Sweta x Lou

5 Kapitel

Als sie aufwachte, wusste Lou erst nicht, wo sie war. Als sie sich jedoch wieder erinnerte, begriff sie, dass sie dringend hier raus kommen musste.
Es war mitten am Tag, sie hatte ziemlich lange geschlafen. Sweta war in der Zeit anscheinend nicht zu ihr gekommen. Sie stand aus dem Bett auf und lief in der Wohnung herum - was sollte sie auch sonst tun. In der Küche bemerkte sie einen Teller auf dem Tisch - Sweta war wohl doch da gewesen. Neugierig schaute sie, was sich auf dem Teller befand: ein bunter Salat. Sie nahm den Teller und die Gabel, die daneben lag, und begann zu essen.

Als Sweta einige Zeit später zu ihr kam, hatte sie einen Webrahmen und eine große Kiste dabei. Sie stellte beides auf dem Boden ab. „Was ist das?", traute Lou sich zu fragen.
„Wolle.", war die Antwort. „Wofür?" „Stricken, Weben, Häkeln. Womit willst du als Erstes anfangen?"
„Was?", fragte Lou. Sie dachte sich verhört zu haben. „Womit du anfangen willst, habe ich gefragt.", wiederholte Sweta. Sie hatte sich also doch nicht verhört. „Stricken."

Einige Zeit später, als Lou kurz aus dem Fenster blickte, bemerkte sie, dass es bereits dunkel war.  Sweta folgte ihrem Blick. „Die Zeit fliegt!", lachte sie. „Ich muss noch nach Hause! Gleich gibt es Abendessen. Hast du bestimmte Wünsche?" „Ich-", begann Lou, doch Sweta schnitt ihr das Wort ab: „Jetzt sag nicht 'nach Hauseˋ, das hatten wir schon!" Kurz dachte sie nach. Dann antwortete sie: „Pfannkuchen?", fragte sie zögernd. „Boah ne, ich hasse es, Pfannkuchen zu machen. Aber okay. Weil du es bist. Und ich habe ja selbst gefragt. Bis später!" Den Webrahmen und die Wolle ließ sie im Wohnzimmer liegen.

Eigentlich ist Sweta ja ganz nett, dachte Lou. Nein, hör auf Lou! Was dachte sie denn da?! Nachher kriege ich noch dieses Stockholm - Syndrom...
Sie beschloss, Sweta später nach Papier und Stiften zu fragen. Vielleicht durfte sie ja einen Brief schreiben.