Freizeit

188 11 0
                                    

Ich weiß nicht warum ich dem ganzen hier zugestimmt hatte, aber die Idee auf einen Sonntag ins Phantasialand zu gehen, war definitiv nicht auf meinem Mist gewachsen.

Während wir die letzten zwei Tage eher ruhig angegangen waren, standen wir nun zwischen keine Ahnung wie vielen anderen Menschen in der Warteschlange um uns etwas zu Essen zu kaufen.

Zum Glück wurde Max bisher von keinem angesprochen. Anscheinend rechnete niemand damit, einem Rennfahrer während der laufenden Saison in einem Freizeitpark anzutreffen.

Da sich mir bisher noch nie die Möglichkeit ergeben hatte mit Nils hierhin zu gehen, war das mehr oder weniger der einzige Grund gewesen, warum ich dem zugestimmt hatte, als Max es vorgeschlagen hatte.

Doch die Freude, welche Max und Nils zusammen hatten, war unheimlich schön anzusehen.

Da Max sich für die Zeit hier ein Auto geliehen hatte und ich ihn heute nicht überreden konnte, wieder mit der Bahn zu fahren, saßen wir nun in einem schicken Geländewagen und waren auf dem Weg nach Hause. Nachdem Nils erst nicht aufhören konnte zu brabbeln, schlief er nun.

Es dämmerte bereits, als wir vor meiner Wohnung ankamen. "Willst du ihn schlafen lassen?", fragte Max leise und deutete auf meinen immer noch schlafenden Sohn. "Ich weiß nicht was besser ist... wenn ich ihn jetzt wecke, dann bekomme ich ihn erst spät ins Bett und wenn ich ihn schlafen lasse, dann ist er morgen viel zu früh wach.", wägte ich beide Möglichkeiten ab.

"Das heißt aber, wenn wir ihn jetzt schlafen lassen, dann haben wir noch etwas Zeit für uns?", irgendwie klang es eher wie eine Feststellung als nach einer Frage. Das schelmische Grinsen, welches sich bei seinen Worten auf seinem Gesicht bildete, machte mich nervös.

"Hey... wir können ihn auch wecken, ich bringe euch noch hoch und fahre danach ins Hotel.", interpretierte er in mein Schweigen. Wollte ich das er ging? Oder wollte ich doch noch etwas Zeit mit ihm verbringen? Warum verunsicherte mich das ganze auf einmal so sehr?

"Nein, wir können ihn schlafen lassen, aber...", kurz unterbrach ich mich um nach den richtigen Worten zu suchen. "Beruhigt es dich wenn ich dir verspreche, dass ich nichts versuchen werde, was du nicht möchtest?", versicherte er mir. Na toll... Jetzt hatte ich die Stimmung zwischen uns auch noch verdorben...

"Das weiß ich doch...", murmelte ich vor mich hin. "Aber?", hakte Max ruhig nach. "Ich weiß es nicht. Ich... ich würde mich freuen wenn du noch mit hochkommst.", gab ich verlegen und zugleich frustriert zu. "Na dann... schaffen wir den kleinen Teufel mal nach oben.", verkündete der dunkelblonde aufmunternd und stieg kurz darauf aus.

Max hatte es wirklich geschafft, Nils weiterhin schlafend aus dem Auto zu heben und in sein Bett zu verfrachten.

Im Wohnzimmer saß Paul noch auf dem Spielteppich, während meine Mitbewohnerin es sich mit einem Buch auf dem Sofa bequem gemacht hatte.

"Na ihr zwei.", begrüßte sie uns, als wir das Wohnzimmer betraten. "Na, wie war euer Tag?", erkundigte ich mich bei meiner besten Freundin, während ich mich neben ihr auf dem Sofa niederließ. Max blieb etwas unschlüssig im Türrahmen stehen, weshalb ich kurz neben mich auf das Polster klopfte. "Sehr entspannt.", antwortete sie und legte ihr Buch auf Seite.

"Und wie war euer Tag?", stellte sie nun die Gegenfrage. "Zu viele Menschen.", stöhnte ich genervt von dem Gedanken daran und lehnte mich in die dicken Rückenkissen. Max lachte auf meine Antwort hin auf. "Also Nils und ich hatten Spaß.", verkündete er schmunzelnd.

"Und was steht für euch heute noch auf dem Programm?", während sie fragte, wanderte ihr Blick immer wieder zwischen mir und Max hin und her. Unschlüssig zuckte ich mit den Schultern. "Ich glaube, ich mache mich gleich auf den Weg ins Hotel.", antwortete der dunkelblonde stattdessen.

