2. Worte und Taten

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(Englisch)


>>Nein, ich habe niemanden gesehen. Und mit Pfeil und Bogen wurde auch nicht geschossen<<


Es war eine sternenklare Nacht. Isabelle lehnte an einem Stück Mauerrest einer namenlose Ruine, wo sie, Gimli und Gloin ihr Lager aufgeschlagen hatten. Der alte Zwerg schlief tief und fest.

"Warum bist du eigentlich in die Armee gegangen?" Gimli brach das Schweigen. "Mein Vater ist ein Kriegsheld. Auf mich hat er wenig geachtet"

"Und bereust du es?" "Was?", hakte sie nach. "Dein Zuhause verlassen zu haben", erläuterte Gimli. Stumm schüttelte sie den Kopf. "Und du? Das Ende von alldem hier ist das, woher ich komme"

"Ein wenig", gestand er murrend. Stille.

"Wie ist es?", fragte der Zwerg leise. 

"Was?"

"Worüber haben wir denn gerade geredet?", schimpfte Gimli. Die Stimme der Scharfschützin war schwer, als sie antwortete: "Tod. Verderben. Hier zeigt sich, dass es im Leben keine Regeln gibt und wer nach ihnen spielt, verliert."

Gimli schluckte. "Wie hast du überlebt?" "Was ist dein größter Wunsch? Was willst du erreichen?" Der Zwerg blinzelte perplex. 

Isabelle seufzte. "Geh schlafen, Gimli. Ich halte Wache", meinte sie tonlos. Nachdem auch Gimli eingeschlafen war, rollte eine Träne über ihre Wange. Bilder zogen vor ihrem geistigen Auge vorbei. Wie hatte sie überlebt?

Weil sie musste. Ansonsten käme sie nicht nachhause zurück. Doch jetzt war sie gefallen. Gestorben und jetzt saß sie hier. Den Tod hatte sie sich anders vorgestellt.


Am nächsten Tag war Gimli still. Es war ein hochansteckendes Schweigen, denn auch Gloin schwieg. Und da sie nichts zu sagen hatte, tat Isabelle es ihnen gleich. 

Steppe wurde zu Fels. Fels wurde zu Gebirge. Und nach fast zweieinhalb Tagen kam endlich Bruchtal in Sicht.

Heirs of War - the fallen SniperWhere stories live. Discover now