„Warte im Auto", befahl mir Leonardo seufzend und stieg dann mit seinem Handy aus dem Auto. Es war so unglaublich dunkel, dass ich Leonardo aus den Augen irgendwann verlor.

„Gar nicht gruselig", flüsterte ich und blickte mich dabei nervös um.

„Fuck!", schrie ich erschrocken auf, als jemand plötzlich an meinem Fenster klopfte.

„Marco?", fragte ich verwirrt, als er seine Fresse gegen die Scheibe drückte.

„Wo ist Leonardo?", fragte er mich skeptisch, als ich die Tür öffnete.

„Er ist dich suchen gegangen", klärte ich ihn auf, wobei er mich aber nur stumm anblickte.

„Er sucht mich? Ich bin der derjenige, der ihn seit Minuten sucht!", sagte er wütend und blickte um sich herum.

„Was meinst du? Du hast doch gesagt, dass du stehen geblieben bist", antwortete ich ihm, woraufhin er mit großen Augen wieder zu mir blickte.

„Verarscht du mich, Cecilia?! Er ist doch mit dem Auto stehen geblieben!"

Stumm blickten wir uns in die Augen.

„Fuck", fluchte er leise auf, als er realisierte, was gerade geschah.

„Fuck!", schrie er diesmal laut auf und holte dabei eine Pistole aus seiner Hose raus.

„Was ist los, Marco?", fragte ich ihn besorgt, wobei er gar nicht mehr auf mich achtete.

„Was ist los?", schrie ich ihn an und stieg dabei schnell aus dem Auto.

„Es ist eine Falle! Es ist eine verfickte Falle!", schrie er laut auf, wobei mein Herz stehen blieb. Mein Atem wurde flacher, während ich hilflos mich nach Leonardo umsah.

„Bleib im Auto!", befahl mir Marco wütend und machte sich dabei auf den Weg zur verlassenen Halle.

Plötzlich ertönten aber Schüsse aus dieser.

Mehrere. Hintereinander.

Mein Herz raste, während sich Tränen in meinen Augen bildeten.

„Leonardo!"

„Leonardo!", schrie ich besorgt auf und rannte auf die Halle los. Ich hob mein schweres Kleid mit meinen Händen hoch, während mein Blick auf die Halle fixiert war.

Es ertönte wieder ein Schuss.

„Leonardo!"

Doch plötzlich hielt mich Marco zurück und verhinderte mich dabei weiter zu rennen. Er drückte seine Hand gegen meinen Mund und führte mich wieder zum Auto.

„Wir müssen von hier verschwinden!", sagte Marco panisch, während ich mich gegen seinen Griff währte.

„Lass mich los! Wir müssen ihm helfen!", schrie ich laut auf und kämpfte dabei wie verrückt gegen Marco. Dieser ließ mich aber nicht locker und trug mich wieder zum Auto.

Während ich die klare Sicht verlor und alles um mich vergaß, zwang mich Marco ins Auto und brachte uns von diesem Ort fort.

Meine Rufe ignorierte er dabei.

———

„Cecilia, bitte. Trink was Warmes und setz dich hin."

Besorgt blickte mich Erika an, doch ich ignorierte sie.

Wie versteinert blickte ich aus dem Fenster und wartete nur darauf, dass Leonardo mit seinem Auto vor der Tür stehen blieb.

„Ich habe meine Männer zum Lager geschickt. Sie bringen uns Leonardo zurück, Cecilia", mischte sich Marco ein, wobei ich ihn nur wütend anblickte.

Wir hätten zu ihm gehen sollen.

Wir hätten ihm helfen sollen.

Stattdessen retteten wir nur uns. Und ließen ihn alleine zurück.

„Lasst mich in Ruhe", sagte ich wütend und blickte wieder stur aus dem Fenster. Ich hörte, wie Marco etwas zu Erika flüsterte, woraufhin sie ergebend nickte. Die beiden verschwanden in die Küche, was mir aber recht war.

Erst, wenn Leonardo wieder da ist, werde ich wieder normal atmen können.

Solange werde ich mich nicht von dem Fenster entfernen.

„Er ist da! Leonardo ist da!", schrie ich erleichtert auf, als ein Auto vor der Haustür packte. Ich zögerte nicht mal eine Sekunde, da rannte ich auf die Tür zu und riss diese auf.

Doch als ein unbekannter Mann, und nicht Leonardo, aus dem Auto stieg, blieb ich wie versteinert stehen.

„Wo ist er? Wo ist Leonardo?", fragte ich ihn besorgt, wobei dieser Mann mir nicht mal in die Augen sehen konnte.

„Wo ist er?!", schrie ich ihn an und konnte dabei meine Wut und Frustration nicht mehr zurückhalten.

„Es tut mir leid, Miss", sagte er schwach, wobei mir der Atem stockte. Ungläubig sah ich ihn, während ich spürte, wie mein Herz sich zusammenzog.

„Wir haben ihn nicht retten können."

„Was?", flüsterte ich leise auf und schüttelte dabei mit meinem Kopf.

„Du lügst!", schrie ich ihn, doch er blickte stumm auf dem Boden.

„Nein. Nein", flüsterte ich mir selber zu und trat dabei wie perplex nach hinten.

„Cecilia? Was ist los?", hörte ich Erika besorgt fragen, wobei ich aber alles um mich ausblendete. Ich stürzte auf dem Boden und atmete hysterisch ein und aus.

Meine Sicht verdunkelte sich und mein Körper fing an wie verrückt zu zittern.

Ich spürte, wie Erika mich von deiner Seite umarmte, während Marco geschockt neben uns zum Stehen kam.

„Leonardo...", flüsterte ich leise auf und presste dabei meine Augen fest zu.

Meine Sicht verdunkelte sich vollständig und mein Körper gab komplett die Kraft auf.

Leonardo...


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