Kapitel 19

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,,Was...was ist mit deinen Eltern passiert?"

Aidan blieb stehen. Zuerst schaute er in die Leere, doch dann wanderte sein Blick langsam zu mir. Er sah traurig aus.

,,Meine Eltern..." murmelte er. ,,Sie wurden umgebracht"

,,Von Kyle?" fragte ich weiter und zeigte auf ihn.

,,Ja"

Ich wollte ihn nicht weiter fragen, da er traurig wurde. Ich sah wieder zu der Leiche rüber. Überall war Blut.

,,Ich räume das mal weg" sagte Aidan. Er stand auf.

,,Okay"

Er brachte die Leiche weg. Ich nahm einen Putzlappen, und fing an, den Boden zu wischen. Ich wischte die ganze Blutlache weg.

Nachdem ich damit fertig war, sprühte ich überall Deo rum. Somit roch man nichts. Aidan kam auch wieder.

,,Aidan, alles gut?" fragte ich.

,,Jaja" log er. Er drehte sich weg.

Ich spürte, wie er immer noch sehr niedergeschlagen war. Langsam ging ich zu ihm. Und ich umarmte ihn einfach.

Ich weiß, dass er es einfach braucht...

Es war still. Aidan erwiderte nicht, doch schubste mich auch nicht weg. Er blieb regungslos.

,,Violet..."

,,Ich bin hier für dich, Aidan"

Und im nächsten Moment legte er seine Arme ebenfalls um mich. Ich bekam Gänsehaut. Sanft strich ich über seinen Rücken.

,,Du musst nicht immer so kaltherzig sein, Aidan...das ist okay. Es ist okay, Gefühle zu zeigen. Das muss jeder mal. Wenn man es nicht macht, wird das vielleicht schlechte Auswirkungen haben, verstehst du? Es ist okay" erklärte ich leise.

Er hörte mir zwar zu, aber sagte dazu nichts. Die Umarmung war innig. Ich spürte seine Körperwärme auf mir.

,,Wenn du dich ausheulen musst, dann mach es. Lass es raus. Nicht umsonst hat ein Mensch Gefühle, Aidan. Sie sind da, um sie zu zeigen" erklärte ich weiterhin. Aidan nickte langsam.

Nun legte er seinen Kopf auf meine Schulter. Ich strich mit einer Hand über seine Haare. Seine Körperhaltung wurde schwacher, das spürte ich auch.

,,Danke" flüsterte er nur. Er löste sich.

Ich sah, dass Aidan nun glasige Augen hatte. Er wollte seine Tränen nicht loslassen. Doch das war auch okay.

,,Wann sind deine Eltern...gestorben?" fragte ich vorsichtig. Er räusperte sich leise.

,,Als ich 15 Jahre alt war. So wie du jetzt" fing er an. ,,Ich kam nachhause, von der Schule...und ich blieb vor unserer Wohnung stehen. Ich hörte die Schüsse. Und dann...verpisste Kyle sich"

Das ist...fast wie bei mir...

,,Aidan..." flüsterte ich.

,,Ich wollte dich erst nicht reinlassen, weil ich durch deinen Vorfall einen Flashback hatte. Aber weißt du was? Dann hab ich es doch getan. Weil ich mich daran erinnert hatte, wie das Gefühl war. Also hab ich dich reingelassen"

Daraufhin umarmte ich ihn gerade nochmal.

...

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👀

stand by me || aidan gallagherWhere stories live. Discover now