13. Eine schrecklich nette Familie

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„Kannst du bitte ganz dringend kommen?" ihre Worte schwirrte ihm noch immer im Kopf, er saß im Auto und fuhr so schnell er konnte. Sie hatte ihn angerufen und klang recht aufgeregt, sodass er aus der Vorlesung gestürmt war. Mit Ria war er jetzt einen Monat zusammen, sie sahen sich mehrmals in der Woche. Regelmäßig schlief sie bei ihm und er hatte noch zwei weitere Male bei ihr geschlafen. Tim, ihr Vater war immer auf Dienstreise gewesen, wenn er dort war. Mit Ruth war alles einigermaßen normal. Ab und zu schaute sie ihn wissend an, aber eigentlich war sie sehr freundlich zu ihm gewesen. Auch ihren Bruder hatte er mittlerweile kennengelernt. Max war ein ganz normaler Junge, typisch für sein Alter. Noch einmal war er in Max Zimmer gewesen, in dem er damals mit Ruth gefickt hatte.

Er parkte, ging schnell zum Haus. Die Tür wurde ihm von Tim geöffnet. „Hallo" sagte Tim nur kurz, dann ging er in das Wohnzimmer, in dem schon Ria und Ruth waren. „Hallo" sagte er, dann setzte er sich neben Ria auf die Couch, die im deutete sich neben sie zu setzten. Ria küsste ihn kurz auf den Mund, dann nahm sie seine Hand. Tim und Ruth standen vor den beiden. „Was ist denn los, ich habe alles stehen und liegen gelassen?" fragte Jonas ernst. Die ganze Szene erinnerte ihn an damals, als er mit Ruth und Tim gesprochen hatte.

„Ich bin schwanger" sagte Ria kurz und knapp. Er sagte nichts. „Ich bin zwei Wochen drüber und dann habe ich es Mama gesagt und sie hat mir einen Test gegeben und ja." Sie sagte es ruhig und gefasst. Er drückte ihre Hand fester. Ein zweites Mal kam er nicht davon dachte er sich, das Ganze war ein Fehler. Auch wenn er viel für Ria empfand, er hätte spätestens die Finger von ihr lassen sollen, als er herausfand, dass Ruth ihre Mutter war. Nun war alles zu spät, das wurde ihm langsam klar. „Das war ja klar, dass es so weit kommen musste" sagte Tim ärgerlich. „Jetzt ist deine Tochter auch noch schwanger, war ja klar, der Apfel fällt nicht weit vom Stamm" sagte er und richtete sich an Ruth. „Was soll das denn heißen?!" sagte sie ärgerlich. „Und was heißt ihr meine Tochter, du hängst da genauso drin wie wir anderen auch! Ja ich habe sie früh bekommen, aber ich bereue nichts!" Ria fing nun an zu weinen. Er küsste sie und schaute sie aufmunternd an. „Wir bekommen das schon hin." „Sie ist nun mal eine kleine Schlampe, es war doch nur eine Frage der Zeit, bis es endgültig schief gehen würde" sagte Tim weiter. „Was soll das denn heißen" schrie ihn Ria an. „Erst fickst du mit der halben Mannschaft und dann die Sache mit deinem Trainer." Antwortete Tim gelassen. Ria funkelte ihn böse an. Ihm wurde gerade so einiges klar. Das waren also die Sachen, über die sie nicht reden wollte. „Was ist denn mit deinem Trainer?" fragte er. „Ja was war mit deinem Trainer?" fragte Tim ironisch. „Sie hat ihn gefickt. Und dann kam alles raus und sie haben ihn entlassen! Das war ein riesiges Theater." Ria schaute zu Boden und schluchzte. Er hielt weiterhin ihr fest die Hand. „Ich sage ja, sie kommt nach ihrer Mutter." „Ach ich bin also eine Schlampe, und meine Tochter auch?" schrie Ruth. „Ja" antwortete Tim. „Ach, aber du stehst doch darauf!" rief sie. „Das hat dich schon immer Geil gemacht. Damals als ich schwanger war, und das nicht von dir und dann all die anderen Sachen auch!" „Wie Tim ist nicht dein Vater?" fragte er und schaute zu Ria. „Woher weißt du wie er heißt" fragte Ria überrascht. „Nein, Tim ist nicht Rias Vater" unterbrach Ruth. „Ich hatte damals was mit jemanden, er wollte sich aber nicht um mich kümmern, als ich schwanger wurde. Dann kam Tim, er stand immer schon auf mich und hat dann die Vaterrolle übernommen. Damals war ich auch noch so jung, wie Ria jetzt." „Als wir dann durften, haben wir geheiratet und dann kam halt Max. Und dann du weißt, bin ich ja wieder schwanger." Tim schaute zu Boden. „Moment, was ist hier los?" schrie Ria. „Woher weiß er wie Tim heißt! Was heißt hier irgendwie schwanger?!" Ria war außer sich. „Schatz, reg dich nicht auf, aber auch ich muss dir was gestehen." Ruth setzte sich neben Ria auf dich Couch. „Was?!" rief sie fast heiser. „Schatz, ich kenne Jonas nicht von der Arbeit." Er schaute jetzt zu Boden; jetzt kam alles raus. „Jonas und ich kennen uns von Tinder. Er war zwei Mal hier und wir hatten Sex." Ruth nahm Rias Hand. „Bevor du fragst, Tim weiß es, es ist alles gut. Er war auch mit dabei. Seitdem ist unsere Beziehung auch wieder besser." Sie schaute zu Tim herüber. Tim lächelte jetzt wieder, scheinbar hatte er sich beruhigt. „Na toll, meine Mama sagt mir gerade, dass sie meinen Freund gefickt hat und mein perverser Stiefvater auch noch mit gemacht hat. Und jetzt ist sie schwanger und wahrscheinlich hat mein Freund auch noch meine Mutter geschwängert?!" Er schaute beschämt auf den Boden. Ihre Hand hatte sie schon lange von ihm weggezogen. „Schatz, es war nicht geplant, dass ich noch mal schwanger werde, das ist richtig. Wir haben darüber gesprochen, wer der Vater sein könnte, dass wissen wir tatsächlich nicht, aber uns ist es auch nicht wichtig." Sie schaute sanft zu ihrem Mann herüber. „Du bist echt so eine Schlampe, kein Wunder, das ich auch eine Schlampe bin" rief Ria sauer. „ich bin genau wie du, und jetzt auch noch schwanger!" sie schluchzte. „Eine schwangere Schlampe." „Wir bekommen das schon hin" sagte er zu ihr und nahm wieder ihre Hand. „Wenn du es möchtest, dann bekommen wir das gemeinsam hin."

