Der perfekte Kandidat

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Woher kommt diese Stimme? Hier ist niemand außer der König. Wie soll ich das verstehen. Oh, ist das Magie? 
Das muss es doch sein!
"Mein Name lautet Hollinda Piers."

"Du trägst meinen Nachnamen? Sowie den Namen, den meine Frau für unseren Sohn ausgesucht hat.. Oh, ich verstehe. Du bist mein Sohn."
Was für ein toller Vater. So mit seinem 5 jährigen Sohn zu sprechen. 
"Kann es sein, dass du mich nicht magst?"

"Habe ich dir erlaubt so freundlich mit mir zu sprechen? Und du willst mein Blut in dir haben?"
Wie soll ein 5 jähriger verstehen was da aus seinem Mund kommt? Der wird mir immer unsympatischer. Aber ich habe keine andere Wahl gerade. 
"Entschuldigt, eure Hoheit. Ich war nicht bei klarem Verstand. Wollte ihr, dass ich ihnen aus den Augen gehe?"
Schweigen.. Er redet nicht mehr. Wieso? Worüber denkt er so lange nach?
"Mein Palast ist dein. Komm aber nur nicht mehr hier hin. Dies ist mein Ort. Hier ist niemand anderes außer ich erwünscht."

"Ich verstehe. Auf wiedersehen, eure Hoheit."

"Habe ich dir nicht gesagt, dass du dich im nähern sollst?"

Schon wieder diese Stimme. Langsam reicht es mir. Wie werde ich sie los. Soll ich zum heiligen Priester? Er kann doch üble Magie aufspüren oder son Kram. 
"Wer auch immer du bist. Verpiss dich aus meinem Kopf."

"Ohh! Ein Wort, dass ich nicht kenne! Jedenfalls.. Ich bin doch keine Magie! Ich bin JEMAND!"

Ok, jetzt reicht's. Ich rammte meinen Kopf wiederholt gegen die Wand, während er in meinem Kopf schrie, dass ich es lassen soll. 
"Sag mir wer du bist und was du in meinem Kopf machst."

"Ich war mal ein hoher Magier. Ein sehr hoher sogar. Bei einem Kampf gegen so 'nem Typen musste ich die letzte Überlebensmöglichkeit nehmen. Ich habe mich für dich entschieden, weil du wahrscheinlich die beste Wahl bist. Wenn ich beziehungsweise du alles richtig machst. Du hast großes Potential, mein Junge."

Ich fange an Kopfschmerzen zu bekommen. Das ist so dumm, dass ich mein Kopf lieber noch einmal gegen die Wand rammen wollen würde.
"Dann sage ich dir jetzt schon. Halt lieber deine Fresse oder ich gehe zu einem Priester."

"Ist mit Fresse mein Mund gemeint? Wie soll ich mein Mund halten. Warte, ich schaue einfach in deine Erinnerungen rein. Da muss ich doch bestimmt etwas über Fremdwörter finden."

Also hat er auch freie Sicht in meine Erinnerungen.. 
"Kann ich dich irgendwie loswerden?"

"Nein, kannst du nicht. Aber damit du es weißt, ich kann dir hilfreich sein. Ich komme aus der Zukunft."

Während unserem "Gespräch" bin ich zu meinem Zimmer gegangen.
"Aha.. Und? Wie bin ich in der Zukunft? Ich hoffe wohl doch sehr stark und mächtig."

"Nein, das komplette Gegenteil. Du hast noch nicht mal die Schwertkunst gemeistert und wirst von jedem nicht ernst genommen. Dein Vater bringt dich um, da eines Tages ein Mädchen, das vom Markgrafen aufgenommen wurde, sich als seine Tochter ausgibt und ein Gefallen an ihr findet. Du wirst also als zukünftiger König nicht mehr gebraucht und wirst in der Öffentlichkeit getötet."

Hmm, daran kann man doch arbeiten. Also ist es wichtig, dass ich stark werde, viele Partner finde und meinem Vater gefalle. Der Rest erledigt sich doch wohl von selbst, oder nicht?
"Wann fangen Kinder mit der Schwertkunst an?"

"Normalerweise mit 10."
Perfekt. 5 Jahre Vorsprung?
"Dann hältst du jetzt erstmal die Fresse."

