10. Kapitel

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Nate

Deutlicher hätte sie mir nicht zeigen können, dass sie mich nicht mag. Erst will ich sie küssen und sie rennt vor mir weg und dann kommt sie eine Woche lang nicht zur Schule.

Eine Woche! Dabei hatte ich gedacht, gehofft, dass sie mich mögen würde, immerhin haben wir uns gut verstanden.

Mit Sydney konnte ich einfach reden und das hat gut getan. Vielleicht hätte ich sie nicht gleich versuchen sollen zu küssen, immerhin kennen wir uns noch nicht richtig, aber in diesem Moment kam es mir richtig vor.

Am nächsten Tag halte ich Ausschau nach Sydney, aber sie ist nirgendwo zu sehen.

Und als ich Louis frage, ob er weiß wo sie ist, schüttelt er einfach nur ratlos den Kopf und wiederholt, dass niemand etwas über Sydney weiß. Wirklich niemand.

Ich weiß nicht einmal, wo sie wohnt, sonst wäre ich zu ihr gefahren und hätte versucht mit ihr zu reden.

Aber ich habe keine Ahnung, wo sie wohnt, ich weiß nur, dass sie Sydney Bloom heißt. Mehr nicht.

Das ist ziemlich wenig. Normalerweise könnte ich meine Kumpels über ein Mädchen ausfragen und sie würden mir alle nötigen Informationen geben und ich könnte sie ansprechen, mit den Fakten über ihr Leben prahlen und sie beeindrucken.

Aber bei Sydney habe ich eher das Gefühl, das sie nicht will, dass ich etwas über sie weiß. Ich wollte sie nach Hause fahren, aber sie hat sich geweigert. Komisch.

Aber wieso zerbreche ich mir den Kopf über Sydney Bloom?

Ich unterhalte mich gerade mit Louis über die Party, als ich eine vertraute Stimme hinter mir höre.

„Hey Nate", zwitschert Paris und ich drehe mich mit einem Lächeln zu ihr um. Paris. Ihrem Bruder habe ich versprochen sie nicht anzubaggern, aber wenn sie mich anspricht, ist das was anderes.

„Hey Paris, wie geht's?", frage ich. Sie setzt sich neben mich und nickt Louis kurz zu, blickt mich dann aber sofort wieder an.

„Ganz gut. Ich habe gehört, dass nächsten Samstag eine Party steigt", sagt sie gedehnt und blickt mich auffordernd an.

Sie bettelt darum, dass ich sie zu der Party einlade? Wenn Sydney auch so wäre ...

„Ja und du bist herzlich eingeladen", sage ich und esse etwas.

„Gut, ich freue mich schon", flüstert sie mir zu und zwinkert mir zu. Ja, ich freue mich auch schon.

„Wir sehen uns", sage ich und nicke ihr ein letztes Mal zu.

„Ja, Nate, das werden wir", sagt sie und verschwindet. Louis starrt mich ungläubig an.

„Paris ist scharf, aber eigentlich selbst für dich unerreichbar. London würde dich umbringen, wenn du was mit ihr anfängst", warnt Louis mich. Er kennt London ebenfalls, ich habe sie mal auf einer Party bekannt gemacht.

„Ja, aber er muss ja nichts mitkriegen", sage ich wissend und blicke ihn warnend an.

„London kriegt alles mit, wenn es um seine Schwester geht", sagt Louis unbeirrt.

„Aber du wirst ihm nichts erzählen, kapiert?"

„Ja, schon verstanden, aber wenn er mich bitten wird, ihm zu erzählen, ob ihr beiden etwas angefangen habt, dann werde ich ihm die Wahrheit sagen", sagt Louis schlicht.

Ich nicke genervt. Louis hat seine eigenen Moralvorstellungen, die manchmal ziemlich nerven.

„Und was ist mit dir und Sydney? Warst du nicht noch vor ein paar Tagen interessiert an ihr? Und jetzt willst du lieber was mit Paris anfangen, nur weil Sydney dich nicht ranlässt?"

Ich blicke ihn sauer an. Irgendwie, auf eine verdrehte Louis-Weise, hat er ja Recht. Nur weil Sydney mir die kalte Schulter zeigt, will ich mit Paris was anfangen?

Und wäre es so falsch zu sagen, dass ich das will?

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