ULTRA VIOLETT

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Der Lichtkegel schwenkte herum und gleißend helles Licht schlug Elia ins Gesicht

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Der Lichtkegel schwenkte herum und gleißend helles Licht schlug Elia ins Gesicht. Der kniff sofort die Augen zu, trotzdem brannte es furchtbar. Als hätte das Licht ihm die Netzhaut weggeätzt. „D-doch nicht in mein Gesicht!" Elias Augen tränten. Er blinzelte vorsichtig, doch konnte noch gar nichts erkennen.

„Was willst'n du mit meinen iPhone? Ich dachte, ihr Raphaeliten-Spinner hasst dieses Zeug." Kiran zog ironisch eine Augenbraue hoch, um Elia zu zeigen wie bescheuert er das fand. Elia ignorierte den Blick. Er war es ja gewohnt, dass die anderen ihn merkwürdig fanden. Das war schon immer so gewesen und Kiran hatte auch keine Gelegenheit ausgelassen, sich über ihn lustig zu machen.

Doch jetzt war keine Zeit, sich in alte Feindschaften hineinzusteigern. „Das Licht, Kiran! D-die Hunderthand reagiert darauf. L-los, strahl sie noch mal an."

Kiran richtete das Handy auf die bedrohlich näherkriechende Schattenmasse vor ihnen ... und da war es wieder. Eine Zischen, so leise, dass Elia fast glaubte, es sich nur eingebildet zu haben.

ZszzzsshhhszzzshhhszzzZzzhhszzsSSzszzSZZZHHHshhhhhh!

Dann regten die Schattenfinger sich im Lichtkegel, krabbelten übereinander, untereinander, wie ein wuselnder Ameisenhaufen, nur um sich schließlich in den Schutz der Nacht zurückzuziehen. Das Licht hatte sie tatsächlich in die Flucht geschlagen!

Für einen Moment blieb selbst Kiran die Spucke weg – bevor seine verdorbene Zunge alles ruinierte. „Fuck!" Elia zuckte unwillkürlich zusammen und warf seinem Rivalen einen bitterbösen Blick zu. Warum war Kiran nur immer so ... unverschämt?

Der blonde Lockenkopf schwenkte sein Smartphone wild hin und her und ein breites Grinsen stahl sich auf seine Lippen. „Krass, Alter! Diese Grabscher können das Licht echt nicht ab."

Ja, das war nun nicht mehr zu leugnen, doch irgendetwas störte Elia daran gewaltig. Es passte nicht. „W-wir haben es doch aber schon mit L-licht versucht. Taschenl-lampen, H-handys, das h-hat alles nichts gebracht. Das einzige w-was hilft, ist S-salz!" Wie konnte Licht die Lösung sein, wenn die ganze 10c doch jede Nacht mit Taschenlampen bewaffnet vor den Monstern floh? Verdammt, Elia selbst hatte bereits die alte Taschenlampe seines Vaters entwendet, um in der Nacht nicht ständig gegen Straßenschilder zu knallen und über Bürgersteige zu stolpern. Das hatte noch keinen Grinser oder Knochenknacker ferngehalten.

Kiran zog nachdenklich die Unterlippe zwischen seine Zähne. „Vielleicht hilft es nur bei ... Hunderthänden?"

Nein.

War er denn wirklich der einzige, der die Monster wissenschaftlich beobachtet hatte? „Das k-kann nicht sein. Ich weiß noch nicht genau, w-was es ist, aber diese Schatten sind alle gleich. H-hast du nicht b-bemerkt, wie alle Monster a-aus diesem schwarzen R-rauch bestehen? Er ist gleich, bei allen."

Kiran zog eine Grimasse. „Junge, ich war mehr damit beschäftig, die Viecher plattzumachen. Du weißt schon, damit wir nicht alle draufgehen."

„H-hör mir doch zu. S-salz vertreibt die Schatten, a-alle Schatten, egal ob Grinser o-oder Hunderthand ... w-wenn Licht also helfen würde, s-sollte das nicht auch gegen a-alle Monster helfen? Das würde nur Sinn machen." Elia biss sich auf die Lippen.
Das machte doch Sinn, oder nicht? Irgendetwas musste bei diesem Licht anders sein. „W-was für ein i-iPhone hast du? Ist da irgendetwas anders mit dem LED? Irgendwas?"

𝕰𝖓𝖈𝖞𝖈𝖑𝖔𝖕𝖆𝖊𝖉𝖎𝖆 𝕴𝖓𝖒𝖔𝖗𝖙𝖚𝖆𝖊Where stories live. Discover now