Kapitel 3

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Es war ein sonniger Sonntag. Trotz dieser Tatsache wollte die Sonne noch nicht wirklich wärmen, weshalb Brandon unter seiner schwarzen Lederjacke ein weißes Langarmshirt trug. Locker pfeifend lief er durch den Park nahe des Rathauses und hielt Ausschau nach dem Blonden. Dieser hatte immerhin keinen spezifischen Ort im Park genannt. Irgendwann setzte er sich auf eine Bank, die einen Ausblick auf das Rathaus und dem ruhigen See, welcher links daneben liegt, bot. Diese Bank war früher immer seine Lieblingsbank gewesen. Heute konnte er nicht mehr sagen, welche Gründe er damals dafür hatte. „Oh hey Brandon.", riss die Stimme von Lysander den Badboy aus seinen Überlegungen. „Hey.", lächelt der Dunkelhaarige und steht auf, um Lysander richtig zu begrüßen. In diesem Moment fällt Brandon der größere Schwarzhaarige hinter Lysander auf. „Wer ist das?", fragt er und sieht den Blonden an. „Oh das?", meint der Nerd und sieht einmal zu dem Größeren hinter sich, „Das ist Jay. Mein fester Freund." „Aha.", antwortete der Badboy etwas perplex. Irgendetwas störte ihn daran, dass sein ehemaliger bester Freund plötzlich einen festen Freund hat. Vielleicht störte ihn auch bloß seine Anwesenheit, denn immerhin ging es hier um etwas Persönliches. Das musste es sein. Brandon störte die momentane Anwesenheit, nicht der Fakt dass dieser Jay mit Lysander zusammen war. „Was.. was tut er hier? Immerhin.. ist das Treffen hier Privat.", fragte der Braunhaarige nach einem kurzen Moment der Stille nach. „Du kannst mich auch persönlich fragen.", mischte sich Jay ein. „Sorry, sei nicht gleich so aggressiv!", verteidigte sich Brandon. „Meine Mutter hatte wohl recht. An jeder neuen Schule gibt es einen Idiot der so ein großes Ego hat, dass ich ihm auf die Füße treten werde.", grinste der Schwarzhaarige überlegen. „Das ist ja wohl die Höhe! Mein Ego ist überhaupt nicht groß!", schimpfte Brandon und funkelte den etwa gleichgroßen Typen vor sich an. Plötzlich meldete sich eine scharfe Stimme von weiter unten: „Jetzt reicht es aber! Und zwar von euch Beiden! Brandon dein Ego ist sehr wohl groß, aber deswegen bin ich ja hier. Und du Jay, hör auf Brandon zu provozieren. Das ist mehr kontraproduktiv. Führt eure Rudelkämpfe oder was ihr da macht wann anders weiter, aber nicht in meiner Nähe!" Sowohl der Schwarzhaarige als auch der Braunhaarige blickten verblüfft zu dem kleineren Blonden der sie beide mit einem eisernen Blick durch die Brille hindurch anstarrte. „Entschuldigung.", knickte Brandon als Erster ein und sah zur Seite weg. Lysander hatte ja recht. Aber Jay hatte ihn einfach provoziert. „Sorry mein Schatz.", entschuldigte sich nun auch dieser und zog Lysander zu einem kurzen Kuss, der für Brandon ganz danach aussah, als würde der Schwarzhaarige demonstrieren wollen, dass Lysander ihm gehörte. Brandon konnte nicht sagen was, aber etwas störte ihn schon wieder an Jay. Er mochte diesen Typen nicht. Es war ein Bauchgefühl, aber ein sehr starkes.

Nach dieser kleinen missglückten Vorstellungsrunde liefen die drei Schüler etwas weiter in den Park hinein. Liefen über Kieswege. An Spielplätzen, umgeknickten Bäumen, wo Kinder draufrumkletterten und unzähligen Bäumen vorbei. Brandon wusste nicht, ob sie ein Ziel hatten, allerdings lief Lysander ziemlich zielsicher durch diesen großen Park. Schließlich, als sie an einem kleinen Spielplatz bestehend aus einer Kletterspinne ankamen, setzte sich Lysander auf eine der dort stehenden Bänke. Jay setzte sich direkt neben ihn und legte einen Arm um die Schultern seines Freundes. Brandon steckte einfach nur seine Hände in seine Jackentaschen und blickte zu dem Blonden hinab. Er hatte nicht die Absicht sich neben diesen zu setzen. „Also was ist jetzt?", fragte er stattdessen, „Hast du einen Plan?" „Um ehrlich zu sein, den ersten Schritt von meinem Plan hast du schon erledigt.", antwortete der Nerd und lächelte leicht. Brandon starrte den Blonden an. „Dein Ernst?", fragte er entgeistert nach. „Ja, gibt es irgendein Problem?", fragte Lysander zurück. „Willst du mich verarschen?", rief Brandon. „Nicht in dem Ton!", schaltete sich Jay sofort wieder ein. „Jelena könnte jeden Moment gefragt werden, während ich hier stehe und versuche mich zu bessern, obwohl ich es schon getan habe?", ignorierte Brandon den Schwarzhaarigen und regte sich weiter auf. Als er diese letzte Frage laut gestellt hatte drehte er sich auf der Verse um und lief den Weg zurück den sie gekommen waren. „Wo willst du hin?", rief Lysander dem Badboy hinterher. „Wo wohl? Zu Jelena!", antwortete Brandon über die Schulter hinweg und lief, rannte schon fast, den Weg weiter. Er konnte nicht glauben das Lysander ihm nicht eher etwas gesagt hatte.

Ein JahrWhere stories live. Discover now