34 - Beziehungskisten und andere Probleme

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Die Zeiten, als Furys Auftreten sie einschüchterte, waren schon lange vorbei

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Die Zeiten, als Furys Auftreten sie einschüchterte, waren schon lange vorbei. Längst hatte sie verinnerlicht, dass es schlimmere Menschen gab, Monster, die nicht wie Fury wenigstens über einen kleinen moralischen Kompass verfügten. Dieser garantierte, dass er gewisse Grenzen nicht überschreiten würde, auch wenn Yuki nicht ganz klar war, wo genau diese Grenzen verliefen.
So hatte sie das Verhör, das nach dem Intermezzo mit den Hydra-Schergen unvermeidbar war, ziemlich gut hinter sich gebracht. Wobei das Intermezzo mehr einem veritablen Massaker geglichen hatte, wenn sie ehrlich war. Doch sie bereute nichts, auch wenn sie während des Verhörs genügend schauspielerisches Talent bewiesen hatte, die reumütige Zerknirschung in Person zu mimen, sodass Fury entsprechend milde gestimmt darauf verzichtete, sie unter Arrest zu stellen.

Stattdessen sollte sie sich für weitere Fragen zur Verfügung halten und allen Journalisten aus dem Weg gehen, oder, wenn das nicht möglich wäre, einfach an die S.H.I.E.L.D.-Pressestelle verweisen. Keine Disziplinarmaßnahme, außer einer Freistellung vom Dienst, die immer auf traumatische Ereignisse folgte, ja noch nicht einmal ein paar Sitzungen bei Sanders hatte der Direktor ihr aufgebrummt. Sie hätte erleichtert sein müssen, und doch sie war es nicht.
Es war der Blick aus schmalen, blauen und ach so vertrauten Augen, der während des Gesprächs unverwandt auf sie gerichtet worden und ihr unablässig gefolgt war, bis sie schließlich von ihren Fesseln befreit das Zimmer verlassen hatte, um sich persönliche Habseligkeiten wie Armbanduhr und ramponiertes Handy in einem anderen Raum abzuholen.

Es war dieser zweifelnde Blick, der ihr Unbehagen bereitete. Zweifel und Misstrauen waren das Letzte, das sie je in Steves ausdrucksvoller Miene sehen wollte. Aber jetzt war es zu spät, und sie würde wieder so handeln, wie sie es getan hatte. Hydra würde sie nie wieder in die Finger bekommen, so lange auch nur ein Fünkchen Leben in ihr steckte. Dafür würde sie sorgen, egal um welchen Preis. Dass Steve sie nun mit anderen Augen sah, nahm sie in Kauf. Und schließlich war sie nicht die Einzige, die das in sie gesetzte Vertrauen erschüttert hatte. Steve hatte seinerseits unter Beweis gestellt, dass für ihn noch immer die Pflicht an erster Stelle kam.

Yuki musste sich eingestehen, dass sie nicht damit umgehen konnte. Vielleicht lag es daran, dass sie bei all ihren Ex-Freunden immer die Nummer Eins gewesen war, so lange oder so kurz die Beziehungen angedauert hatten. Laura Barton würde vielleicht sagen, sie sei verwöhnt, und sie mochte recht damit haben, aber Laura wusste auch nicht, dass Steve ihr schon das zweite Mal etwas verheimlicht hatte. Und dieses Mal hatte das Geheimnis indirekt zur Folge gehabt, dass vollkommen unvorbereitet in einen Hinterhalt geraten war. Sie wollte verdammt sein, wenn das immer so weiter gehen sollte. Wenigstens Ehrlichkeit konnte sie von ihm erwarten, wenn er schon als Avenger verständlicherweiseandere Prioritäten setzte.

Heute Abend war ihre kleine Verschnaufpause jedenfalls vorbei. Dann würde Steve von einem kurzfristigen Auftrag irgendwo in Südafrika zurückkehren und Yuki musste sich etwas einfallen lassen, wie sie ihm aus dem Weg gehen konnte. So wie sie es die ersten Tage nach dem Zwischenfall und Furys Befragung gehalten hatte. Denn die unausweichliche Aussprache würde alles andere als angenehm werden.

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