(3) tres

160 3 0
                                    

Ich entdeckte Herr Davis, wie er nicht weit entfernt saß. Er saß einem Platz, rechts von meinen Freunden. In diesem Moment gingen wir viele verschiedene Gedanken durch dem Kopf. Was macht er hier? Warum ausgerechnet in diesem Restaurant? Warum ausgerechnet um die gleiche Uhrzeit wie ich? Hat er mich gesehen? Was soll ich machen...? Mein Kopf dachte sich die Idee aus, auf's Klo zu rennen und dann schnellstmöglich das Restaurant zu verlassen. Aber ich entschied mich doch dafür, direkt aus dem Restaurant zu rennen. Ich rannte sicherlich so schnell, dass man denken könnte, dass ich gerade einen Marathon laufen würde. Ich bemerkte auch einige seltsame und verstörte Blicke auf mir hängen. Nur kurze Zeit, nachdem ich vor meiner Haustür ankam, klingelte mein Handy. Ich war erleichtert, als ich sehen konnte, dass es Mark war, der mich anrief und nicht Herr Davis. ,,Elijah? Was war denn das grad' eben?" Fragte Mark verwirrt mit einem leichten Lachen. ,,Also, Ähm. Ich glaube ich muss mich übergeben. Können wir unser Gespräch bitte auf später verschieben?" ,,Okay? Wenn's dir nicht gut geht, bleib' lieber Zuhause. Außerdem ist eh Wochenende. Gute Besserung wünschen wir dir!"

Erleichtert drückte ich mein Kopf gegen die Tür und kramte nach dem Schlüssel für die Haustür. Bevor ich den Schlüssel in das Schlüsselloch stecken konnte, fasste mir eine Hand auf meine rechte Schulter, was mich zusammenzucken ließ. Ich hatte irgendwie schon eine Vorwarnung, also atmete ich tief ein. ,,Für eine Mathearbeit üben also?" Meinte die Stimme von Herr Davis hinter mir. Ich drehte mich um und konnte in Augen von Herr Davis schauen, welche hinter einer Brille waren. ,,Also?" Fragte er und wartete offensichtlich gespannt auf die Antwort, warum ich nicht Zuhause hockte und für die sogenannte Mathearbeit übte. ,,Hatte keinen Bock." Sagte ich, was die Wahrheit war. ,,So läuft's im Leben nicht. Manchmal, wenn du keine Lust hast, musst trotzdem Sachen durchziehen. Dürfte ich kurz rein kommen und mit deiner Mutter sprechen?" ,,Nein. Außerdem ist sie nicht da. Jetzt gehen Sie einfach." Antwortete ich ihm mit genervter Stimme und schloss darauf die Haustür auf. ,,So lasse ich nicht mit mir reden. Wenn du Zeit hast, in ein Restaurant zu gehen und dann wieder sehr schnell Nachhause rennen, kannst du dir auch eine Stunde Nachhilfe reinziehen." Meinte er mit sehr ernster Stimme und drückte sich an mir vorbei, um ins Haus zu gehen. Laut stöhnte ich auf und führte ihn in mein Zimmer. Ich holte noch ein Stuhl und wir saßen uns gegenüber. Mit einer genervten Mimik und außerdem augenrollend schaute ich in sein Gesicht. ,,Wieso bist du denn jetzt genervt?" Fragte er mich. Sicherlich auch genervt von meiner 'Aktion', aber falls er auch genervt ist, ließ er sich nichts anmerken. Dennoch gab ich ihm keine Antwort auf seine Frage und saß nur stur da.

Nach einer anstrengenden Wiederholungsstunde ließ er mich endlich meine Freiheit genießen, welches ich eigentlich schon vorher tun wollte. Ich drückte ihm einen Zwanziger in die Hand und erwartete ein Abtreten seinerseits. ,,Dir doch lieber, wenn ich's deiner Mutter erzähle?" Fragte er und hätte es sicherlich auch vor, er hat keine Gnade. ,,Nein, ist mir nicht lieber. Lassen Sie mich jetzt meine sturmfreie Bude genießen und vorallem mein Wochenende." Meinte ich ihm wieder genervt entgegen. Er verließ mit langsamen Schritten das Grundstück, aber blieb noch kurz stehen, um mir einen Spruch hinterher zu rufen, welchen er sich hätte sparen können. ,,Äh, was ist denn mit deiner Mathearbeit?" Ich hatte das Bedürfnis, nochmal seinen Namen zu rufen und ihm einen Mittelfinger als netten Abschiedsgruß zu zeigen.

Wie gewöhnlich an Wochenenden blieb ich länger wach, um entweder Filme und Serien durchzuschauen, oder um einfach mit meinen Freunden zu zocken, die ganze Nacht. Gerade spielte ich mit Mark und er schien auf den vorherigen Vorfall zurückzukommen. ,,Was sollte das eigentlich vorhin im Restaurant?" Fragte er mich, worauf er mega laut in sein Headset schrie, um deutlich zu machen, dass er mich gerade besiegt hatte. ,,Mir ging's beschissen. Beziehungweise immernoch. Möchtest du sicherlich nicht wissen, aber ich habe mich übergeben." Log ich und er armte ein Kotzgeräusch nach und teilte mir dies ebenfalls mit. ,,Legggaa." Meinte er darauf.

Nach einigen Stunden schien er fertig zu sein und teilte mir dies mit. ,,Bin fertig, lass' mich mal pennen gehen." Bat er mich, nachdem ich ihn mehrmals zwang, mit mir noch eine Runde zu spielen. (Aus welcher dann 2, 3, [...] wurden). ,,Ausnahmsweise, Ja." Erlöste ich ihn und er ging direkt offline. Da hatte es aber jemand eilig.

▪︎▪︎▪︎

Am nächsten Morgen wurden ich wach, weil irgendjemand laut mit einem Mixxer hantierte. Sicherlich meine Mutter, wer denn sonst. Also spielte der Mixxer heute mal den Wecker.

,,Du bist laut!" Meckerte ich, nachdem ich mein Zimmer verließ und die Küche betrat. ,,Es ist halb 11! Ich denke, du hast genug geschlafen." Kam sie mir entgegen. Wenn sie doch nur wüsste, wann ich gestern schlafen gegangen bin, ups. Wenn ich ihr diesen Gedanken mitgeteilt hätte, würde ich in der Klemme stecken, da sie immer meint, dass ich ja nicht so spät schlafen gehen solle, da es schädlich für das Jugendhirn ist, so wie sie es nannte.

▪︎▪︎▪︎

Bedauerlicherweise verging mein Samstag und Sonntag schnell, (welches man in der Fachsprache eigentlich 'Wochenende' nennt) und es war schon wieder Montag.

_________________________________________
~877 Wörter

private lessons with my spanish teacher || bxmWhere stories live. Discover now