Kapitel 21 - Elijah

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Kapitel 21:

Elijah

„Habt ihr Lust, in die Innenstadt zu gehen?", schlage ich vor und schaue dabei in die Runde, bestehend aus Claire, Jannes, Lilly und Kira. Mika und Lina hingegen haben uns sofort verlassen, nachdem uns unsere Betreuer entließen. Das hätte ich mir aber auch denken können. Ich würde mich freuen, wenn sich die beiden uns öfters anschließen würden Mika würde es nicht bereuen. Da bin ich mir sicher. „Gern. Warum nicht?“, antwortet Kira und wirft mir ein Lächeln zu. „Immerhin haben wir noch genug Zeit. Wir könnten in das Einkaufszentrum gehen, welches hier ganz in der Nähe ist", macht Claire für mich weiter. Sie kennt sich, anders wie ich, hier viel besser aus. „Klingt gut", stimmen die anderen ihr zu.

„Wann wart ihr hier eigentlich im Urlaub, wenn ich fragen darf?“, werden meine Cousine und ich von Kira neugierig gefragt. „Wenn ich mich recht erinnere, dann wüsste das der Sommer vor genau einem Jahr gewesen sein. Oder Elijah?", versucht sie sich durch mich zu vergewissern. Jetzt muss ich selbst kurz nachdenken.

„Ja. Ich glaube schon." Es war der erste Sommer, den meine Cousine und ich komplett allein verbracht haben. Zuvor war immer jemand anderes dabei gewesen. Meistens welche aus der Familie. Wie mein Dad zum Beispiel. Aber er war mal wieder mit seiner Arbeit im Ausland beschäftigt. Allerdings hatte ich diesmal keine Lust, ihn zu begleiten. Zudem war es auch der erste Sommer, den ich hier in Deutschland verbracht habe. „Habt ihr dann ganz allein hier gewohnt oder bei jemand anderem?“, möchte Kira wissen und schaut mich wieder von der Seite an. Sie und ich laufen hinten und Claire, Jannes und Lilly ein paar Schritte vor uns. Diese Gelegenheit nutzt Kira, um immer wieder meine Hand mit ihren Fingerspitzen zu berühren. Manchmal hakt sie auch ihren kleinen Finger in meinen ein, löst sich dann aber sofort wieder, wenn einer der drei vor uns, sich durch was auch immer, zu uns umdreht.

Doch ich schüttle den Kopf. „Nein nicht ganz“, antworte ich wahrheitsgemäß. „Wir schliefen bei einer Freundin der Familie. Sie hat auch eine Tochter", erklär ich weiter und erinnre mich immer mehr an sie. Stück für Stück taucht sie vor meinem inneren Auge auf. „Ihr Name war Chleo. Oder?", fragt mich Claire. Ich nicke. Der Sommer mit diesem Mädchen war echt schön und abwechslungsreich. Dieser Urlaub fand ein paar Wochen nach dem Umzug von Lakeshore nach Deutschland statt. Meine Cousine meinte, dass dies eine gute Ablenkung wäre, vor dem Neustart Urlaub zu machen. Es brauchte ein paar Stunden, bis sie mich überreden konnte, da das mit Stella noch sehr frisch war und ich auch noch schmerzen in der Brust, aufgrund der Verletzungen hatte. Ich bereue es aber nicht, zugestimmt zu haben. Denn Chleo konnte mir die Ferien ein bisschen versüßen, für was ich ihr sehr dankbar bin.

„Stimmt. Ich erinnere mich. Sie war auch mit uns zusammen im Kindergarten und begleitete uns bis zur vierten Klasse." Das waren tolle Zeiten. Zeiten, in denen noch alles normal und friedlich verlief. Erst nach der Diagnose meiner Krankheit ging alles seinen Lauf. „Warum nur bis zur vierten Klasse?", möchten Lilly diesmal interessiert wissen und greift nach der Hand von ihrem Freund. „Ihr Dad wurde hier her versetzt und daher sind sie umgezogen, trafen uns dann aber letztes Jahr wieder", erkläre ich so gut es geht. Und was habt ihr zu dritt so gemach, wenn ich fragen darf?“, hakt nun Kira weiter und diesmal bin ich derjenige, der heimlich nach ihrer Hand greift.

Ich überlege, wo ich anfangen soll, jedoch ist es Claire, die mir zuvorkommt. „Wir waren ziemlich oft in der Stadt unterwegs. Dort haben Chleo und ich, Elijah das Inlinerfahren beigebracht." Durch ihre Aussage kann ich nicht anders, als anfangen zu lachen. „Das ihr dabei die Hoffnung nicht schon längst aufgegeben habt, wundert mich wirklich“, sag ich und schaue nach vorne zu Claire. Sie dreht sich um, erwidert meinen Blick mit ihren eisblauen Augen und lächelt. Das Lächeln, in welches sich Olivia damals verliebte und es immer noch tut. „Es gab keinen Grund dazu, es zu tun Elijah“, antwortet sie. „Und außerdem, hast du es ja dann doch geschafft.“ „Ja. Nach einer anstrengenden Woche voller Schürfwunden“, beichte ich und muss schmunzeln. „Hast du dich denn doll verletzt?", werde ich sofort von Kira gefragt. Die zarte Sorge in ihrer Stimme lassen meine Wangen rot färben. „Er hat sich fast den Arm gebrochen“, ergreift Claire das Wort. „Aber es ist nichts passiert“, sag ich schnell dazu, bevor sich das Mädchen neben mir noch unnötige Sorgen macht. „Gut“, antwortet sie nur darauf.

Elijah, Kira und das Geheimnis der MitbewohnerΌπου ζουν οι ιστορίες. Ανακάλυψε τώρα