„Und du Tim!" sie richtete wieder böse das Wort an ihren Stiefvater. Er schaute sie erschrocken zurück an. „Du musst dich gar nicht aufregen, weder über Mama noch über mich. Du bist doch selbst ein geiler Bock. Oder ist es nicht so, dass ich dich auch immer geblasen habe?! Das hast du sicherlich keinem erzählt!" „Oh Gott, ich habe es mir immer schon gedacht" sagte Ruth ruhig. „Jetzt sag nicht, dass Tim dich geschwängert hat" rief Jonas nun und zog wieder seine Hand von Ria weg. Sie weinte nicht mehr, vielmehr fand sie langsam die Fassung wieder. „Das weiß ich nicht, ich denke nicht. Eigentlich habe ich ihn nur geblasen. Er hat mich nie gefickt, auch wenn ich es wollte." „Aber es könnte sein?" fragte er ruhig weiter. „Ja es könnte sein" sie schaute ihn flehend an, „Tim hat oft auf mich gespritzt und vielleicht da. Ich habe ein paar Mal die Pille vergessen, es tut mir leid!"
„Uff, dass muss ich erst einmal sacken lassen" sagte er. „Ich glaube, das müssen wir alle" sagte Ruth. Tim schwieg. Er schien jedoch erleichtert zu sein, dass die volle Wahrheit nun ausgesprochen war. Nach einem Moment des Schweigens sagte Ruth: „Ich denke, wir sind alle nicht so ohne." Ein bisschen musste sie jetzt lächeln. „Ich für meinen Teil bin auf jeden Fall nicht sauer. Wir haben alle unseren Spaß gehabt und jetzt müssen wir mit den Konsequenzen leben. Für mich persönlich habe ich das schon seit der Schwangerschaft mit Ria gemacht und es ist alles gut gegangen. Ich bereue nichts und ich mache auch keinem einen Vorwurf. Sie schaute erleichtert in die Runde. Ria hatte sich die Tränen getrocknet. Sie tastet nach seiner Hand und er nahm sie wieder fest. Sie lächelte ihn schüchtern an. „Bist du sauer auf mich?" „Nein, bist du sauer auf mich?" fragte er sie zurück. Sie schüttelte den Kopf. Sie schauten sich verlegen an und küssten sich kurz. „Auch mir tut es leid" sagte Tim. „Ich habe überreagiert und gleichzeitig bin ich auch nicht ganz unschuldig an der Sache. Ich denke aber, dass unser junger Freund nun endgültig in unserer Familie aufgenommen werden muss." Er reichte Jonas die Hand, er nahm sie und beide drückten sie fest. „Ria muss auf jeden Fall ihre Schule zu Ende machen, was sonst passiert, ist euch überlassen. Wir unterstützen euch gerne dabei" fuhr er fort.

Max kam herein und schaute verdutzt in die Runde. „Was ist denn hier los!" fragte er erstaunt in die Runde. Sie schauten zurück und mussten lachen.

Unverhofft kommt oft - Eine Tinder StoryWhere stories live. Discover now