7 - Manifestation

Start from the beginning
                                    

„Private Morita, ein alter Kampfgefährte hatte eine Großmutter dieses Namens. Er hat oft von ihr erzählt." Die Antwort hatte sie zufriedengestellt, und statt, wie sonst auf Abwehr zu gehen, hatte sie ihm von ihrer Adoption erzählt: „Papa war damals für die französische Botschaft in Tokio tätig und, Maman konnte ihn während ihres Sabbaticals begleiten. Meine leibliche Mutter war alleinstehend und ist bei meiner Geburt gestorben. Als die Leclercs davon erfuhren, haben sie kurz entschlossen die Gelegenheit ergriffen und mich adoptiert. Sie hatten schon jahrelang erfolglos versucht, Kinder zu bekommen." Sie hatte selten so entspannt auf eine so direkte Frage geantwortet, und das war noch ein Beweis dafür, dass Steve Rogers in wenigen Tagen ihr Vertrauen gewonnen hatte, ohne es überhaupt darauf angelegt zu haben. Sie hatten noch eine Weile darüber gesprochen, welch seltsame Wege das Schicksal beschritt und wie sich manches wie geplant fügte. Und Yuki hatte dabei gedacht: „So wie sich unsere Begegnung gefügt hat." Doch diesen verrückten, ja ekelerregend kitschigen Gedanken hatte sie sogleich verbannt und sich mit einem Witz darüber, dass die meisten japanischen Touristen in Heidelberg inzwischen Chinesen waren, abgelenkt.


Hier in Paris, der ersten Station ihrer Reise außerhalb Deutschlands, fühlte Steve sich so einsam wie nie seit er in einem Krankenzimmer des S.H.I.E.L.D.-Hauptquartiers erwacht war, das im Stil der Vierziger Jahre eingerichtet worden war, um ihn nicht zu überfordern. Er erinnerte sich an Bucky, wie sie sich beide ausgemalt hatten, nach dem Krieg gemeinsam mit ihren Mädchen nach Europa, nach Paris zu fliegen, in die Stadt der Liebe. Natürlich erst, wenn sich eines dieser rätselhaften Wesen des schüchternen und unscheinbaren Parts ihres unschlagbaren Gespanns erbarmte. Das war nie geschehen. Stattdessen war Bucky vor seinen Augen gestorben, und Steve selbst hatte das Kriegsende verschlafen.

Jetzt in seinem Hotelzimmer am Fenster zu stehen und auf den hell erleuchteten Arc de Triomphe zu blicken, fühlte sich so falsch an

Oops! This image does not follow our content guidelines. To continue publishing, please remove it or upload a different image.

Jetzt in seinem Hotelzimmer am Fenster zu stehen und auf den hell erleuchteten Arc de Triomphe zu blicken, fühlte sich so falsch an. Es fühlte sich an wie Betrug an seinem besten Freund.

Yukis erfrischende Offenheit und ihre Unbefangenheit halfen ihm, sich die meiste Zeit besser zu fühlen. Doch wenn er, wie jetzt, alleine war, erdrückten ihn die Gedanken daran, was er alles verloren hatte und vor allem wen. Immerhin hatte sich das komische Pärchen, das sie eine Weile verfolgt hatte, nicht mehr blicken lassen, sodass er Fury schon vorgeschlagen hatte, dass sie wohl auf seine allabendlichen Berichte verzichten konnten. Doch Fury wollte nichts davon hören – der alte Geheimdienstler war ohnehin chronisch misstrauisch und wollte sich nicht von ein paar ruhigen Tagen in Sicherheit wiegen lassen. Widerstrebend gab Steve ihm recht. Es ging schließlich nicht nur um seine eigene Sicherheit, sondern auch um die einer Zivilistin. Yuki arbeitete einfach noch nicht lange genug für S.H.I.E.L.D., um schon als vollwertige Agentin zu gelten. Er konnte sich schon vorstellen, wie sie das Gesicht verziehen würde über dieses Argument. Ein Glück, dass sie nicht dabei gewesen war, als er das mit Fury erörtert hatte.

Die junge Frau hatte sich am Nachmittag mit einer alten Freundin verabredet und würde ihn in zwanzig Minuten in der Lobby abholen, um mit ihm ein Filmfestival am Louvre zu besuchen. Er freute sich auf die mehr als willkommene Ablenkung von seinen grüblerischen Anwandlungen. Wenn er es recht bedachte, hellte sich seine Stimmung fast immer auf, bei dem Gedanken an seine Reisebegleiterin. Er ging ins angrenzende Bad, um sich zu rasieren. Zwar hatte er sich an die heutige Lockerheit und den Dreitagebart gewöhnt, doch morgen stand auch ein offizielles Treffen mit dem französischen Außenminister an. Da würde besser nicht aufkreuzen wie nach einer mehrtägigen Sauftour. Als er mit seinem Erscheinungsbild zufrieden war, macht er sich auf den Weg nach unten.

Suche Held, biete Phönix (FF Captain America - Steve Rogers - OC)Where stories live. Discover now