischen Blick, hakte allerdings nicht weiter nach.

Der Abend verlor seine Jugend, der Güldene Bär füllte sich und Zarja, immer noch unbewegt, starrte aufmerksam auf jeden einzelnen Besucher: Ein paar bekannte Gesichter aus dem Industrieviertel, die sie ihren Hut tiefer ins Gesicht ziehen ließen, aber vermutlich hegte keiner von ihnen einen dermaßen großen Groll auf sie, dass sie sich hier auf der Stelle Sorgen machen müsste. Ein paar vom letzten Abend, der Graf und sein Freund. Nicht der ernste Blonde, dessen strenger Blick sie immer noch nicht ganz losgelassen hatte, sondern der polternde Unteroffizier. Die allermeisten waren fremd.

Und plötzlich sah Zarja ihn; ein hagerer Mann, mehr nur ein Schatten am Tisch in der hintersten Ecke des Raums, der sich mit einem Grinsen an den Hut tippte. Wie war er hier reingekommen, ohne dass sie ihn bemerkt hatte?

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