"Fresse. Ein Synonym für die Wörter Mund, Klappe, Schnauze etc. Mit Kombination des Verbs: halten, gilt es als die Sprache der Jugend. Aha, ich hatte also recht und soll leise sein, kein Problem."
Fängt ja super an.

(Etwas Zeit ist vergangen.)

"Ist es denn Gesund wenn ein Kind in seinem Alter schon trainiert? Das kann doch niemals gut enden!"

"Da gebe ich dir ausnahmsweise mal recht! Seine Hoheit wird schon bald sein Urteil schreiben müssen!"
Dadurch, dass die Bediensteten normalerweise im Erdgeschoss sind und ich im Garten nah am Fenster des Palastes bin, kann ich einiges mithören. Das kommt zu meinem Vorteil, da ich somit wissen kann, ob ich bei den Palastarbeitern beliebt bin. Spione kann ich ja noch nicht haben.

"Eure Hoheit. Mein Name lautet Rochel von Valenzia. Ich bin ein Sekretär des Königs, seiner Hoheit, möge er gepriesen sein. Ich komme mit dem Auftrag, dass der König eurer Hoheit einen Privatlehrer unterlegen möchte. Möchten Sie das großzügige Angebot annehmen?"

"Sehe ich so aus als könnte ich nicht etwas anfordern? Für wen hälts du mich? Du musst ihm bestimmt die Idee eingepflanzt haben. Verschwinde aus meinen Augen bevor ich mir das Haus der Valenzia genau anschaue."
Er blieb für eine kurze Weile stehen und schaute mich erschrocken an, doch ging anschließend.
"Scheiß Missgeburten. Ich werde euch alle ficken ihr Bastarde."

"Du weißt, dass du so nicht weit kommst? Stell dir vor ein Erwachsener sieht wie ein 5 jähriger Knirps ihn dumm anmacht. Selbst ich würde dich wegschnipsen. Aber irgendwie gefällt es mir auch. Diese Dominanz."
Er mag zwar recht haben, aber es ist mir scheiß egal. Ich werde mich nicht für andere anders verhalten. Sehe ich wie eine Hure aus? Ich benehme mich so, wie ich mich sonst benehme. Sollen die doch denken ich hätte einen großes Mundwerk.
"Außerdem solltest du an deine Höflichkeit arbeiten! So benimmt sich kein Gentleman."

"Ist das dein scheiß Ernst? Ich habe mich letzten Monat um ihn befasst, du Opfer. Rochel von Valenzia. Sein Großvater war der scheiß Papst. Er steckt unter einem Hut mit der Kirche also auch mit Vergewaltigungen von Frauen. Würde mich nicht wundern wenn er auch bisschen korrupt ist. Hast du nicht gesehen, wie er sich verhalten hat? Seine Art zu Reden hat mich an einen ganz bestimmten erinnert, aber den kennst du nicht. Als würde er mich manipulieren wollen."

"Also ich habe keine Lüge in seiner Rede erkannt. Dazu muss man auch sagen, dass er auf deine Antwort nicht sonderlich reagiert hat. Nur nonverbal und damit kann ich leider nichts anfangen."

"Damit du es weißt. Alle die unter einer Decke mit der Kirche stecken, sind kriminell in IRGEND einer Weise. Verstanden?"

Schweigen. Heißt wohl, dass er nicht zufrieden mit meiner Aussage ist. Kann mir scheiß egal sein.
"Darfst du kriminell sein?"

"Kriminell: ja. Verantwortungs- und rücksichtslos: nein."

"Was ist der Unterschied?"

"Der Unterschied ist, dass ich mein Ziel, welches ich in meinem Kopf gesetzt habe nicht auf einer netten Art und Weise erreichen werde. Das ist alles. Mir ist aber gerade was eingefallen. Ich brauche einen Erwachsenen. Jemand, der auf meiner Seite ist. Ich kann nicht 15 Jahre warten bis ich die Kirche aufdecke. Jemand, der kein Interesse an Ruhm oder sonstiges hat. Jemand, der so wie ich ist."

