Tochter der Sterne (Der Herr der Ringe FF)

Kapitel 4

Die meisten Männer waren schon ausgerüstet und die, die nicht kämpften, in den Grotten versteckt. Aragorn suchte sich eine neue Armschiene und Curia füllte ihren Köcher mir Pfeilen auf. Die Sehne ihres Bogens war noch gut gespannt und ihr Elbenschwert scharf wie immer. Ihren im Gürtel versteckter Dolch hatte sie bereits überprüft.
„Die letzten Frauen sollen nun auch in die Grotten gehen. Du solltest dich beeilen", sagte Legolas zu Curia.
Entsetzt schaute Curia ihn an. „Meinst du wirklich ich verstecke mich in den Grotten und lasse euch allein kämpfen?"
Sie wollte an Legolas vorbei, doch dieser hielt sie am Arm zurück. „Warum willst du hier dein Leben riskieren?"
„Um Mittelerde zu retten. Und was kümmert es dich? Du wolltest schon damals meinen Tod, dann kannst du mich auch kämpfen lassen", entgegnete Curia bissig.
Was dachte er sich nur, sich jetzt als Beschützer aufzuspielen.
Fassungslos ließ Legolas ihren Arm los und sah ihr dabei nach, wie sie aus der Waffenkammer stürmte.
Wie kam sie nur darauf, dass er ihren Tod wollte? Ja, war er verletzt gewesen und war es immer noch, doch er hatte sie geliebt und würde ihr so etwas niemals wünschen.
Gerade wollte Aragorn etwas zu seinem Freund sagen, hatte das Gefühl Legolas wusste nicht, wovon Curia gesprochen hatte, doch er selbst hatte nun schon zum zweiten Mal gehört, dass Curia meinte Legolas wünsche ihr den Tod, da hörten sie ein Horn erschallen.

Die drei Gefährten liefen nach draußen und sahen eine Armee der Galadhrim auf das Tor zu kommen.
Diese Unterstützung war gern gesehen und schon bald standen sich der König, mit den Gefährten, und der Hauptmann der Galadhrim, Haldir, gegenüber.
Die Elbensoldaten bezogen derweil Stellung auf dem Wall.
Sie waren sehr geschickte Bogenschützen. Doch auch im Schwertkampf waren sie mit ihren Elbenschwertern ausgezeichnet.
Der König und Aragorn bedanken sich überschwänglich bei Haldir für ihre Hilfe.
Nach diesen Höflichkeiten, trat Curia nach vorne und umarmte Haldir.
Wie sehr freute sie sich, ihren guten Freund wieder bei sich zu haben. Auch Haldir schloss sie in die Arme und sie gingen zusammen zu den anderen Elbensoldaten.
Bei den Galadhrim kannte Curia ihren Platz.
Und da Legolas sie sowieso nicht kämpfen hat lassen wollen, war er nun sicher froh, dass sie nicht bei ihm und den anderen Bogenschützen stand.

Was Curia jedoch nicht sah, war Legolas trauriges Gesicht, als sie und Haldir sich umarmten.
Er wusste selbst nicht warum, aber es stimmte ihn traurig, dass sie ihn nicht mehr so begrüßte. Als die beiden dann zusammen auf den Wall gingen, schlug seine Traurigkeit in Eifersucht um.
War es Haldir gewesen, für den Curia ihn verlassen hatte?
Jetzt durfte er nicht darüber nachdenken, also drehte er sich um und ging mit Gimli hinauf auf die Mauern.

Wer auf die Steppe vor sich schaute, sah nichts als schwarze Körper, die im Gleichschritt näherkamen. Auf ihren Helmen hatten alle die weiße Hand Sarumans.
Als Sarumans Heer nah genug war blieb es stehen.
Die Spannung stieg auf beiden Seiten.
Haldir gab seinen Soldaten den Befehl ihre Bogen zu spannen.
Legolas tat dasselbe mit den Soldaten des Königs und Aragorn sprach ein paar kurze, aber Mut gebende Worte an all jene, die für ihre Sache kämpften.
Die Schlacht begann.

Die Bogenschützen schossen Pfeil um Pfeil und ließen die vordersten Reihen der Gegner fallen, doch waren diese so zahlreich, dass es welche zur Mauer schafften und Leitern aufstellten. Die ersten Orks und Uruk Hai kletterten diese empor.
Die Menschen und Elben auf der Mauer versuchten die Leitern umzustoßen, weitere Bogenschützen schossen nun auf die kletternden Feinde und doch schafften sie es auf die Mauer zu kommen. Immer mehr strömten über die verbleibenden Leitern nach oben und selbst die letzten Bogenschützen wechselten nun zu den Schwertern.
Es wurde ein blutiges Gemetzel und man hörte von allen Seiten schmerzerfülltes Geheul und Geröchel.
Curia hatte schon lange den Überblick über die Galadhrim verloren und hielt vergeblich Ausschau nach Haldir.
Aragorn bemerkte, dass ein Uruk Hai mit einer seltsamen Kugel zu einem Gitter unter dem Wall vordringen wollte. Er rief Legolas über den Schlachtlärm zu, er solle ihn erschießen. Doch Legolas war zu weit weg und der Uruk Hai gut geschützt, so dass dieser sein Ziel erreichte.
Ein lautes Donnern war zu hören und ein Teil der Wallmauer flog durch die Luft.
Mit Sarumans Zauber hatten es die Gegner geschafft ein Stück des Walls zu sprengen.
Nun strömten die Orks und Uruk Hais durch das Loch im Wall und Aragorn gab das Signal zum Rückzug.