~Chapter Seven~

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~Chapter Seven~

Leroys P.o.V.  [30.10.2014]

Sydney hüpfte die Treppe hoch und ließ mich mit meinen Mitbewohnern alleine. Seufzend lehnte ich mich gegen die Küchenzeile.

Mache ich es mir schwerer als es ist oder ist es so schwer?

Es kam mir so irreal vor meine kleine Schwester in den Arm zu nehmen, sie war einfach so lange von mir getrennt. Wir haben uns Jahre nicht mehr gesehen und eins aufs andere steht sie vor meiner Tür. Vom Aussehen und Charakter hat sie sich so dermaßen verändert. Sie wurde selbstbewusster, wobei auch ihr Sarkasmus zu nahm. Sie wuchs in diesen Jahren um einiges, auch wenn sie im Gegensatz zu uns ein Zwerg war. Dennoch kam es mir nicht echt vor und es kommt es mir immer noch nicht.

Und wie sie dort stand, ich konnte  nicht anders reagieren, als sie in meine Arme zu schließen. Ich habe jeden Tag an sie und auch an Mum gedacht, doch so etwas, was Mum gebracht hat, hätte ich niemals erwartet. Natürlich habe ich gehofft, sie irgendwann wieder zu sehen, sie ist ja auch meine Schwester, aber es kam urplötzlich.

Ich wusste einfach nicht, wie ich mit dieser Situation umgehen sollte. Einerseits muss ich sie bei mir, oder uns, aufnehmen, wie dumm wäre ich, wenn ich sie einfach stehen lassen würde? Sie würde mich hassen und verabscheuen, genau das was ich nicht will, denn ich liebe sie so sehr.

Andererseits haben wir alle, weder sie noch ich noch die Jungs, irgendeine Idee, was wir jetzt tun sollten. Ich wollte für sie da sein, ich wollte sie an meiner Seite haben, aber wenn wir gerade so mit unseren Leben klar kommen, wie soll ich mich denn noch um sie kümmern?

Ja, ich weiß, dass sie kein kleines Mädchen mehr ist, aber welcher großer Bruder will schon seine kleine Schwester nicht mehr, wie eine Prinzessin behandeln? Sie wird doch immer meine Kleine bleiben.

Es ist einfach zu viel für mich, wenn man solange keinen Kontakt zu diesen Menschen hat und er dann dein Leben kreuzt und bei dir wohnt, dies ist einfach komisch.

Ich will sie keinesfalls rauschmeißen, ich will sie bei mir haben, doch wie finden die Jungs das eigentlich? Natürlich haben sie angeboten, dass sie eben im Fünftem Zimmer wohnt, aber ist das eine Lösung, womit sie und die Jungen sich zufrieden geben?

Ich bin glücklich sie bei mir zu haben, anstatt das sie bei irgendjemand anderen unterkommt, doch irgendwas, ich weiß auch nicht was, verwirrt mich.

Vielleicht ist es, dass sie selbst keinen genauen Plan hat oder auch das ich mit der Situation überfordert bin?

„Leroy, verdammt!", ich schreckte hoch und sah Bryan, der vor mir stand, aufgewühlt an.

„Das Essen ist fertig, alle sitzen schon. Nur du träumst vor dich hin!", lachte er und zog mich mit an den Esstisch des Wohnzimmer. Sydney saß, mit einem Turban aus einem Handtuch auf den Kopf, am Tischende und sah gedankenverloren auf den Tisch. Ihr Ellbogen stütze ihren Kopf vom Tisch ab, wüsste ich es nicht besser, würde ich sagen, sie schläft gleich ein, doch ihre Gedanken schienen sich zu kreisen.

Ich lächelte. Ihr Gesicht zu sehen hatte mich früher schon immer aufgeheitert, wir waren so unterschiedlich, dass wir schon wieder gleich waren. Geschwister eben.  

Sie hatte lange braune Haare und schokoladenbraune Augen, dagegen hatte ich dunkle schwarz, braune Haare und helle blau grüne Augen mit einem Schimmer von Gelb.

„Guten Appetit euch!", wünschte uns Jacob, lächelnd erwiderten wir es und fingen an im Stillen zu essen. Gelangweilt stocherte ich in den Nudeln herum, Sydney dabei direkt im Auge. Wir saßen auch direkt gegenüber von einander, kein Wunder.

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