"Moment mal. Was ist dein Ziel?"
Ich schwieg und wisch mir den Schweiß von meiner Stirn ab. Ich nahm ein Holzstamm von der Menge und eine Axt und fing an ihn zu hacken. Quer und Verstreut. 
"Ich wünsche eurer Hoheit einen guten Morgen."
Ein Ritter kniete sich vor mir hin. Er hatte bis auf an seinem Gesicht am ganzen Körper Rüstung an. Und das bei diesem sonnigen Wetter. 
"Ich habe mir eure Methode zum Hacken des Holzes angeschaut und mir ist etwas aufgefallen. Dürfte ich ihnen zur Seite stehen?"

"Komm her. Oder warte, hol dir davor eine Axt. Die ist zu klein für dich."
Dieser Schweiß wird mich noch umbringen. Ich sehe es jetzt schon. 
"Bitte..?"

"Muss ich mich wiederholen? Hol dir eine Axt. Willst du deine Ausführung mit dieser Axt vorführen, oder was?"
Er zischte ab und war schon nach wenigen Sekunden wieder mit einer Axt vor mir. 
"Der ist aber fleißig."

"Jetzt zeig mir, wie du das machen würdest."

"Jawohl, eure Hoheit."
Er positionierte sich und durchtrennte das kleine Stück vom Baumstamm. Dabei erklärte er mir seine Methode ausführlich.
Ich nahm ein weiteres Holzstück und legte es auf meinen Stamm.
"Benutz mal deine Schultern. Du nimmst die Kraft aus deinen Armen und etwas aus deinen Händen, was eh schon schwachsinnig ist. Und wie positionierst du deine Hände? Willst du dabei beten oder was? Rechte Hand oben, linke Hand unten. Rechtes Bein vorne anwinkeln, linkes Bein ausstrecken für Stabilität. Du bist doch Schwertkämpfer. Du machst einfach einen Hieb von oben nach unten. Die Axt kommt etwas über deinen Kopf. Beim Hieb streckst du deine Arme aus und drückst deine Schultern runter und deinen Oberkörper hoch. So arbeiten nicht nur deine Arme mit."

Ich ließ ihn das mal ausprobieren. Da er eh schon Schwertkämpfer ist, hatte er keine Schwierigkeiten.
"Das macht es aber deutlich anstrengender."
Das sieht man ihm an. Man sieht wie Schweißtropfen seine Stirn durchlaufen.
"Dann zieh deine Rüstung aus. Ist ja eh nicht so als hättest du gerade was zu tun."

"Woher wisst Ihr das?"
Ich schwieg und ließ ihn einfach seine Rüstung ausziehen. Er stand jetzt Oberkörperfrei vor mir und schaute mich verwirrt an. 
Er hat einen wirklichen wunderschönen Körper. Er ist zwar mit Narben bedeckt, aber trotzdem wunderschön. Geprägt von Muskeln und wenig Körperfett.
"Der Grund wieso ich das so mache liegt ja an der Anstrengung. Es soll schwierig sein. Sonst bringt mir das nichts."
Er machte ohne mein Befehl weiter und fing später an die Holzteile für mich vorzubereiten. Ganz sind sie zu dick für mich, weshalb ich sie durch die Hälfte trennen musste. 
"Von wem habt Ihr die Übung, eure Hoheit."

"Ausgedacht. Ich habe halt bemerkt, dass Holz hacken sehr viel Kraft benötigt. Eignet sich sehr gut für den Anfang."

"Jetzt weiß ich wer er ist! Er ist der Kommandant der heiligen Ritter. Er hat es geschafft sich als Knappe zu hochzukämpfen. Später wird er mal sehr stark. Macken hat er keine soweit ich weiß. Er wäre doch der perfekte Kandidat, findest du nicht?"

Er hat recht. Er kann sich selbst vor Assassinen verteidigen, kann eigenständig denken und schätzt Loyalität. Das einzige Problem, was ich an ihm habe, ist dass er der Kommandant der heiligen Ritter ist. Er wird nicht viel Zeit für mich zum Opfern haben. Ich kann ihn auch nicht zu meinem Lehrmeister machen, da er seine Position behalten müsste. Es wäre aber was anderes wenn ich anfangen würde im Platz der heiligen Ritter zu trainieren. Zwar sind dort viele Ohren, die mithören, aber das muss ich dann leider riskieren. Wir fangen jetzt schon an.








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⏰ Last updated: Feb 08, 2023 ⏰

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Vom Alpha zum Aristokraten mit SchizophrenieWhere stories live. Discover now