(8) ocho

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Mein Handy klingelte und riss mich somit aus dem Schlaf. Montag, der beste Tag der Woche hat für mich soeben begonnen. Ich flog fast aus meinem Bett, denn ich rollte mich unbewusst nach rechts, welches mich sofort auf meinen harten Holzboden beförderte.

Der Geschmack von Pfefferminze lag immernoch auf meiner Zunge, während ich aß. Die Kombination von Milch und Pfefferminze ist sehr eklig, wie ich spät merkte und ich hätte mich am liebsten übergeben wollen bei dem Verzehr meiner Cornflakes.

Ich verließ das Haus und und lief zu der nahgelegenen Bushaltestelle. Plötzlich spürte ich kalte Tropfen auf meinem Kopf, welches man auch als Regen bezeichnete. Die Bushaltestelle war schon so modern, da sie auf jeden Fall ein Dach und Sitzmöglichkeiten besaß. Aber zu meinem Glück traf der Bus nach kurzer Zeit ein und ich war erstmal von dem Regen geschützt. Allerdings hörte der Regen natürlich auf, nachdem ich bei meiner Schule ankam. Im Schulgebäude begrüßten mich, wie immer, die Lehrer mit diesem typischen aufgezwingten Lächeln, als sei es Pflicht.

Chemie stand auf'm Plan. Ich betrat den Raum und wurde mit einem echten Lächeln von meiner Lehrerin begrüßt. Frau Jörg, eine etwas ältere Frau, mit schneeweißen Haaren und mit so einem süßen Lächeln. Sie war schon eine nette. Chemie ist aber kein nettes Fach.

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Der Tag näherte sich dem Ende, aber für mich war der Tag noch nicht mal annähernd zuende: Spanischnachhilfe, wie gefühlt an jedem Tag.

Während ich noch mit Freunden ein Spiel zockte, trug ich natürlich mein Headseat, das jegliche Hintergrundgeräusche abdämpte. Und natürlich betrat ein Jemand mein Zimmer, welches ich natürlich nicht bemerkte, aber dann bemerkte, als mir mein Headset ruckartig abgenommen wurde. ,,Bin ich etwa so unerwartet?" Fragte eine Stimme direkt an meinem Ohr, nachdem mir mein Headset abgenommen wurde, sodass ich einen halben Herzinfarkt bekam. ,,Was zur Hölle, erschrecken Sie mich nicht so! Statt mich vorsichtig anzutippen...!" Entgegnete ich ihm leicht genervt. Wieder trug der die ungemütlichsten Klamotten: Einen verdammten Anzug! ,,Haben Sie noch andere Klamotten, als Anzüge?" Fragte ich, wobei ich erst im Nachhinein merkte, wie unhöflich die Frage eigentlich ist. ,,Nun, der größte Teil meines Kleiderschranks besteht sogar aus Jogginghosen und aus anderen bequemlichen Kleidungsstücke, aber da ich es als unhöflich empfinde, diese in der Öffentlichkeit zu tragen, trage ich lieber meine Anzüge, aber diese sind auch relativ angenehmzu tragen." Antwortete er mir. Irgendwie kann ich den letzten Teil des Satzes nicht glauben, da der Anzug, den er jetzt gerade trägt, mehr als nur ungemütlich aussieht, da der total eng sitzt und jede einzelne Stelle seines Körpers abzeichnet. ,,Scannst du mich gerade ab?" Schmunzelte mein Gegenüber, was mich ohne Grund nervös machte, also drehte ich mich in meinem Stuhl um. ,,Mein Gott, was ist denn los mit Dir?" Fragte Herr Davis, nachdem er seine Hand auf den Armlehnen meines Stuhls platziert hatte, um mich wieder umzudrehen. Mir war die Situation ohne Grund peinlich und ich wollte nur, dass die Scheiße aufhört. ,,Blah, Blah, können wir jetzt beginnen? Will meinen Abend noch halbwegs sinnvoll nutzen." Meinte ich, um dem Ganzen hier auszuweichen. Warum macht er mich nervös? ,,Wie du meinst...?" Ich stand auf, was ihn dazu zwingte, mich nicht so nah anzustarren.

,,Elijah...? Elijah!" Rief mein Gegenüber plötzlich, was mich sehr erschreckte. ,,Deine Konzentration lässt echt zu wünschen übrig, wie wärs mal etwas zu trinken?" Schlug er vor, aber ich lehnte mit einem Kopfschütteln ab. Er schaute mich darauf ohne Grund besorgt an. Ich schaute hingegen nach unten zu meinem Blatt, weil ich gerade ungern mit ihm Blickkontakt halten will, aufgrund der vorherigen Situation. ,,Vielleicht kurz unten am See spazieren gehen?" Schlug er weiter vor. Er starrte mich so dolle an, dass ich ihn instinktiv angucken musste. Schlecht aussehen tut er auf jeden Fall nicht. ,,Meinetwegen." Gab ich leicht genervt von mir. Ein kurzer Blick auf meine Uhr verriet mir, dass es schon dreiviertel neun ist. ,,Von mir aus können wir dann auch Schluss machen. Morgen ist der letzte Schultag vor den Ferien. Die letzten Ferien vor dem MSA, die du sicherlich sinnvoller nutzen willst." Meinte Herr Davis. Er legte seine Brille ab und stand darauf auf.

,,Der Sonnenuntergang hier am See sieht echt schön aus." Stellte er fest. Er hatte seine Hände in den Taschen seines Anzugs und blickte mit einem leichten Lächeln nach vorne zum Himmel. Während er das tat, musterte ich ihn und konnte wieder mal feststellen, dass er ein sehr hübscher Mann war. Seine Freundin hat bestimmt Glück. ,,Was starrst du mich eigentlich die ganze Zeit an?" Fragte er mich nach einer Zeit, ohne dabei zu mir zu blicken. Ich drehte mich schnell zur Seite. Diese Frage bohrte sich direkt überall bei mir durch und verursachte eine sehr unangenehme Gänsehaut. Er lachte sehr laut und schlug vor, zurück nach Hause zu gehen.

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Ich lag in meinem Bett und bekam nicht mal eins meiner Augen zu. Noch nie ist mir an einem Tag so viel Unangenehmes passiert. Dieses Gefühl, das ich dabei aber empfand, war irgendwie komisch. Der Gedanke, in ihn verliebt zu sein, machte mir irgendwie Angst... Er ist dein Lehrer!

Um das zu vergessen, fragte ich Mark, ob er denn mit mir telefonieren kann. Zum Glück stimmte er zu und ich gab mir währenddessen Mühe, meine vorherigen Gedanken mir aus dem Kopf zu schlagen.

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~866 Wörter

private lessons with my spanish teacher || bxmWhere stories live. Discover now