Kapitel 7

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Pov Ju

Ein Pochen. Mehr konnte ich nicht wahrnehmen. Mein Kopf pochte. Meine Augen wollte ich nicht öffnen. Ich lag auf etwas eiskaltem. Ich drückte meine Augen ein wenig mehr zusammen. Ich wusste wo ich war. In meinem persönlichen Albtraum. Ich atmete aus, atmete ein, atmete aus. Dann blickte ich im Raum herum. Ich hatte recht. Ich saß im Keller. Meine Hände waren gegen einen Metallring in der Wand mit Handschellen befestigt. Da kam so schnell nicht weg. Nur, wenn jemand es aufmachte. Glaub mir, ich habe ALLES probiert. Eine Träne rann langsam meine Wange hinunter. Inzwischen saß ich und betrachtete alles ganz genau. Es war immer noch alles grau und voller Rohre. Von der Tür aus, sah man mich nicht. Denn wenn man reinkommt, dann stehen in einer U Form die Regale, dahinter gibt es einen zugestellten Durchgang zu einem kleinen Raum, in welchem ich saß. So hatten sie es so lange durchgezogen. Es war schalldicht, somit half es auch nicht, zu schreien. Ich hörte nichts, sie hörten mich nicht.

Ich wusste nicht, was ich tun sollte. Es war ziemlich dunkel und außer den ganzen Rohren schien es hier nichts zu geben. Ich lehnte mich mit dem Rücken gegen die Wand, schon nach einigen Sekunden spürte ich die Kälte durch mein T-Shirt an meine Haut gelangen. Die Türe wurde geöffnet und ein breiter Mann stand vor mir. In seinen Händen hielt er eine dünne, dreckige Matratze, welche er einfach auf mich drauf warf. Instinktiv drehte ich meinen Kopf weg, doch mein Vater ging einfach nur wieder. Ich versuchte die Matratze mit meinen Füßen zu richten und legte mich dann darauf. Die Handschellen schnitten mir ins Fleisch und Hunger hatte ich auch. Hoffentlich gaben sie mir einfach nichts. Dann wäre es am schnellsten aus. Drei Tage oder so, dann wäre ich bestimmt schon ausgetrocknet. Fast schon glücklich darüber schloss ich meine Augen und fiel in einen unruhigen Schlaf.

Einige Zeit später, es kam mir vor wie 2 Minuten, öffnete wieder jemand die Türe. "Wieso habt ihr mich hierhergeholt, wenn ihr mich eh nicht haben wollt?" fragte ich ehrlich. Kurz wurde ich ignoriert, dann antwortete mein Vater:"Weil es uns Spaß macht, mein Sohn." Ich kniff meine Augen zusammen. "Spaß? Ernsthaft? Lasst mich sofort gehen. Sonst werde ich wieder das Jugendamt holen und dieses-" schon hatte ich einen Tritt in meine Balls kassiert. "Noch ein Wort.", drohte er mir.  Gekrümmt vor Schmerzen lag ich da, in dem dunklen, kalten Raum, der sich meine Heimat nannte.

Verzweiflung, Angst und Schmerz war alles, was ich fühlte. Kam ich hier wieder raus? Schaffte ich es noch einmal? Inzwischen war auch die Stimme in meinem Kopf verblasst. Sie bettelte nicht mehr, sie hatte es eingesehen. Ich dachte an Rezo. Seine süßen blauen Haare, seine wunderschönen blauen Augen. Alles an ihm war so wundervoll. Was würden meine Fans denken? Ich war gerade mitten in der Produktion von Songs aus der Bohne mit meinen Freunden gewesen und wir hatten uns eigentlich für übermorgen verabredet. Aber damit wird wohl nichts. Hoffentlich kam ich irgendwann an mein Handy, denn sonst könnte ich mich nicht einmal entschuldigen. Ich wollte mich auch mit Rezo treffen, bevor ich noch tot bin, aber das wird wohl auch nichts mehr. Alles was mir jetzt noch blieb, war Optimismus. Ich musste optimistisch sein, dass ich wieder hier wegkam. Ich würde es schaffen. Damit waren meine Augen offen. Ich saß hellwach im Raum und tastete vorsichtig herum. Vielleicht ein Stück Draht, oder der eine Schraube, womit ich da durchbohren konnte. Nichts lag herum. Nichts außer Staub, und alten Zigarettenstummeln. Spinnen und Käfer gab es hier unten bestimmt auch genug. Wenigstens hatte ich im Notfall etwas zu essen.



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