Ich warte.
Der Glockenschlag durchdringt meinen gesamten Körper, setzt meine Knochen unter Spannung.
Ein zweiter, ein dritter Schlag.
Mitternacht rückt näher.
Einatmen.
Ausatmen.
Einatmen.
Der fünfte Schlag.
Meine Hände zittern und eine Schweißperle rinnt meine Stirn hinab.
Die Glocke schlägt ein siebtes, achtes, neuntes Mal.
Ich mache mich bereit, verändere noch einmal meine Position.
Der zehnte Schlag elektrisiert meine Muskeln und der elfte Schlag setzt mich ganz unter Strom.
Ein Schlag. Ein Schlag noch.
Die Pause bis Mitternacht zieht sich wie Kaugummi, will nicht enden, nicht enden, nicht enden. Dann.
Endlich.
Der zwölfte Schlag.
Ein Sirren und mein Pfeil durchschlägt den Hals des Königs der Werwölfe.
Ich wirble herum und bin schneller verschwunden, als der König tot auf den Boden stürzen kann.
„Ich habe den Auftrag erfüllt. Der König ist tot!“, ich reiße meine geballte Faust in die Höhe und alle anderen in diesem überfüllten Schankraum recken mir ihre Fäuste entgegen. Meine Worte wiederholen sich vervielfacht und werden immer und immer weitergegeben. Morgen werden es alle Menschen wissen und heimlich frohlocken.
„Ich“, sofort ist der ganze Raum still, „kann euch sagen, dass wir heute einen Schritt in Richtung Freiheit getan haben. Der König ist tot, aber wir haben dem Ungeheuer nur den Kopf abgeschlagen. Jetzt wird sein Sohn Alpha, zwar wird er sich erst ordnen müssen, aber wir müssen trotzdem weiter machen. Mehr befreite Sklaven, mehr anonyme Botschaften, mehr getötete Wächter. Wir müssen den Werwölfen, den Monstern, zeigen, dass wir genauso stark sind wie sie! Wir werden nicht mehr so leben! Nicht mehr als Sklaven und minderwertige Wesen. Der Mond wird untergehen!“
„Der Mond wird untergehen!“, schallt es mir laut entgegen.
Ich springe von dem Tisch, auf dem ich gestanden habe, und mische mich unter die Menge. Zwei Arme schlingen sich von hinten um meine Taille.
„Ich bin so froh, dass dir nichts passiert ist, Athena.“, sagt mein Freund leise an meinem Ohr.
Ich drehe mich langsam um und blicke in wunderschön graugrüne Augen: „Ich liebe dich, Aaron.“
„Warum lässt der Leader immer dich solche Aufgaben machen? Warum wirst immer nur du in Gefahr gebracht?“, ich seufze, dieses Gespräch haben wir schon so oft geführt.
„Weil ich das nun mal am besten kann“, das ist die schlicht und ergreifende Wahrheit.
„Ich wünschte es wäre nicht so, dann müsste ich mir nicht jeden Tag Sorgen darüber machen, dass ich dich nie wieder sehe.“, Aaron tut mir leid. Ich will ihm keine Angst machen, aber diese Aufträge sind nötig, damit wir irgendwann in Freiheit leben können.
„Das weiß ich doch, aber wenn ich sterben sollte, dann war mein Tod wenigstens für eine gute Sache.“
„Athena, dieser Widerstand ist mir egal, wenn du tot bist. Es lohnt sich nicht, dafür zu sterben. Wir können auch so ein Leben führen.“, er versucht schon wieder mich zu überzeugen.
„Aber was wäre das für ein Leben?“, meine Stimme wird lauter, denn mein Herz kann und will nicht akzeptieren, dass wir kein Anrecht auf Glück und Frieden haben.
„Wir wären wenigstens zusammen!“, Aaron sieht mir verzweifelt in die Augen, „Versprich mir, dass wir beide lebend aus dieser Sache rauskommen.“
Obwohl ich weiß, dass ich so etwas nicht versprechen kann, tue ich es doch: „ Ich verspreche es dir, Aaron, wir überleben das alles und leben dann zusammen. Glücklich und ohne irgendwelche Gesetze der Werwölfe.“
Hallo it's me again ;)
Ich hoffe euch hat dieser Anfang gefallen. Wenn ihr schon jetzt oder vllt irgendwann später Verbesserungsvorschläge habt (oder einfach nur Rechtschreibfehler findet) schreibt es bitte in die Kommentare. Das würde mich mega freuen.
LG Carla
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I'm not your Mate!
WerewolfAthena, eine junge Assassinin der aufkeimenden Rebellion. Sie kämpft Tag um Tag für die Rechte der Menschen, denn die Welt wurde von den grausamen Geschöpfen der Nacht übernommen. Den Werwölfen. Sie hofft, die Welt zu einem besseren Ort zu machen, z...
