Die Geister, die ich rief

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„Hey Yuri, komm doch mit in den Park?" „Vielleicht beim nächsten Mal. Ich bin total müde, außerdem treffe ich mich später mit meiner Schwester", antwortete Yuri seinen Klassenkameraden. „Naja wie du meinst, dann sehen wir uns morgen", er nahm sein Telefon aus der Hosentasche und wählte die Nummer seiner Schwester.

„Hallo? ... Katarina. Ich bin unterwegs, geh noch nicht ohne mich hinein. Hm, verstehe ... ja schon gut, bis gleich", Yuri beendete das Gespräch und starrte völlig gelangweilt vor sich her. Plötzlich bemerkte er im Augenwinkel ein Lichtschweif in der Dämmerung, dass in seiner Nähe vom Himmel fiel. Neugierig nahm er die Fährte auf und lief den Umweg zwischen einer Seitengasse, die in einen Waldweg fernab der Straße führte. Er nährte sich der Absturzstelle und trat das kleine Feuer mit seinen Schuhen aus.

„Was ist das nur für ein merkwürdiges Ding? Aua ... verdammt, ist das heiß", ihm fiel die schwarze Schatulle, die mit uralten Schriften überzogen war, aus der Hand. Als er es endliche schaffte, mithilfe von umliegenden Steinen und Stöcke die Schatulle zu öffnen, staunte er beim Anblick des Inhalts. Dort befand sich ein Amulett, in dem ein blutrot schimmernder Totenkopf eingearbeitet war.

„Heute muss mein Glückstag sein. Ich könnte ihn Papa zusätzlich zum Geburtstag schenken", Yuri streckte seine Hand in Richtung der Schatulle, um nach dem Amulett zu greifen. Noch bevor es zur Berührung kam, wurde er von einem roten Blitz überrascht und fiel erschrocken zu Boden. Er bemerkte, dass Blut aus seinem Finger in seine Handfläche lief. Ebenfalls war das Amulett in der Schatulle verschwunden, woraufhin er seine Umgebung absuchte. „Mir ist auf einmal so schwindelig. Was soll's ... Katarina wartet. Ich denke, der Tag heute war einfach zu viel. Ich sollte schlafen gehen", er schaute noch immer auf die leere Schatulle.

„Du bist spät dran. Die Läden schließen jeden Moment", sprach Katarina zu ihm. „Tut mir leid ... ist etwas dazwischen gekommen." „Alles in Ordnung mit dir?", vergewissert sich Katarina. „Alles Bestens, lass uns das Geschenk Kaufen und dann Nachhause", die zwei erledigten ihren Einkauf und machten sich auf den Heimweg.

„Ich finde das Geschenk ziemlich süß. Papa wird sich riesig darüber freuen." „Er hat doch genug von diesen Kaffeetassen mit den Sprüchen, außerdem ist sein Geburtstag erst in drei Tagen", Yuri warf einen Blick in die Tüte. „Der frühe Vogel fängt den Wurm. Das Wochenende geht schneller um, als du denkst",Katarina lächelte scherzhaft.

Yuri fühlte sich von Minute zu Minute unbehaglicher. „Hey Katarina, nimm mal die Tüte, ich muss mal kurz um die Ecke." „Ernsthaft Yuri? Hier in der Öffentlichkeit? Wir sind doch gleich Zuhause, du hältst du doch noch aus", ihr Bruder lief bereits in eine Gasse hinein und übergab sich.

Was ist auf ein mal los mit mir? Mein Körper fühlt sich so schwach an. Als wäre ich nicht bei klarem Verstand. Hat es etwas mit dieser Schatulle zu tun? Verdammt, reiß dich zusammen, Yuri." Er schaute in Richtung der, Hauswand auf dem ein Schild mit dem Aufdruck:„Du hast, dich entschieden", hing.

Yuri rappelte sich auf und trat den restlichen Weg an. Zu Hause angekommen, rief er in das Haus hinein. „Keine Antwort ... ob sie schon schlafen?", fragte sich Katarina, auf dem Weg ins Wohnzimmer. Als Yuri den lauten Schrei, seiner Schwester hörte, eilte er die Treppe hinunter. Er konnte nicht glauben, was er vor sich sah. Ein Großteil des Bodens war mit dicken Blut-Pfützen bedeckt. Die Terrassentür stand weit offen, wodurch der frische Nachtwind hinein wehte. Bis auf das Rascheln der Gardinen herrschte eine unheimliche Stille im Haus. Yuri bewegte sich vorsichtig in Richtung der Tür.

„K-Katarina ... du bleibst schön hier, hast du verstanden." , in der Nähe des Türspalts lagen abgeschnittene Fingerkuppen. Er begann zu zittern, sein Puls stieg, je näher er dem Eingang der Terrasse kam. Als er den Türspalt überquerte, fielen ihn die beiden leblosen Körper seiner Eltern ins Auge.

The Fallen AngelDonde viven las historias. Descúbrelo ahora