17 - Parallelism H

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Wieder treffe ich hart auf dem Boden auf. Das wird der Preis dafür sein, dass wir ein Low-Budget-Gerät gekauft haben. Wir hätten besser die Premium-Variante gewählt, meinem Rücken zuliebe.

Grün. Hier ist alles grün. Bob, ich verfluche dich! Kate liegt neben mir im Gras. Ich denke einen Moment lang an meinen fürchterlichen Unfall zurück, doch Kate geht es gut.

"Daran werde ich mich nie gewöhnen", reklamiert sie, "Diese Stürze sind eine reine Folter."

"Wem sagst du das. Wann und wo sind wir?"

Kate überprüft den Time-Traveller. "Immer noch 2951, in einer Welt, die mit dem Buchstaben H abgekürzt wird."

"Wie viele parallele Welten gibt es?"

"Theoretisch unendlich viele, Peter. Das haben wir doch schon einmal diskutiert. Wie viele davon bekannt und katalogisiert sind, weiss ich nicht. Beruhend auf der Existenz der KI dort, wo wir hergekommen sind, vermute ich, sie wird alle kennen. Sie wird uns auch überall finden, Peter. Unsere einzige Chance ist, wie uns Charly gesagt hat, unberechenbar zu sein. Vorerst sind wir jedoch für zwanzig Stunden hier. Ich hoffe, das reicht."

"Sieht nach einer Menge Biologie aus hier." Ich drehe den Kopf, blicke nach oben. "Sieh an, dieses Mal habe ich wohl einen harten Schlag eingefangen. Ich sehe zwei Monde." Als ob ich meine Aussage beweisen müsste, zeige ich mit ausgestrecktem Arm auf die beiden leuchtenden, runden Punkte am Himmel.

Kate folgt meiner Hand mit ihrem Blick. "Sieh an, zwei Monde. Keine Illusion, Peter. Einer von ihnen leuchtet seltsam blau. Ob das der Eisberg ist, welcher die Erde getroffen hat?"

"Hier hat er sie nicht getroffen, wie es scheint. Eigenartig."

Kate lächelt. "Du weisst, Peter, parallele Welten entstehen, wenn Entscheidungen getroffen werden oder weltbewegende Ereignisse mehrere Varianten eines Ausgangs haben können. Der Meteor könnte auch an der Erde vorbeifliegen. Das wäre dann wieder eine andere parallele Welt. Hier haben wir zwei Monde. Welche Auswirkungen das auf die Menschen hatte, werden wir erfahren."

"Woran hast du eigentlich gedacht, als wir gesprungen sind?" Ich versuche zu verstehen, weshalb wir genau hier gelandet sind.

"An letzte Nacht." Kate gibt mir einen langen Kuss.

"Dann ist das wohl das Paradies."

"Oder das Nirwana oder Dschanna oder der Garten Eden, wie auch immer - es ist das Gleichgewicht, welches ich letzte Nacht gefühlt habe, Peter."

Ich fühle, wie die Wärme sich in meinem Körper ausbreitet. "Ich bin das Yang zu deinem Yin."

"War das eben ein Rassistenwitz, Peter?"

Beschämt senke ich den Blick. Schwarz und weiss - ich bin ein Idiot. "Nein, ein Kompliment, Kate", stammle ich kleinlaut.

"Weiss ich doch", haucht sie und drückt mir einen Kuss auf.

"Wir sollten nach einem Versteck suchen. Ich traue der Sache nicht."

Kate streichelt meinen Arm. "Du mürrischer Zweifler. Ausnahmsweise gebe ich dir recht, wir sollten uns ausruhen und unseren Sprung nachhause planen. Ich weiss noch nicht genau, wie das Gerät gesteuert wird, was ich eingeben oder denken muss."

"Meinst du, die Travellers folgen uns?" Obwohl die attraktive Wissenschaftlerin unmittelbar vor mir steht, schweifen meine Gedanken für einen kurzen Moment zu dem rätselhaften Engelsgesicht, welches ich gesehen zu haben glaube.

"Darauf wette ich meinen schwarzen Hintern!" Kate lacht und steckt mich damit an. Wir helfen uns gegenseitig auf die Beine und wanken über die grüne Fläche.

Der Bus nach IrgendwannWaar verhalen tot leven komen. Ontdek het nu