"Was haltet ihr denn davon, dass wir uns gleich eine Flasche Wein aufmachen und irgendwas spielen? Also sobald ich Paul ins Bett gebracht habe?", schlug sie vor. Eigentlich fand ich ihre Idee gar nicht so schlecht, doch wäre es nicht fair, wenn Max nichts trinken könnte da er noch fahren musste. "Klingt nach einem guten Plan.", nahm er mir mit seiner Antwort jedoch die Entscheidung ab.

"Na dann... Bin gleich wieder zurück.", informiert uns meine Mitbewohnerin und verschwand mit ihrem Sohn aus dem Wohnzimmer. "Laura kann ziemlich anstrengend für jemanden werden, der nüchtern ist, wenn sie was getrunken hat.", klärte ich ihn auf. "Aber vielleicht... also nur wenn es für dich in Ordnung ist... könnte ich die Nacht auch hier verbringen.", fragte er verlegen nach.

Den nervösen Knoten, welcher sich daraufhin in meinem Bauch bildete, versuchte ich zu ignorieren. Immer wieder rief ich mir seine Worte aus dem Auto eben ins Gedächtnis. "Dir sollte aber bewusst sein, dass es öfter vorkommt, dass Nils zu mir ins Bett kommt, wenn er nicht schlafen kann oder viel zu früh wach ist." auch wenn ein Teil von mir hoffte, dass ihn die Tatsache abschrecken würde, hatte ich auch gleichzeitig Angst, dass er wirklich deswegen gehen würde.

"Das stört mich nicht.", stellte er relativ nüchtern klar. Hätte ich mir aber auch denken können...

Was auch immer meine beste Freundin mit ihrem Sohn heute angestellt hatte, scheinbar war er ebenfalls so kaputt, dass Laura keine halbe Stunde später, natürlich mit einer Flasche Weißwein in der Hand, wieder das Wohnzimmer betrat.

"Was haltet ihr von Entweder - oder?", schlug Laura schon ein wenig zu euphorisch, nach ein paar Runden Stadt-Land-Vollpfosten und der zweiten Flasche Wein, vor. Es war bisher schon sehr lustig gewesen, auch wenn ich mir anhören durfte, dass Holland nicht als Land zählte und Max sich deshalb auch ein wenig auf die Füße getreten fühlte.

Damit das Zufallsprinzip entschied, wem die nächste Frage gestellt wurde, legte Laura die leere Flasche auf den Tisch und drehte sie. Als erstes war ich dran. "Shoppen oder Wellness?", war ihre erste Frage an mich. Eigentlich total unnötig, da sie eigentlich schon alles über mich und von mir wusste. "Wellness.", antwortete ich. Wenn ich nur schon an Shoppen dachte, hatte ich schon keine Lust mehr darauf.

Die Zeit verging wie im Flug und bisher konnte ich über dieses ganze Gefrage auch schon einiges über Max erfahren. Er mochte lieber Kaffee als Tee, Müsli statt Brot zum Frühstück,
Bier statt Wein, Meer statt Berge und ganz viele andere Sachen was seine Freizeit angeht, wenn er denn mal welche hat.

"Ach komm schon... noch zwei oder drei Runden.", versuchte Laura uns noch zu überreden, als wir uns schon ins Bett verabschieden wollten. Widerwillig willigte ich ein. Wie selbstverständlich drehte Laura die Flasche, welche in Max' Richtung zum stehen kam.

"One-night-stand oder die echte Liebe?", stellte sie ihre Frage an ihn, weshalb ich mich an meine Wein verschluckt. Die hatte doch echt schon zu viel Alkohol intus. "Echte Liebe.", antwortete er ohne zu zögern und sah zu mir. Wieder einmal merkte ich, wie meine Wangen warm wurden und wandte meinen Blick von ihm ab.

"Wohnung in der Stadt oder ein Landhäuschen?" war ich nun die, die von ihm gefragt wurde. "Landhäuschen.", antwortete ich wahrheitsgemäß. Irgendwie konnte ich mir nichts schöneres vorstellen, als irgendwann mit Nils aus der Stadt wegzuziehen um irgendwo auf dem Land, in unserem eigenen kleinen Haus zu wohnen.

und plötzlich warst du da (Max Verstappen FF)Where stories live. Discover now